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1899 - Katastrophe im Deltaraum

Titel: 1899 - Katastrophe im Deltaraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dann winkte er ab.
    Seine Mimik drückte Verzweiflung aus. „Du kannst es nicht wissen, aber für uns ist es eine Hiobsbotschaft.
    Durch ein Heliotisches Bollwerk wurden Teile unseres Heimatplaneten in die Unendlichkeit versetzt, und ohne ein funktionierendes Bollwerk bekommen wir sie nie zurück."
    „Das tut mir sehr leid für euch, aber in den nächsten paar tausend Jahren wird es mit Sicherheit keine neuen Bollwerke geben - seht euch doch um", sagte Tautanbyrk ehrlich. „Leider bin ich mit den technischen Details der Bollwerke nicht sehr vertraut. Wenn aber Freunde von euch zu anderen Welten transportiert wurden, dann könnt ihr davon ausgehen, daß sich die FaktordampfBarrieren nach einiger Zeit von selbst auflösen werden - soviel weiß ich."
    „Na wunderbar", knurrte Bull. „Dann werden Kalkutta-Nord und der Terrania-Stadtteil Alashan für immer dort bleiben müssen, wo sie jetzt sind."
    Tautanbyrk hörte das nur noch halb.
    Er hatte etwas entdeckt und ging darauf zu. Es war die Leiche eines Baolin-Nda wie sie zu Hunderten hier umherlagen. Äußerlich gab es keine Unterschiede zwischen ihnen, aber etwas zog Tautanbyrk wie magisch an. Eine Ausstrahlung noch über’ den Tod hinaus?
    Widerstrebend öffnete er das Fach unter dem Hals und sah den verwesten Körper darin. Er schloß es wieder, machte sich aber daran, weitere Fächer zu öffnen. Er tat es wie unter einem inneren Zwang. Er glaubte zu wissen, wen er da vor sich hatte, aber ganz sicher war er noch nicht, und immer noch sträubte er sich gegen die Ahnung.
    Er wußte selbst nicht genau, wonach er eigentlich suchte. Nach und nach öffnete er alle Fächer, die er finden konnte. Es waren mehr als bei seinem eigenen Körper. Er holte diverse technische Gerätschaften heraus, bis er plötzlich etwas zwischen den Fingern hielt, von dem er wußte, was es war.
    „Ein Datenträger", sagte er zu sich selbst.
    Rhodan und Bull, die ihm staunend zusahen, waren in diesen Minuten wie vergessen. Erlegte den Träger neben sich auf den Boden und suchte weiter, bis er das letzte Fach geöffnet hatte - und das war leer.
    Normalerweise nutzte ein Baolin-Nda jedes Fach seines Makrokörpers, er hatte davon immer eher zu wenige als zu viele. Es war kaum vorstellbar, daß ein Baolin-Nda ein Fach ungenutzt ließ, und doch war dieses hier leer, als habe jemand schon etwas herausgenommen, bevor Tautanbyrk den Leichnam fand.
    „Es ist ein Informationsträger", wandte er sich jetzt endlich wieder an seine beiden Begleiter. „Kommt, ich weiß, wo wir ihn abspielen können. Der Raum mit dem Lesegerät müßte noch zu den unversehrten gehören."
    Rhodan und Bull folgten ihm. Tautanbyrk war aufgeregt. Er stolperte einige Male über tote Tessma und hätte den Träger dabei fast verloren. Dann endlich stand er vor dem Lesegerät und schob ihn ein. Das Gerät ließ sich zum Glück tatsächlich noch aktivieren.
    Ein Holo baute sich in der Mitte des Raumes auf. Es zeigte wieder den Dritten Boten von Thoregon, Kuntherherr, der einen Bericht über die Katastrophe und die Zeit unmittelbar danach gab. Demnach hatte er eine ganze Woche lang mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln gegen die Nano-Kolonne und den Suizidimpuls angekämpft. In dieser Zeit hatte er auch Ce Rhioton zu Hilfe gerufen.
    Er mußte hilflos zusehen, wie die Tessma, von der Kolonne fehlgesteuert, die Teile der Kollagene, die nach den anfänglichen Explosionen übriggeblieben waren, zerlegt hatten, wie alle Baolin-Nda entweder getötet wurden oder sich umbrachten. Als dann der Zweite Bote tatsächlich eintraf, war alles zu spät. Noch bevor er Kuntherherr überhaupt erreichen konnte, wurde er von Tessma überrascht und aufgefressen. Der große Galorne starb einen schrecklichen Tod, und der Hochtechniker der Baolin-Nda konnte nichts dagegen tun.
    Das Transmitternetz war inzwischen von ihm blockiert worden. Also floh er mit seiner Raumsphäre in die Virtuelle Fabrik und von dort aus in die Waffenfabrik, wo er die letzten Stunden dazu nutzte, seinem Bericht in einem Rückblick Persönliches hinzuzufügen. Tautanbyrk hörte erschüttert, wie Kuntherherr von ihm sprach und alle Kränkungen, die er ihm zugefügt hatte, im Grunde tief bedauerte. Aber einen der nach seinen Plänen in Zukunft wichtigsten Baolin-Nda hatte er auf diese harte Weise schulen müssen.
    Er hatte alle Hoffnungen in Tautanbyrk gesetzt gehabt und mußte nun annehmen, daß er bei der Katastrophe ebenfalls umgekommen war. Deshalb leistete er dem

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