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1921 - Projekt Mirkandol

Titel: 1921 - Projekt Mirkandol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatten aber seine Meinung über Brant geformt Sie war nicht gerade von Hochachtung geprägt.
    Du mußt vorsichtig sein bei der Beurteilung dieses Mannes, ermahnte ihn der Logiksektor seines Gehirns. Er hat beachtliche Erfolge bei der Bevölkerung aufzuweisen, und die kommen nicht von ungefähr. Er ist nicht dumm, und er hat in vielen Belangen recht.
    Unmittelbar nach der Landung erschien eine junge, dunkelhaarige Frau. Natürlich hätte das auch ein Hologramm erledigen können oder ein Roboter - aber es war höflicher, einen Menschen als Boten einzusetzen, und es zeugte mehr von Hochachtung. Atlan war beeindruckt, er hatte eine gute Meinung über Cistolo Khan.
    Unverbindlich lächelnd eröffnete die junge Frau dem Arkoniden, daß sie den Auftrag habe, ihn zu Cistolo Khan zu bringen. Sie zeigte ihm eine Plakette, die dreidimensionale Strukturen aufwies und sie als Angestellte des Kommissars legitimierte. Dann führte sie den Aktivatorträger zu einem Gleiter und brachte ihn in den Außenbezirk Magdarein.
    Während des Fluges führten die beiden ein völlig unverbindliches Gespräch. Atlan spürte, daß sich die junge Frau für ihn interessierte - aber im Moment hatte er den Kopf dermaßen mit Problemen voll. daß er alles andere ver drängte.
    Der LFT-Kommissar empfing ihn in einem kleinen, geschäftsmäßig eingerichteten Raum, von dem aus der Blick in den grünen Süden fiel.
    Cistolo Khan war äußerlich nicht anzusehen. daß er unter außerordentli chen Belastungen stand und sich an allen Fronten wehren mußte Der LFT-Kommissar steckte den damit verbundenen Streß offenbar mühelos weg. Er war so füllig, wie Atlan ihn seit jeher kannte, aber keineswegs dick, und seine imposante Erscheinung hatte nicht gelitten.
    Das volle, gewellte Haar reichte ihm bis in den Nacken herab, und auf seinen Lippen schien ein leicht zynisches Lächeln zu schweben.
    Die blauen Augen blickten den Arkoniden durchdringend an und wichen seinen forschenden Blicken nicht aus. Cistolo Khan wirkte, als ruhe er ohne jegliche Schwierigkeit in sich selbst.
    „Wie ich hörte, hat Solder Brant Neuwahlen durchgesetzt", eröffnete Atlan das Gespräch nach einer kurzen Begrüßung.
    „Richtig", bestätigte der LFT-Kommissar. „Nicht nur er allein, er hat einen Initiativantrag im Parlament gestellt und mit Hilfe anderer Parteien durchbekommen." Er seufzte.
    „Sogar Angehörige der Regierungskoalition haben sich bei der geheimen Abstimmung für Solder Brant entschieden. Die Wahlen werden nun am 18. August stattfinden. Solder Brant kandidiert natürlich für das Amt des Ersten Terraners."
    „Was ist er für ein Mann?" fragte der Arkonide, während er sich zusammen mit Khan an einen Tisch setzte.
    Ein kleiner Servo kam angeschwebt und servierte Kaffee. Dann verschwand die Maschine.
    Atlan nahm einen Schluck Kaffee, genoß die schwarze heiße Flüssigkeit. „Ist dieser Solder Brant ernst zu nehmen oder nur ein Populist?" fragte er dann.
    Cistolo Khan wiegte den Kopf. „Das wäre zu einfach", sagte er. „Solder Brant ist alles andere als ein Idiot. Er ist vielmehr ein fähiger Polit-Profi, der ernst zu nehmen ist und der peinlich genau auf seine politische Reputation achtet. Ganze Scharen von Journalisten einer speziellen Sorte haben versucht, ihm etwas am Zeug zu flicken, indem sie in seiner Vergangenheit herumgestöbert und sein Leben buchstäblich von der Wiege bis zum heutigen Tag hin durchleuchtet haben. Sie haben nichts, absolut nichts gefunden, was sie an die Öffentlichkeit zerren und in ihren Skandalsendungen ausschlachten können."
    „Mit anderen Worten - Solder Brant ist sauber" Cistolo Khan grinste. „Man kann ihm Machthunger und populistisches Gebaren vorwerfen, aber darin unterscheidet er sich nicht von vielen anderen Politikern." Der LFT-Kommissar hob die Schultern. „Brant ist ein Mann, der das politische Verhalten der Masse konsequent zu seinem Vorteil ausnutzt - und das muß man heutzutage wohl, wenn man gewählt werden will. Er weiß genau, daß es wichtiger ist, den Wählern sympathisch zu sein, als ein politisches Programm zu haben."
    „Du meinst, nicht ihm sind Vorwürfe zu machen, sondern den Wählern?"
    „Das klingt mir zu zynisch. Solder Brant ist eine herausragende Persönlichkeit, die politisch ihren Weg macht. Er hat auch ein klares Programm, so ist es nicht - aber er reitet vor allem auf der Dscherro-Krise herum, als gäbe es nichts anderes."
    „Immerhin könnte es ja sein, daß sich nichts anderes tut", lächelte

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