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1909 - Der Bebenforscher

Titel: 1909 - Der Bebenforscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er. „Helft mir! Hilfe!"
    Eine fünfköpfige Gruppe von Companeii huschte durch sein Gesichtsfeld; ölig glänzende, grauhäutige, verrunzelte Gesichter mit tiefliegenden Augen, die Gestalten noch ein bißchen kleiner als Eismer Störmengord.
    Doch ihre Blicke gingen an ihm vorbei.
    Eismer gab ein resigniertes Stöhnen von sich. Er hockte sich vor eine verschlossene Tür und wartete, daß irgend etwas passierte, egal was es war.
    Es dauerte fast den ganzen Tag. Am Ende konnte er froh sein, daß ein Polizeirobot ihn aufgriff. Sie brachten ihn auf eine Wache.
    Der Planet - so erklärte man ihm -trug den Namen Seemerg und befand sich 1201 Lichtjahre von Jembers entfernt.
    Seine Schilderung vom Überfall auf die COMURA XII stieß auf Interesse; allerdings mußte er zugeben, daß er wenig gesehen und noch weniger gehört hatte. Sein einzig relevanter Beitrag bestand in dem Hinweis auf zwei Hamaraden, die den Piratentrupp angeführt hatten.
    Eine Art Steckbrief des Walzenraumers konnte im nachhinein ermittelt werden. Das Protokoll der Hafenbehörden verzeichnete jede Landung und jeden Start.
    Aber was nützte das zwischen den Welten von DaGlausch? Die Piraten waren untergetaucht, und niemand würde sie jemals wiederfinden.
    Eismer Störmengord war mittellos, ohne Familie und ohne einen Freund. Vielleicht hätte er auf Jembers bleiben sollen, so wie von Trouzzo Fu. und Bomicu Mes Gebertan angeordnet. Nun wußte er nicht mehr, wie es weitergehen sollte.
    Die Einwanderungsbehörde -nahm sich seiner an. Man teilte ihm mit, er habe Anspruch auf drei Tage Frist: In dieser Zeit mußte er entweder eine Anstellung finden oder aber Seemerg verlassen.
    Möglichkeit Nummer zwei kam nicht in Frage. Er besaß nicht das nötige Geld für eine Schiffspassage. Außerdem erklärte man ihm, im Fall völliger Mittellosigkeit würden Einwanderer in die Sklaverei verkauft; nur' so könnten entstandene Kosten für die Einwandererbehörde ausgeglichen werden.
    Eismer nahm die Warnung äußerst ernst. Über die Behörde ließ er ein Arbeitsgesuch in das positronische Netz von Seemerg setzen.
    Die zwei ersten Tage verstrichen ereignislos.
    Am dritten Tag, kurz vor Ablauf der Frist, fand er eine Anstellung in einem Forschungslabor.
     
    *
     
    Ihm wurde klar, welchen Wert die Ausbildung auf Jembers für ihn besaß. Bomicu Mes Gebertan hatte ihn zu Leistungen getrieben, die nicht selbstverständlich waren. Eines Tages, so nahm er sich vor, würde er seinen Dank abstatten.
    Jedenfalls lebten auf Seemerg nicht viele Leute, die ihm das Wasser reichen konnten.
    Das gängige Niveau lag nicht sehr hoch.
    Eismer Störmengord arbeitete zwei Jahre lang in dem kleinen Labor am Rand der Stadt, und zwar für einen Tarif, der weit unter dem ortsüblichen Standard lag.
    Dann erst reichte das gesparte Geld, seine Schulden zu zahlen und eine bessere Wohnung in der Stadt zu suchen. Seine Leistung wurde anerkannt. Für Eismer stellte das ein völlig neues Gefühl dar. Da er keine Freunde besaß und persönliche Kontakte meist vermied, vermittelte die Arbeit ihm den einzigen Spaß, den er hatte.
    Manchmal erlebte er regelrechte Sternstunden. So wie die Entwicklung des neuen Ortergerätes: Hyperortung gehörte in DaGlausch zu den am wenigsten erforschten Gebieten. Entsprechend „einfach" war es, eine neue, wenngleich nicht sehr bedeutende Entdeckung zu machen.
    Mit dem Erfolg im Rücken trat er eine neue Stelle an, diesmal in einem Analyselabor der Tampa.
    Dort zahlten sie ihm so viel Miro-Credits, daß sich auf seinem Konto die Zahlen hoch und höher schraubten.
    Das Tampa-Konsortium befaßte sich mit Handel. Es war die einzige Organisation, die ganz DaGlausch umspannte, wahrscheinlich sogar Teile der Nachbargalaxis Salmenghest.
    Tampa gab es überall. Das Konsortium war mächtiger als die Dscherro oder das Hamaradenreich, nur den Bebenforschern „unterlegen".
    Sie machten die besten Profite, und sie zahlten den besten Lohn. Daß sie auf Seemerg Produktanalyse betreiben ließen, war ein glücklicher Zufall.
    Die ganze Zeit verlor Eismer Störmengord nicht einen Tag lang sein Ziel aus den Augen.
    Sein Ziel war immer noch Zophengorn, er wollte ein Bebenforscher werden. Je mehr er sich jedoch umhörte, desto größer wurde die Unsicherheit. Keine zwei Gerüchte über Zophengorn sagten dasselbe aus. Und jemanden, der selbst einmal dort gewesen war, schien es überhaupt nicht zu geben.
    Eismer brauchte weitere vier Jahre, dann hatte er genug zusammen, um seine Passage

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