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1928 - Unheimliche Korrago

Titel: 1928 - Unheimliche Korrago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in der ganzen Doppelgalaxis nicht geben."
    Vorübergehend vergaß die Kommandantin ihre Maske und wollte sich an der Stirn kratzen - hart stieß sie mit allen sieben Fingern gegen die vermeintlichen Knochenwülste. „Das ist High-Tech, wie sie nicht einmal in der Milchstraße allgemein zur Verfügung steht. Über derartige Hochfrequenzorter verfügen außer dem TLD nur Flottenschiffe wie die PAPERMOON und einige andere."
    „Die Meßwerte sind nicht völlig identisch.
    Charakteristische Nebensignaturen zeigen abweichende Oszillationen."
    „Geschenkt!" Fee winkte großzügig ab. „Wer immer da aktiv wurde, er konnte davon ausgehen, daß seine Ortertätigkeit unbemerkt bleibt."
    Um Cavalieris Mundwinkel zuckte es verhalten. Hätte er die eigenen Taster auf die Quelle ausgerichtet, wären der oder die Unbekannten sofort aufmerksam geworden.
    Deshalb hätte Fee ihn zurückgehalten.
    Die Blicke von zehn Augenpaaren ruhten auf der Kommandantin. Jeder an Bord des Gleiters erwartete in dem Moment eine ganz bestimmte Entscheidung. Doch die Frau schüttelte den Kopf. „Ich sehe keine Veranlassung, unsere Pläne umzustoßen", sagte sie. „Der oder die Unbekannten konnten nicht erkennen, daß wir Menschen aus der Milchstraße sind. Ich gehe zwangsläufig davon aus, daß die fremde Orterstation der Regierung von Kre'Pain nicht bekannt ist, daß da also irgendwer im verborgenen operiert. Uns kann das egal sein, solange wir nicht unmittelbar betroffen .sind."
    „Keine besonderen Sicherheiten?" fragte SeGuera verblüfft. „Nicht im Augenblick. - Jon, du meldest sofort, falls wir wieder abgetastet werden. Das wäre alles."
     
    *
     
    Längst hatte der Frachtgleiter das Ringgebirge hinter sich gelassen, ohne daß eine zweite Ortung verzeichnet worden war.
    Wer immer hinter dem Hochfrequenzpuls steckte, die einsame Maschine schien ihn nicht zu interessieren.
    Zuerst hing nur ein undefinierbarer fahlgrüner Schimmer am Horizont, doch wuchs er rasch zu einem ausgedehnten Lichtermeer unterschiedlicher Intensität.
    Sobald die Sonne Kre unterging, verwandelten sich die Siedlungen der Kre'Painer in nebelverhangene Orte der Regeneration.
    Sechzehn Standardstunden währte eine solche Phase, während der keines der Hybridwesen die Nähe der Plattformen verließ. Vielleicht fürchteten sie die Nacht mit den schwach funkelnden Sternen am Himmel.
    Kre'Pain war eine eigentümliche Welt, der zweite Planet von insgesamt fünf, 479 Lichtjahre von Thorrim entfernt. Ihre Umlaufbahn lag am äußeren Rand der Biosphäre und war darüber hinaus den Schwerkrafteinflüssen eines Gasriesen von doppelter Jupitergröße ausgesetzt, der in Intervallen zwischen fünf und sieben terranischen Standardjahren Kre'Pain bedrohlich nahe kam.
    In viereinhalb Wochen stand eine solche Begegnung bevor. Der Bordrechner der GOOD HOPE III hatte eine Bahnabweichung um knapp eine halbe Million Kilometer hin zum Zentralgestirn errechnet - ausreichend, um die Durchschnittstemperatur um 0,2 Grad Celsius zu erhöhen.
    Kre'Pain besaß keine polaren Eiskappen. Überhaupt waren freie Wasservorkommen selten, es gab weder Ozeane noch größere Seen; lediglich aus einigen Gebirgsgletschern entsprangen größere Flüsse, die aber jeweils schon nach wenigen hundert Kilometern in den trockenen Ebenen versickerten.
    Mit weiter gedrosselter Geschwindigkeit näherte sich der Lastengleiter dem grünen Flirren, das einen weiten Landstrich ausfüllte. „Stamm Vier" war die Bezeichnung der planetaren Intelligenzen für diese eher kleine Siedlung, bei der es sich, den Auskünften zufolge, um einen erst seit wenigen Jahrhunderten knospenden Ableger handelte. „Feldschirm aktiviert!" meldete Ursa Kormani.
    Staubschleier wirbelten auf, und innerhalb weniger Augenblicke entstand eine ausgedehnte Windhose, die sogar Geröll vom Böden sog und Hunderte Meter hoch in die Atmosphäre trug. Der Gleiter wurde eingehüllt von irrlichternden Entladungen verglühender Materie.
    Ebenso abrupt endete der von Fäulnisgasen erzeugte heiße Aufwind. Ein gärender Schlammsee erstreckte sich unter der Maschine, eine brodelnde Masse, die ringförmig jede der neun Siedlungen umgab.
    Pflanzliche Enzyme zersetzten den Fels in einem langwierigen Prozeß und schufen so die Voraussetzung dafür, daß die Wurzeln des „Stammes" ausreichend Nahrung fanden. „Der Umwandlungsprozeß ist noch nicht tief vorgedrungen, weil unter uns ausgedehnte Platinvorkommen liegen", stellte Jon Cavalieri fest. „Außerdem scheint

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