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1878 - Kontakt zu Kenteullen

Titel: 1878 - Kontakt zu Kenteullen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verdacht?"
    „Mit Sicherheit denselben wie du auch." Er sagte das in einem Ton, als sei es alltäglich, daß er sich mit der obersten Instanz des Geheimdienstes unterhielt. „Es ist nicht anzunehmen, daß sich der Zinkfinger in den Jahrzehnten ihres Komas aufgelöst hat. Die Medosysteme hätten die geringste Veränderung in ihrem Körper angezeigt. Also muß es mit ihrem Erwachen und ihrem Besuch im Heliotischen Bollwerk zusammenhängen."
    „Ich danke dir, Gobert. Meine Befürchtungen erhärten sich. Wir werden den Leichnam beschlagnahmen und an einen geheimgehaltenen Ort bringen. Dort wird er so lange aufbewahrt, bis er endgültig zerfällt oderreine sonstige Reaktion zeigt."
    „Das wird nicht nötig sein, Gia", wandte der Mediziner ein. „Kallias Leichnam ist hundertprozentig menschlich. Bedingt durch die unzähligen, winzigen Öffnungen an der Körperoberfläche, wird er bald in Verwesung übergehen. Das Beste wird sein, ihn einzuäschern, sobald Myles von seiner Frau Abschied genommen hat. Ich meine, falls er das möchte."
    „Es dauert nur noch wenige Minuten, bis die Delegation aus dem Heimatsystem der Nonggo zurückkehrt und Kantor von dem Vorfall erfährt. Noch eine Frage, Gobert: Gibt es irgendeinen Hinweis, der gegen die Vermutung spricht, daß etwas aus dem Körper Kallias ausgetreten ist?"
    „Nein. Es spricht alles dafür."
    „Ich danke dir. Kallia bleibt vorerst an Ort und Stelle. Ich werde später zusammen mit Myles Kantor und der Ersten Terranerin darüber entscheiden, was mit dem Leichnam geschehen soll."
    Damit, dachte Gobert Grifaan, ist alles gesagt. Fast alles.
    Er wandte sich um und sah zu, wie die Männer des TLD abzogen. Er folgte ihnen in die Desinfektionskammer und beschloß, in der Nähe zu bleiben, bis der ehemalige terranische Chefwissenschaftler eintraf.
     
    2.
     
    Das also war Kenteullen, die Hauptstadt der Nonggo. Wie der Planet hieß, war den terranischen Besuchern noch nicht klar - aber die Sonne wurde Teuller genannt und die Galaxis Gorhoon.
    Von der Position der Ankömmlinge aus erschien sie wie ein irrwitzig verschachteltes, sich unendlich verzweigendes Gebilde. Die vielen Lichtreflexe und die Harmonie der gedeckten und pastellenen Töne mit hellem Ocker als dominierende Grundfarbe nahm dem Betrachter die Angst, die der Anblick der Megastadt mit ihren nirgendwo eindeutig definierbaren Abgrenzungen der einzelnen Gebäude in ihm erzeugte.
    Einen Kontrast zu der Ruhe bildeten Zigtausende von blitzenden Aufbauten, schimmernden Aggregaten und bewegten Lichtquellen. Zwischen den Gebäudeschluchten bewegten sich bunte, grell wirkende Objekte, entstanden Reflexionen unbekannter technischer Vorgänge und erloschen wieder. Die Stadt verströmte energetisches Leben in ungeahnter Fülle.
    Die Sauerstoffatmosphäre war atembar, und die Temperatur lag bei achtundzwanzig Grad. Die Luft war trocken, die Schwerkraft betrug 0,7 Gravos.
    Myles Kantor klappte den Helm seines SERUNS zurück und atmete tief durch. Droben am Himmel huschten in allen möglichen Flughöhen die Lampen von Fahrzeugen entlang, und zwischen ihnen stießen kometengleich Raumschiffe durch den bunt glühenden Himmel des Planeten unter seiner roten Sonne. Überhaupt sah der Himmel an den Stellen merkwürdig aus, wo die Wolkendecke Lücken aufwies, irgendwie gesprenkelt.
    Andere Flugobjekte näherten sich einem vom Standort der Terraner nicht einsehbaren, fernen Horizont.
    Vielleicht handelte es sich um einen Raumhafen, auf dem sie niedergehen würden.
    Myles warf einen Blick auf seine Begleiter. Bré Tsinga und die fünf LFT-Wissenschaftler zeigten entspannte Gesichter, die Mienen spiegelten unverhohlene Neugier wider.
    Die zwanzig LFT-Diplomaten unter der Führung von Jettys Logtar wirkten dagegen eher irritiert. Mit dem, was sie sahen, hatten sie ganz offensichtlich nicht gerechnet. Jettys war eine der drei Sprecherinnen des Solaren Parlaments mit Sitz im Zentrum von Terrania.
    Dahinter standen oder schwebten die zehn Kampfroboter vom Typ TARA-V UH, klobige Maschinen, deren Anwesenheit dem terranischen Chefwissenschaftler alles andere als angenehm war. Paola Daschmagan hatte jedoch darauf bestanden, daß sie die „Reise" zum Schutz der Delegation mitmachten. Rechts außen bei der Gruppe der Diplomaten ruhten die zwei kegelförmigen Diplos, weißlackierte Spezialroboter für diplomatische Missionen.
    Links von der Gruppe bewegten sich Galtarrad UZeun und Zygonod Lebente Kort vorwärts. Die beiden Nonggo stellten eine

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