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1903 - Bebenalarm

Titel: 1903 - Bebenalarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zehen besseren Halt im Sand finden konnten, und entfernten sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit. Die anderen hatten in einer knappen Minute die Gleiter erreicht und flogen ab, etwas unsicher und mit kleinen Aussetzern. Bull zweifelte dennoch nicht daran, daß sie die Stadt erreichen würden.
    Und sicherlich würden sie Tebb um Hilfe bitten. Sie wußten nicht, wohin sie sich sonst wenden konnten. Dann erfuhr Tebb auch vom Versagen der Galaktiker, und das würde die Setchene schmerzen.
    Doch im Grunde war das alles egal. Die Sache war gelaufen.
    Ein letzter Versuch „Perry, bitte befiehl diesem feigen Würstchen endlich, den Schutzschirm zu desaktivieren, damit ich es abknallen kann!" forderte Poulton Kreyn vehement.
    „Wir haben keine Zeit für Schuldzuweisungen und Racheaktionen", fuhr Rhodan ihn ärgerlich an. „Sehen wir zu, daß wir in die Stadt kommen! Kobb ist auf dem Raumhafen gelandet, um weiter zu plündern, sie will sich nicht so leicht von uns vertreiben lassen! Wir haben noch eine Chance, die wir nutzen müssen!"
    „Und zwar pronto", murmelte Bull. „Jeden Moment geht nämlich gleich die Welt unter."
    Das war nicht übertrieben, das konnten alle sehen. Sie aktivierten die Antigravs und flogen mit Höchstgeschwindigkeit nach Quarantimo-Stadt zurück, zum Raumhafen.
    Tautmo Aagenfelt mußte als letzter fliegen, die anderen hatten sich brüsk von ihm abgewandt. Sie überhäuften ihn nicht wie der Ertruser mit Vorwürfen, noch wollten sie die Gründe für seine Tat wissen. Die waren ja auch deutlich genug: Er war und blieb ein Feigling.
    Nur Mondra schien es sich plötzlich anders zu überlegen, denn sie flog an seine Seite, damit er ihr haßerfülltes Gesicht sehen konnte. „Ich bedaure nur eines", sagte sie, „daß du leider nicht mehr lange genug leben wirst, um für das hier zu büßen und zu wissen, daß du uns alle umgebracht hast."
    „Ich...", begann er, doch sie war schon wieder fort.
    Und dann waren die Stürme da. Obwohl keine Wolken aufzogen, wurde der Himmel schwarz, und die Sonne zeigte sich als blutroter, von hellgelben Schlieren durchzogener kreisrunder Fleck. Von einer Minute zur anderen versagte der Funkverkehr, auch bei den SERUNS. Die Antigravs funktionierten noch, unterlagen aber merklichen Schwankungen.
    Erneut setzten Beben ein, in wellenförmigen Linien breiteten sie sich in verschiedenen Richtungen über den gesamten Planeten aus und verursachten wahre Katastrophen, wo die Linien zusammentrafen. Abgründe taten sich auf, die beinahe bis zum Kern zu reichen schienen; Steinmassen wurden zusammengeschoben und zu gewaltigen Gebirgen aufgetürmt. Wie auf einem Schiff, das von einem Sturm auf dem Meer umhergeschleudert wird, gab es auch auf dem Land keinen sicheren Halt mehr. Die gewaltigen Erschütterungen brachten den Boden zum Brüllen.
    Und über alles hinweg fegten die Wirbelstürme und rissen alles mit sich - Sand, Gestein, Pflanzen und Tiere, selbst das Wasser. Einen Teil davon ließen sie herabregnen, um alles andere, was nicht fest verankert war, aufzunehmen und irgendwohin zu schleudern.
    Selbst für die Galaktiker war es kaum mehr möglich, sich zu halten. Die Pikosyns waren nur noch zu fünfzig Prozent funktionstüchtig; einzig Rhodans blauer Anzug erwies sich wieder einmal als besser.
    Hilflos mußten sie zusehen, wie Quarantimo-Stadt in wenigen Minuten dem Erdboden gleichgemacht wurde. Wie Dominosteine krachten die Häuser aneinander, stürzten der Reihe nach um. Die Trümmer wurden teilweise fortgerissen und wie Geschosse wieder herabgeschmettert.
    Die Setchenen, die sich nicht tief genug verborgen hatten, starben zu Tausenden, begraben unter dem Schutt, von tobenden Stürmen mitgeschleudert, von herumfliegenden Teilen erschlagen. Die Galaktiker mußten hilflos zusehen und froh sein, daß sie bisher noch nicht an die Reihe gekommen waren. Trotz der Schutzschirme wurden auch sie umhergewirbelt. Irgendwie schafften sie es immer wieder, einen zweifelhaften Halt zu finden und zu hoffen, daß es bald endete.
    Brände entstanden an mindestens hundert Stellen, als Blitze wie ein Platzregen herniederprasselten und wie Sperrfeuer einschlugen; an anderen Stellen ertranken Setchenen, weil sich das Wasser eines ganzen Sees wie eine Sintflut über sie ergoß.
    Mit verzweifelter Verbissenheit versuchten die Schiffbrüchigen, sich durch diesen Weltuntergang zum Raumhafen durchzuschlagen. Kobb Taphirtel war tatsächlich noch einmal gelandet, aber nun ebenfalls von den Stürmen

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