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1893 - Offensive des Traal

Titel: 1893 - Offensive des Traal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Agentenführer Nagoratel. Der Kontakt zum Planeten Tomend war vollständig abgerissen.
    „Wir dürfen uns nicht verzetteln!" Korter sprang vehement auf. „Unsere wichtigste .Aufgabe bleibt nach wie vor, die Grenze zu schützen. Einheiten des Traal, die sie überschreiten; sind zu vernichten."
    Peugel erhob sich ebenfalls. „Entschuldige mich bitte. Ich habe zu tun."
    „Schätze doch einfach einmal die Anzahl der Schiffe, die wir brauchen, um das Shaog wirksam zu verteidigen", trug der Anführer der Außenwächter ihm auf.
    „Die weiß ich auch so. Die Zahl liegt höher als eine halbe Million."
    Korter sank in sich zusammen. Peugel bestätigte erneut seine Befürchtungen, wie immer eigentlich.
    Eine halbe Million Raumschiffe war utopisch. In dem Sektor der äußeren Galaxis, den seine Einheit bewachte, verfügte der Orden gerade mal über 1800 Kampfkreuzer vom Mond-Typ. Hochgerechnet auf die gesamte Galaxis waren es im Vergleich zur benötigten Anzahl so wenig, daß sich in Korter übergangslos das Gefühl absoluter Ohnmacht breitmachte. Wortlos starrte er Peugel hinterher, der unter allen Anzeichen von Hast davonging.
    Endlich kehrte auch in den Anführer des Ordens das Leben zurück. Er trat an sein Kommunikationsterminal und stellte eine Verbindung mit der Kommandozentrale her.
    „Zurück in die äußere Galaxis!" ordnete er an.
    Er nannte die Koordinaten für den Rücksturz und erhielt die Bestätigung von Smillav, dem Piloten.
    Augenblicke später beschleunigte die TAUWAN mit Höchstwerten und trat kurz darauf in den Hyperraum ein.
     
    2.
     
    Dleutasch erstreckte sich über die gesamte Ebene bis zum Horizont. Von allen Städten des Planeten zählte sie die meisten Einwohner und die größten Handelshäuser. Nicht umsonst galt Tomend in diesem Raumsektor von Shaogen-Himmelreich als wichtigste Drehscheibe. Vor vielen tausend Jahren als Zwischenlager für Versorgungsgüter aller Art gegründet, kam in der heutigen Zeit niemand mehr an Tomend vorbei.
    Nicht einmal der Traal.
    Die Stadt setzte sich aus rechteckigen Arealen zusammen, in denen die flachen, meist zehn Stockwerke hohen Lagerhallen mit ihren bis zu zwei Kilometern Kantenlänge kaum auffielen. Hohe Wohntürme und vielfach verschachtelte Manifestationen von Himmelsburg-Vorstellungen dominierten die Stadt und verdeckten alles, was nicht unmittelbar mit dem Leben der Bewohner zu tun hatte.
    Aus luftiger Höhe beobachtete Bontereigg das Vorgehen seiner Verfolger. Sie rechneten mit allem, nur nicht damit, daß er sich über ihnen aufhielt. Am dünnen Drahtseil hing der Mönch in den Falten einer Fassade und sah ihnen zu. Zunächst verwunderte ihn ihre Taktik, aber schließlich dämmerte ihm, worauf sie hinauswollten.
    „Sie ahnen, daß irgendwo in der Nähe ein Unterschlupf sein muß", flüsterte er. „Sie erwarten, daß ich sie hinführe. Das können sie haben."
    Drunten verschwammen die Konturen des Bodens und der Personen. Die Sehschärfe der beiden gelben Augen kehrte nicht zurück. Bontereigg wurde sich bewußt, daß ihm nicht mehr viel Zeit blieb. Lautlos seilte er sich ein Stück in die Tiefe ab, bis die Konturen der Umgebung ihre gewohnte Deutlichkeit zurückerhielten.
    Die Uhr in seiner obersten Tasche meldete sich und zeigte durch einen leisen Pfeifton an, daß wieder einmal siebzig Stunden verstrichen waren. Wie jedesmal in den sechzig harten Jahren lauschte der Mönch nach innen. Er wartete auf das Gefühl, das er damals als Frau regelmäßig erlebt hatte, dieses Tasten bis ins Innerste seines Körpers und seines Bewußtseins.
    Shaogen-Sternlicht, zeige dich! Erkenne mich!
    Auch diesmal kehrte es nicht zurück. Es verschmähte ihn und alle anderen auf Tomend und ließ ihn traurig zurück. Einen Augenblick lang verspürte er den Impuls in sich, einfach hinab auf die Straße zu gleiten, sich seinen Verfolgern in den Weg zu stellen und zu sagen: „Hier habt ihr mich. Ihr seid hier, weil ihr mich töten wollt. Tut es!"
    Mit dem nächsten Atemzug kämpfte er den Impuls nieder. Ein Shaogen-Außenwächter warf sein Leben nicht sinnlos weg. Er kämpfte um das Überleben und wartete, bis die Himmelsburg ihn rief. Ohne die erneute Berührung durch das Shaogen-Sternlicht zu sterben hätte für Bontereigg bedeutet, in Schande zu krepieren wie ein Tier.
    Auf der Höhe eines Flachdaches hielt er an. Er versetzte seinen Körper in Schwingung, ständig darauf bedacht, daß er nicht hinaus ins Licht der weißen Sonne geriet. Als er mit den Füßen den Rand

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