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1915 - Herrin der Träume

Titel: 1915 - Herrin der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Handscheinwerfer, Bestandteil seines SERUNS, reichte nur wenige Zentimeter weit.
    Gucky hatte es ausprobiert. Zuerst hatte er geglaubt, der Handscheinwerfer wäre defekt. Aber das war wenig wahrscheinlich. SERUNS und alle ihre Bau- und Zusatzteile waren auf höchste Lebensdauer bei extremer Belastung ausgelegt. Das hieß nicht, wie Laien meist mit übertriebener Zuversicht glaubten, daß ein SERUN und seine einzelnen Komponenten unverwüstlich oder gar unzerstörbar gewesen wären. Aber jene Belastungen, denen Guckys SERUN in der letzten Zeit ausgesetzt gewesen war, hätten niemals ausgereicht, einen Raumanzug dieser Klasse außer Funktion zu setzen.
    Und doch sah es so aus: Der Scheinwerfer war eingeschaltet, lieferte aber kein Licht.
    Erst als Gucky die linke Hand hob und unmittelbar auf die Fläche der Lampe blickte, konnte er erkennen, daß das Gerät arbeitete. Aber mehr als ein mattes Glühen war kaum zu erkennen, vermutlich bedingt durch die besonderen physikalischen Gegebenheiten auf der Oberfläche von Curayo.
    Der Mausbiber murmelte eine Verwünschung.
    Kein Licht, keine Möglichkeit, sich räumlich zu orientieren. Gucky hatte keine Ahnung, wo er sich in diesem Augenblick aufhielt, noch weniger konnte er abschätzen, wo seine Freunde stecken mochten. Irgendwo auf der Oberfläche von Curayo, das war klar, aber wo? Einzelne Personen auf der Oberfläche eines ganzen Planeten ausfindig zu machen war ein Kunststück ganz besonderer Art, wenn die Technik nicht mehr richtig funktionierte.
    Das traf aber nicht auf den Mausbiber zu. Er brauchte keine hochwertige Technik, um seine Freunde zu finden. Ihm genügte es völlig, seine telepathischen Fähigkeiten anzuwenden, dann konnte er Michael Rhodan, Icho Tolot und Julian Timor problemlos finden.
    Theoretisch ...
    In der Praxis erwies sich das als erheblich schwieriger zu bewerkstelligen.
    „Los, Freunde!" stieß Gucky hervor. „Nun denkt schon! Ist doch gar nicht so schwer!"
    Woran mochte es liegen, daß jetzt nichts zu klappen schien? Keine Teleportation, keine Telepathie; Telekinese funktionierte zwar grundsätzlich, war aber mit sehr hoher Konzentration verbunden und erheblich kräftezehrender, als es normalerweise der Fall gewesen wäre.
    Der Mausbiber blickte sich um.
    Selbst für ihn, der im Laufe eines sehr langen, abenteuerreichen Lebens schon eine Menge gesehen hatte, wirkte die Oberfläche von Curayo seltsam unwirklich und unheimlich, ja regelrecht furchteinflößend.
    Da aufgrund der Zeitdiffusion so gut wie kein normales Licht durch die Atmosphäre kam. war es auf der gesamten Planetenoberfläche so finster wie im Inneren einer versiegelten Gruft, dazu ebenso still. Aber Curayo verfügte, wie Gucky wußte und nun auch sehen konnte, über einzigartig hohe Konzentrationen an jenem Mineral, das in der heimatlichen Milchstraße Howalgonium, in der Galaxis Puydor jedoch Tronium-Azint genannt wurde. Gucky war kein Experte, was die besonderen hyperphysikalischen Eigenschaften von Howalgonium anging, aber daß es sich dabei um ein Mineral ganz besonderer Art handelte, war speziell in dieser Umgebung unübersehbar.
    Denn das Howalgonium war das einzige Material, das selbst in den chaotischen Wirbeln der Zeitdiffusion in der Lage war, ein gewisses Licht abzustrahlen. Wo immer es im natürlichen Gestein Einbettungen von Howalgonium gab, seien es kleinere oder größere Klumpen, seien es fadendünne Adern des sehr seltenen Schwingquarzes - Howalgonium war ein Mineral, kein Metall! - oder dicke Stränge, leuchteten diese Vorkommen von Howalgonium in einem gespenstischen, fahlgelben Licht; es sah aus, als glühe das howalgoniumhaltige Gestein von innen heraus.
    Das Licht war ruhig. Es flackerte nicht, bewegte sich nicht. Es war nicht grell oder blendend. Aber es war da, und gerade dies machte den Anblick so unheimlich Auch der Mausbiber ließ sich davon beeindrucken. Es war insgesamt ein gespenstischer Anblick.
    Irgendwo in seinem Gesichtsfeld hörte der nachtschwarze Himmel auf und begann der feste Boden, der daran zu erkennen war. daß in seinem Inneren das Howalgonium sein Geisterleuchten verstrahlte. Zu sehen war dieser Boden nicht, so dunkel war es. Gucky fühlte sich eingebettet in lichtlose Schwärze, umgeben von zahllosen Strängen von leuchtendem, glühendem Tronium-Azint. Obwohl der Mausbiber wußte, daß er auf festem Boden stand, beschlich ihn ein unwirkliches Gefühl, das er aus schlechten Träumen kannte - der Eindruck, in eine grundlose Tiefe zu

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