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1885 - Zwischen den SphÀrenrÀdern

Titel: 1885 - Zwischen den SphÀrenrÀdern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Perry Rhodan fort. „Dort ist eine Unregelmäßigkeit in deiner Struktur zu erkennen."
    „Das kann nicht sein!" erwiderte der KONT.
    Er konnte sich zwar selbst nicht sehr gut wahrnehmen, aber in seinem Gedächtnis war eine Abbildung seiner selbst gespeichert - der KONT hatte auch ein Wissen über Grundsätze der Ästhetik gespeichert und wußte aus diesem Grund, daß er von vollkommener Schönheit war -, und in diesem Abbild gab es nicht die geringste Unregelmäßigkeit.
    „Es ist so", antwortete Perry Rhodan. „Ich kann eine Lücke erkennen, einen Spalt. Er beginnt in deiner Wurzel, ist dort ungefähr fünfzehn Zentimeter breit und setzt sich nach oben hin fort. Dort wird er allerdings immer enger und ist ungefähr in der Mitte deines Körpers für mich nicht mehr wahrzunehmen."
    Wahr oder unwahr?
    Der KONT konnte mit dem Begriff Lüge umgehen. Eine Lüge war eine Äußerung, die in gewolltem Widerspruch zu den Tatsachen stand. Meistens wurde gelogen, um damit einen gewissen Zweck zu verfolgen, in der Regel eine Schädigung oder Benachteiligung des Gegenübers. Es gab aber auch Lebewesen - Roboter logen so gut wie nie -, die einfach aus Gewohnheit logen oder weil ihr Begriffsvermögen nicht ausreichte, die Tatsachen zu erkennen oder richtig zu bewerten. All dies schien auf Perry Rhodan nicht zu zutreffen.
    Vermutlich war Rhodans Tatsachenbehauptung also wahr.
    Sie war durchaus dazu geeignet, eine Menge der Ungereimtheiten und Widersprüche zu erklären, mit denen sich der KONT seit geraumer Zeit herumschlug, aber sie stellte den KONT auch vor ein existentielles Problem, dem er nicht gewachsen war.
    Er war bisher ganz selbstverständlich davon ausgegangen, daß seine Wahrnehmung von Dingen und die innere Verarbeitung von Wahrnehmungen perfekt abliefen; er war sich seiner selbst sicher gewesen.
    Wenn aber Perry Rhodans Beobachtung und die Schlußfolgerung daraus korrekt waren, dann ergab sich daraus für den KONT die Konsequenz, daß er sich seiner selbst überhaupt nicht mehr sicher sein konnte. Dann konnte wirklich alles, was er dachte und kalkulierte, bereits im Ansatz falsch sein und zu paradoxen, nicht überprüfbaren Schlüssen führen.
    „Moo, überprüfe du die Schadstelle!" hörte der KONT Perry Rhodan sagen. „Und stelle fest, was getan werden kann."
    Wer war dieser Moo?
    Der KONT überprüfte die Lage.
    Tatsache eins: Ich überdenke dies alles, also bin ich noch existent. Tatsache zwei: Ich bin nicht in der Lage, an meinem Zustand etwas zu ändern. Tatsache drei: Alle Prozesse, die in mir ablaufen, scheinen nach wie vor ordnungsgemäß zu sein, wobei ich aber nicht mehr beurteilen kann, was ordnungsgemäß ist. Es sieht alles danach aus, als wäre ich nicht in jenem Zustand, den organische Lebewesen als Wahnsinn bezeichnen ...
    „Nun, Moo?"
    „Ich kann keine größeren Probleme sehen ..."
    „Dann mach dich an die Arbeit, Moo!" befahl Perry Rhodan.
    Der KONT wartete ... Er wußte nicht, was mit ihm geschah. Aber er bemerkte, daß plötzlich etwas geschah. In seinem Denken tauchten Informationen auf, die er bis vor kurzem nicht gehabt hatte.
    Und es wurden von Augenblick zu Augenblick mehr.
    Der KONT registrierte es, setzte die Informationen in Beziehung zueinander; er fand keine Widersprüche, statt dessen ergänzten sich diese Informationen mehr und mehr zu einem großen, in sich geschlossenen Bild.
    Der KONT spürte, wie sein Gedächtnis zurückkehrte, wie sich der Speicherbereich Xauflöste und wieder zu einem integralen Bestandteil seiner Persönlichkeit wurde. Wie er sehr schnell wieder er selbst wurde, so, wie ihn die Kaiserin von Therm vor langer Zeit hatte erschaffen lassen.
     
    12.
     
    „Was deren, der Galornenzwerg?" sagte Reginald Bull ungläubig. „Ausgerechnet der?"
    Perry Rhodan lächelte.
    „Wenn du ihn weiterhin als Galornenzwerg beschimpfst", antwortete er heiter, „werde ich Moo in den Aktivzustand versetzen und es ihm freistellen, mit dir zu verfahren, wie er es möchte. Dann, mein ehemals Dicker, würdest du deine Meinung über Moo garantiert sehr schnell ändern. Es ist richtig; daß der KONT wieder einwandfrei funktioniert; das ist vor allem dem KONT selbst und Moo zu verdanken. Vielleicht liegt es an einer gewissen halbrobotischen Seelenverwandtschaft. Ich habe den Riß an der Wurzel des KONT entdeckt, und Moo hat den Defekt unter Mithilfe des KONT wieder behoben. Der Chaosmacher von Norrowwon gehört der Vergangenheit an !"
    Das Gespräch fand in einem Raum in

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