Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1928 - Unheimliche Korrago

Titel: 1928 - Unheimliche Korrago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
offene Maschinen der Kre'Painer abgestellt.
     
    *
     
    Es war lästig und ungewohnt, sieben Finger anstatt nur fünf in die geänderten hauchfeinen Handschuhe des SERUNS zu stecken. Auch der Helm saß enger als für gewöhnlich, um nicht zu sagen, er war lästig geworden. „Erbsensuppe" wogte ringsum. Fee Kellind versuchte, die schwebenden Zellpartikel zur Seite zu wischen, doch der Erfolg blieb von kurzer Dauer. Zwei solcher Nächte hatte sie schon auf „Stamm Eins" erlebt - bei Tag war alles völlig anders.
    Schatten näherten sich, und Fee aktivierte die Infrarotoptik. Sofort wurden die Schemen zu deutlichen Gestalten, die der Pikosyn des SERUNS auf die Helminnenseite projizierte.
    Die Kre'Painer wirkten auf den ersten Blick humanoid. Sie bewegten sich auf zwei Beinen, hatten einen länglichen Körper und zwei lange, tentakelartige Armfortsätze. Erst bei näherem Hinsehen fiel auf, daß ein faustdickes Büschel dünner Sinnesfäden dort aus den Schultern wuchs, wo beim Menschen der Hals mit dem Kopf saß.
    Der SERUN registrierte in unmittelbarer Nähe eines Kre'Painers jeweils schwach veränderte Werte der Umgebungsstrahlung.
    Da diese Wesen nicht über Augen im eigentlichen Sinn verfügten, schien ihre Art des Sehens mit dieser Veränderung zusammenzuhängen. Dennoch war es Fee bislang nicht möglich gewesen, eine eindeutige Aussage zu treffen. „Willkommen auf Stamm Vier", übersetzte die Translatorfunktion. „Wir wurden von den technischen Leistungen unterrichtet, die Sie anbieten wollen."
    Die Sprache der Kre'Painer erinnerte an das Summen von Insekten. Lediglich die Intensität und Schwankungen in der Höhe kennzeichneten die vielschichtige Kommunikation der Hybridwesen. Ihre Sprache war reich an Begriffen, für die der Translator keine Synonyme fand - Fee hatte deshalb auf Minimalprogramm geschaltet, was der Sache jedoch nicht gerecht wurde. Die beidseits ausgegebene Übersetzung blieb ein fauler Kompromiß, der erkennen ließ, daß selbst die vermeintlich hochstehende galaktische Technik keineswegs die Perfektion erreicht hatte, die ihr häufig genug angedichtet wurde. „Ich bitte Sie und Ihre Besatzung, mich zu begleiten. Wir werden den Handel gemeinsam mit dem Stammbeauftragten abwickeln."
    „Ich danke dir für die freundliche Aufnahme", sagte Fee Kellind. „Ich nehme an, du weißt; daß wir ausschließ lich an Hochenergie-Steuerelementen interessiert sind."
    Daß sie die gewohnte vertrauliche Anrede benutzte, war kein Ausdruck von Überheblichkeit oder gar Mißachtung ihres Gegenübers. Fee hatte dem Pikosyn Schlichtweg aufgetragen, die Übersetzung entsprechend zu berichtigen.
    Drei ihrer Leute blieben an Bord des Gleiters zurück, die übrigen sieben begleiteten die Kommandantin auf dem Weg über die einzelnen Etagen.
    Alle Siedlungen der Kre'Painer waren Ableger eines planetenumspannenden pflanzenartigen Organismus. Ohne die von den Thorrimern erhaltenen Daten hätte Fee Kellind beim Anblick der ersten Stadt eine überaus waghalsige, Unmengen von Stahl und Beton verschlingende Bauweise vermutet, die ihrer kilometerweit überragenden Elemente wegen ohne Antigravunterstützung niemals auskommen konnte - tatsächlich waren die übereinandergetürmten, unregelmäßigen Plattformen nichts anderes als die Fruchtkörper des gigantischsten Pilzes, den Fee Kellind je gesehen hatte.
    Bis zu fünfzig Meter dick waren diese Plattformen, innen weitestgehend hohl, aber dennoch widerstandsfähiger als Terkonitstahl.
    Im Laufe von Jahrtausenden versteinerte Formen trotzten sogar den Partikelstrahlen startender und landender Raumschiffe. „Stamm Vier" erwies sich als ebenso üppig von Pflanzen aller Art überwuchertes Gewächshaus wie die Hauptsiedlung. Schon nach wenigen Minuten hatte Fee Kellind gänzlich die Orientierung verloren und hätte sich, um schnell zum Gleiter zurückzufinden, völlig auf den Pikosyn verlassen müssen. Überall begegneten die Terraner erstarrt wirkenden Kre'Painern, um die herum sich der grüne Nebel verdichtete. Diese Wesen, von denen nicht bekannt war, ob sie mehrere Geschlechter kannten, atmeten die Zellpartikel durch ihre rissige Haut ein. Die dabei entstehende Starre, die jedoch nie länger als wenige Minuten anhielt, war bislang der einzige Hinweis auf körperliche Inaktivität.
    Eine halbe Stunde verging, bis Fee Kellind und ihre Begleiter dem Stammbeauftragten gegenüberstanden. Falls die Länge der Sinnesfäden eines Kre'Painers seinem Alter entsprach, war Tura'Kjom'Gru

Weitere Kostenlose Bücher