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Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Titel: Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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Erstes Kapitel
    Fragte man Dee Daniels, tummelten sich entschieden zu viele Idioten mit Todessehnsucht auf der Erde.
    Sie blickte in die nächtliche Finsternis, hörte den Wind säuseln und sah den Schatten eines Liebespaars, das sich in den Seitengang neben einem verfallenen Gebäude schlich. Kopfschüttelnd griff Dee nach ihrer Waffe und folgte ihnen.
    Die beiden sahen sie nicht, als sie um die Ecke kam. Der Kerl hatte die Frau an die Wand gedrückt, seine Hände unter ihrem Rock und sein Gesicht in ihren sehr üppigen Brüsten vergraben. Er stöhnte und grunzte, während sie sich seufzend an ihm rieb.
    Dee atmete kräftig aus und wartete. Nicht darauf, dass die beiden fertig wurden, sondern darauf, dass sich das Monster zeigte.
    Was in ungefähr zehn Sekunden der Fall sein dürfte, wenn nicht eher, denn die gingen ziemlich zur Sache und …
    Die Frau, eine langbeinige Rothaarige, machte ihren Mund weit auf. Dank des Lichts, das aus dem Fenster im ersten Stock gegenüber fiel, konnte Dee diesen Mund sehr gut erkennen.
    Mitsamt der sechs Zentimeter langen Reißzähne.
    Erwischt!
    Selbige Reißzähne zielten nun geradewegs auf den Hals des Idioten. Die Vampirin war im Begriff, ihm die Kehle aufzureißen und sein Blut zu schlürfen wie ein Erstsemesterstudent das billigste Bier in der Stadt.
    Todessehnsucht. Kapierten die Leute denn nie?
    Dee räusperte sich. »Ach, Verzeihung?«
    Die glänzend weißen Reißzähne hielten am Hals des Kerls inne.
    » Scheiße, was ist? « Das kam von dem Idioten. Der Mann hatte immer noch nicht begriffen, dass sein Tod nur schätzungsweise drei Zentimeter entfernt war.
    Verärgert drehte er sich zu Dee um. Er war in den frühen Zwanzigern, gestylt und relativ gut aussehend, wenn auch ein bisschen dümmlich wirkend.
    Dee lächelte. »Hi.«
    Während er sie von oben bis unten musterte, fauchte der Vamp.
    Vampire wurden rasch sauer, nahm man ihnen das Essen weg.
    »Leider muss ich dich bitten, zu gehen«, murmelte Dee. Die Zähne waren zu nahe an seiner Halsschlagader. Womöglich wurde der Vamp kribbelig, beschloss, doch zuzubeißen, und, nun ja, Dee hatte ein weißes T-Shirt an, und wenn sie den Kerl einfach von der Frau wegriss, würde sie sich das ruinieren. Nicht dass es ein besonders teures Shirt wäre, aber sie hasste dieses aufwendige Einweichen und Auswaschen.
    »Hau ab, verflucht!«, fuhr sie der dümmliche Schönling an.
    Also einige Leute hatten es wahrlich verdient, vom Vampir gebissen zu werden. Doch Dee wurde nun mal für diese Nummer bezahlt.
    Der Vamp lächelte sie an. »Du hörst, was er sagt. Verzieh dich, Schlampe.«
    Dee hob ihre Waffe. Nicht ihre Schusswaffe, die seitlich in ihrem Halfter steckte, sondern den Holzpflock, der leicht und vertraut in ihrer Hand lag. »Was glaubst du, wie lange ich brauche, dir den hier ins Herz zu rammen? Eine Minute? Weniger?«
    » Heiliger Bimbam! « Der Typ bekam tellergroße Augen. »Du bist irre!«
    Darüber ließ sich streiten.
    »Komm, Karen, verschwinden wir von hier …«
    Die Vampirin packte ihn und zerrte ihn herum. Sie benutzt ihn als Schutzschild. Wieso taten Vampire das dauernd mit ihrer Beute? Als könnte ein menschliches Schutzschild Dee jemals aufhalten! Sie schüttelte bloß den Kopf.
    »Einen Schritt weiter, und ich breche ihm das Genick.«
    Ja, das könnte sie. Vampirkräfte eben. Sie bräuchte keine Sekunde, um den Kerl in zwei Hälften zu brechen, doch … »Ich hätte dich, bevor er auf dem Boden aufschlägt.«
    Der Mann wimmerte.
    Die Vampiraugen blitzten schwarz. » Wer bist du? «
    »Nur eine Frau, die ihren Job erledigt.« Ihr Auftrag lautete nicht, den Vamp zu töten, aber wenn sie keine andere Wahl hatte, tat sie es.
    Außerdem waren Vampire bereits tot , somit verstieße sie eigentlich nicht gegen die alte Schnapp-sie-lebend-Regel. Die von der Night Watch Agency ohnehin nicht akribisch befolgt wurde. Schließlich hatten es die Kopfgeldjäger meistens mit gefährlichen Übernatürlichen zu tun.
    »Das wird langsam öde«, sagte Dee. »Lass ihn los und komm mit.«
    Der Kerl weinte jetzt. Schluchzte. Verdammt!
    Die Vampirin sah von Dee zurück zur Straße. Verzweiflung. Angst.
    Zeit für den Zugriff. »Lass ihn los«, wiederholte Dee scharf, aber dann hörte sie ein leises Geräusch.
    Ein zartes Rascheln. Ein Schritt?
    Hinter ihr.
    Sie spannte alle Muskeln an.
    Zugleich wich die Angst aus dem Blick der Vampirin, und ihre Lippen bogen sich zu einem Lächeln.
    O-oh.
    »Mach die Schlampe kalt!«, kreischte die

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