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1899 - Katastrophe im Deltaraum

Titel: 1899 - Katastrophe im Deltaraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erklärte uns, was unter dem Turm des Lichts zu verstehen war. Er weihte uns in, seine ursprüngliche Aufgabe ein und sagte auch, daß die Racnett-Abwehrfunktion nicht mehr wiederhergestellt werden könne. Die Scanner-Funktion, die ganz Shaogen-Himmelreich nach feindlichen Mutanten absuchte und von den dort lebenden Intelligenzen als Shaogen-Sternlicht angesehen wurde, sei zwar jederzeit wieder zu aktivieren - nur, wozu sollte er das tun?
    Ich sagte es ihm und bat ihn, die Scanner-Funktion, falls er das wirklich tun konnte, wieder anzuschalten" Schließlich wußte ich, wie wichtig es war, daß den Völkern von Shaogen-Himmelreich ihre Hoffnung zurückgegeben wurde: das unverbrüchliche Wissen, daß sie eine unsterbliche Seele besaßen und daß ihre weltlichen Taten registriert wurden. Der Shaogen-Kult sollte weiterbetrieben werden.
    Ich hatte nicht die Absicht, die Bewohner dieser Galaxis darüber aufzuklären, daß sie eigentlich einem Hirngespinst aufgesessen waren. Nein, ich hatte nicht das Recht, ihnen die Hoffnung zu nehmen, woher auch immer sie kommen mochte und worauf sie beruhte. Und wer konnte schon sagen, ob nicht wirklich alle eine unsterbliche Seele besaßen? Wenn es das war, was in Shaogen-Himmelreich den Frieden sicherte, dann durfte es niemals geleugnet werden. Wir hatten am allerwenigsten das Recht dazu.
    Tautanbyrk schien das auch einzusehen und versprach, meiner Bitte zu entsprechen. Er gab einige Programme ein und versicherte, daß alles seinen gewünschten Lauf nehmen werde.
    Zwischendurch hielten Bully und ich den Kontakt zur KAURRANG und berichteten über das, was wir gehört und gesehen hatten. Viviaree steuerte die Technobox schon auf das letzte wichtige Kollagen des Baolin-Deltaraums zu, aus unserer Sicht vielleicht das wichtigste von allen. Doch welcher Anblick bot sich uns dort!
    Das Kollagen, das den Pilzdom des Baolin-Deltaraums enthalten hatte, existierte nur noch in Fragmenten. Vom Dom selbst fanden Tautanbyrk, Bully und ich keine Spur. Daß er zerstört wurde, war ausgeschlossen. Selbst die Baolin-Nda mit ihren technischen Mitteln waren sicher nicht dazu imstande, einen Pfeiler der Brücke in die Unendlichkeit auch nur anzukratzen. Zweifellos war der Pilzdom von hier fortbewegt worden, aber wohin? Es war schon ein Wunder, daß er überhaupt hatte entfernt werden können.
    Wir kehrten in die Technobox zurück. Tautanbyrk und Viviaree besprachen sich kurz, dann begannen wir mit der Suche.
    Ich sprach mit Ska Kijathe an Bord der KAURRANG und schilderte das Problem. Die Balkenspindel setzte sich daraufhin auch in Bewegung und beteiligte sich, in Abstimmung mit Viviaree, an der Aktion. Kurz redete ich mit Foremon und teilte ihm mit, daß und wie Ce Rhioton gestorben war.
    Ich hätte es schon früher tun müssen, gleich nach der Gewißheit, aber ich kannte das Problem, das nun auf uns zukam: Foremon mußte den Tod des Zweiten Boten an den Rat von Thoregon melden und dazu durch das ProtoTor der Brücke in die Unendlichkeit gehen. Und so weit waren wir im Moment noch lange nicht.
    Es gab keine Energieortung außer der von den Kollagenen und einigen ehemaligen, verlassenen Wohninseln, auf denen noch Aggregate in Betrieb waren. Wo also sollten wir zu suchen beginnen? Der Deltaraum war riesig, wie ein kleines Planetensystem. Wenn der Pilzdom keine Energie abstrahlte, konnten Tage vergehen, bis wir eine Spur fanden. Der Deltaraum war von Trümmerstücken der Kollagene erfüllt wie ein Asteroidenfeld.
    Es war Viviaree, die den Einfall hatte, das Äolentor anzufliegen, um dort eventuell vorhandene Aufzeichnungen von ihrer Beobachtungsstation abzurufen. Also näherten wir uns relativ langsam dem gleißenden weißen Licht.
    Tautanbyrk teilte mir auf dem Weg mit, daß die Scanner-Funktion des Turms des Lichts inzwischen wieder voll aktiviert sei. Er habe sie stärker aktiviert als bisher; nun würden auch die Außenbereiche der Galaxis erfaßt werden, vielleicht sogar einige Kugelsternhaufen. Wenn es dem Frieden nutzte, war uns das nur recht. Ich dankte ihm.
    Manche Dinge brauchen ihre Zeit. Ich wußte nicht, weshalb Viviaree so langsam zum Äolentor flog, doch jetzt hatte ich erstmals die Ruhe, mir über dieses und jenes klarzuwerden, was im Strudel der Ereignisse untergegangen war.
    Die Baolin-Nda waren ausgelöscht bis auf zwei Individuen! Dieses großartige Volk von Technikern existierte in diesem Moment quasi nicht mehr. Ich hatte nie die Gelegenheit gehabt, es kennenzulernen. Und wenn ich früher

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