1929 - Der General der Träumerin
stiegen auf und schwebten bis in den Orbit hinauf, wo sie geparkt wurden.
Michael Rhodan nahm einen der Antigravgleiter, die in den fertigen Raumschiffen dutzendfach vorhanden waren, und flog mit ihm durch die Werftanlagen, bis er eine Zentrale fand, von der aus verschiedene Computer alles steuerten. Hier gab es Pläne, und aus ihnen ging hervor, daß die Werfthallen überall auf dem ganzen Planeten existierten.
Es gab zehn Fließbänder, die von den nötigen Zulieferbetrieben - angefangen von Bergwerken, in denen die Rohstoffe gewonnen wurden, über Veredelungsbetriebe und Halbfertigproduktanlagen bis hin zur Modulfertigung - flankiert wurden und die an ihrem Ende über jeweils einen Ausgang verfügten, so daß die Raumschiffe die Hallen in zehn weit voneinander entfernten Bereichen des Planeten verlassen konnten.
Michael Rhodans Stimmung stieg von Tag zu Tag.
Er wußte nicht, ob die Gegner Jii'Nevevers versuchten, Abwehrkräfte aufzubauen und ihren Vormarsch aufzuhalten. Davon mußte er auf jeden Fall ausgehen, da ganz sicher nicht unbemerkt blieb, daß sich die Träumerin eine Welt nach der anderen einverleibte.
Sollten die Völker Puydors sich wehren!
Sollten sie doch versuchen, sich zu retten!
Jetzt hatten sie keine Chance mehr, denn er konnte seine Flotte unbegrenzt ausbauen.
Besatzungen für die Kreuzschiffe zu finden war kein Problem, denn auf allen Welten, die an Jii'Nevever gefallen waren, standen Fachkräfte in ausreichendem Maße zu Verfügung. Er mußte sie nur holen und in die Kreuzschiffe bringen lassen.
Mit der Flotte der Kreuzschiffe besaß er schon jetzt ein Machtinstrument, mit dem er jede andere Macht Puydors in ihre Schranken verweisen könnte Von Tag zu Tag gewann er mehr an Schlagkraft.
Wer wollte Jii'Nevever jetzt noch aufhalten?
*
Zusammen mit den militärischen Führern der Ginkoos und den Rawwen arbeiteten Icho Tolot und Julian Tifflor einen Verteidigungsplan gegen die Angriffe Jii'Nevevers aus. Danach wurden einzelne Raumschiffe der Flotte an den strategisch günstigen Punkten von Puydor positioniert, von denen aus die Galaxis per Fernortung einigermaßen überwacht werden konnte. Da es in Puydor nicht übermäßig viele Zentren der Zivilisation gab, stellte sich das als halbwegs überschaubare Aufgabe heraus. Alle Raumschiffsbewegungen sollten registriert und von einem zentralen Computer ausgewertet werden.
Als die Vorbereitungen für die dazu notwendigen Manöver abgeschlossen waren, hatten die drei Zellaktivatorträger alles Notwendige - und alles Mögliche getan, was sie mit ihren beschränkten Möglichkeiten tun konnten. Nun konnten sie nur noch warten, bis die Raumschiffe Alarm schlugen, weil irgendwo Aktivitäten Jii'Nevevers beobachtet wurden.
Zufriedenheit stellte sich jedoch nicht ein.
Allzu bedrückend war die Situation in Puydor, und gar zu dünn war das Netz der Uberwachung! Welches Gewicht hatten schon die paar Raumschiffe, die den Verteidigern zur Verfügung standen? War Verlaß auf die Besatzungen, von denen jede auf sich allein gestellt wurde?
Ogal-Borstik kam in die Kabine Tifflors. Er trug nach wie vor seine rote Fellkappe mit den drei Hörnern. In der Hand hielt er einen Becher mit einem Getränk. Während er einen kleinen Schluck daraus nahm, setzte er sich dem Terraner gegenüber an den Tisch. „Ich habe einen Vorschlag zu machen", begann er. „Willst du ihn hören? Es geht um die Na'Call."
„Nur zu!" forderte Tifflor ihn auf. „Wir sollten die Wartezeit nutzen, weil wir doch nicht viel tun können", argumentierte der Bagarn. „Warum fliegen wir nicht zum Kugelsternhaufen Roy'Camar und suchen die Weisen von Na'Call? Sie sind bekanntlich eine Art Orakel, wie du es nennen würdest. Vielleicht können sie uns einen Hinweis auf den Aufenthaltsort der INTURA-TAR geben. Wenn du wirklich daran interessiert bist, etwas über das Generationenschiff zu erfahren, solltest du diese Möglichkeit wahrnehmen. Außerdem könnten sie uns gegen Jii'Nevever helfen."
„Sehr gut!" lobte Tiff den jungen Koraw. „Ich habe schon daran gedacht."
„Wie du weißt, habe ich mich intensiv um die Na'Call bemüht - und um alles, was mit ihnen zusammenhängt.
Ich bin fasziniert von diesem Volk. Und dabei weiß ich gar nicht, ob es wirklich existiert. Wir sollten es herausfinden. Wenn wir Glück haben, können wir sogar klären, weshalb die Na'Call dieUnberührbaren genannt werden."
Der Bagarn beschrieb, daß die Na'Call Wunderkräfte haben sollten und wahre
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