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1909 - Der Bebenforscher

Titel: 1909 - Der Bebenforscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seine Bekleidung durfte er behalten.
    Aus dem Himmel senkte sich ein Schatten von beachtlicher Größe. Von unten gesehen wirkte die Form wie ein gewaltiges, metallenes Oval. Eismer schätzte, daß die Gornische Fähre um die 130 Meter lang und etwas mehr als achtzig Meter breit war. Aus der Unterseite schoben sich zwölf Teleskoplandestützen. Die seltsamen Vorrichtungen, die daneben aus dem Rumpf ragten, hielt er für magnetische Dockingklammern, für den Transport von Containern oder ähnlichem Stückgut.
    Die Höhe der Fähre ließ sich erst übersehen, als das Schiff aufgesetzt hatte; es mußten um die 30 Meter sein. „Alles einsteigen!" brüllte eine Stimme.
    Störmengord und die anderen wurden auf schäbige Kabinen verteilt. Sie hatten kaum Kontakt untereinander.
    Die Pritsche, die ihm zur Verfügung stand, war zum Schlafen nicht zu gebrauchen. Der Flug dauerte allerdings nicht sehr lange.
    Meihtand VI blieb rasch zurück. Mit geringen Werten beschleunigte die Fähre auf zwei Drittel der Lichtgeschwindigkeit. Über einen Monitor verfolgte er die wichtigsten Phasen der Passage, eine Datenleiste blendete Informationen ein. Die folgende Linear-Etappe führte über nicht mehr als zwei Lichtjahre, weil der Kessel von DaGlausch mit seinen schwer berechenbaren Hyperstörungen sehr nahe war.
    Mittschiffs befand sich ein kleiner Speisesaal, in dem sie einen Imbiß nahmen; interessierte Personen, zu denen Eismer nicht gehörte, durften die Zentrale besichtigen.
    Mit der zweiten Etappe, diesmal über zweieinhalb Lichtjahre, erreichten sie bereits das Ziel.
    Zophengorn!
    Eismer Störmengord hatte ein besonderes Spektakel erwartet, irgendeine Art von Willkommensgruß, ein überwältigendes Geheimnis - und sah sich getäuscht.
    Exakt in Flugrichtung erblickte er den Kessel, die gleißende Sternfülle in Zentrumsnähe.
    Aber der Anblick unterschied sich nicht von jenem über Meihtard VI.
    In erreichbarer Nähe zeigte der Monitor keine Sonne an, sondern lediglich einen braunen Zwerg. Die Masse des Himmelskörpers reichte nicht aus, eine Kernfusion zu entzünden. Er war für eine Sonne zu klein, für einen Planeten zu groß. unten Wieder nur ein Orientierungsstopp? überlegte er. Aber dann schwenkte die Fähre in einen Orbit ein, der Monitor wurde auf Nahortung umgeschaltet.
    Eismer fielen sofort die hellen Flecken in der Umlaufbahn auf. Es handelte sich um Raumschiffe oder Raumstationen. Insgesamt waren es zehn Reflexe. Der Stärke nach zu urteilen, besaßen einige lediglich die Größe von Raumschiffen, während andere auf über zwei Kilometer Durchmesser kommen mußten. „Zur Ausschiffung bereitmachen!" hörte er eine Stimme im Kabinenlautsprecher. „Wir sind am Ring von Zophengorn!"
    Eismer Störmengord sammelte sich mit den anderen im Schleusenbereich. Als die Schotten geöffnet wurden, blickte er von oben hinab auf eine kreisrunde Plattform, deren Durchmesser er auf knapp einen Kilometer schätzte .
    Einige Gornische Fähren ankerten auf der Oberfläche der Plattform. Zwei der kleinen Raumfahrzeuge waren seitwärts an einen geöffneten, leeren Container von beeindruckender Größe gedockt. Durch einen Ladeschacht wurden Maschinenblöcke heranmanövriert; Eismer nahm an, daß sie für Meihtard VI oder einen anderen Peripher-Planeten bestimmt waren.
    In der Mitte der Plattform fielen ihm zwei kleine Türme ins Auge, die er für Fahrstuhlschächte hielt.
    Die Fähre ging direkt neben den Türmen nieder. „Haltepunkt Rekrutenstadt!" verkündete die Lautsprecherstimme. „Bitte verlaßt die Fähre und begebt euch durch die Schächte auf die andere Plattformseite! Man wird euch in Empfang nehmen."
    Eismer und die achtzig anderen, darunter die Companeii aus Kuroffor, sprangen aus der Schleuse. Eine geringe künstliche Schwerkraft zog sie nach unten.
    Sie begaben sich in den Schacht und wurden von einem Antigrav auf die andere Seite transportiert. Die Plattform war hundert Meter dick. Dabei 'wechselte in der Mitte der Schwerkraftvektor - was keine angenehme Sache war.
    Als sie auf der anderen Seite wieder zum Vorschein kamen, bot sich ein atemberaubendes Panorama.
    Eine Stadt nahm die gesamte sichtbare Fläche ein. Halsbrecherische Turmkonstruktionen dominierten das Bild, dazwischen erblickte Eismer gläserne, langgestreckte Bauten, die sich zu einem Labyrinth aus Lichtreflexen formten. Und am Himmel hing als riesengroße Scheibe der braune Zwerg, ein glimmender Kreis vor dem Sternenmeer des Kessels.
    Während sich die

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