Sinnliche Stunden In Las Vegas
1. KAPITEL
Es war schon später Abend, als Troy Jacobs vor der Raststätte am Highway parkte, um noch etwas zu essen. Sein Tag war lang und anstrengend gewesen, und er hatte zie mlichen Hunger. Troy hatte die Tür zum Lokal fast erreicht, als eine schwarze Katze seinen Weg kreuzte. Auch das noch! Sollte er nicht besser sofort wieder umkehren?
Was soll’s, dachte Troy und ging weiter. Im Moment hatte er sowieso eine ausgesprochene Pechsträhne, schlimmer konnte es kaum noch werden.
Als er dann die Tür aufstieß, prallte er fast gegen die Corley-Brüder, die gerade gehen wollten. Er nickte den beiden Cowboys zu und bedauerte, nicht eher gekommen zu sein, denn dann hätte er Gesellschaft gehabt. Troy hasste es, alleine zu essen.
Rudy, der Ältere der Corleys, schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Mensch, Junge, du hast heute wirklich Pech gehabt mit dem Stier. Du hattest gar keine Chance, den zu bezwingen. Der war einfach viel zu schnell.”
„Ja, ich habe in letzter Zeit echt kein Glück mit den Tieren, die ich ziehe”, stimmte Troy ein wenig deprimiert zu.
Rudy lächelte ihn aufmunternd an und boxte ihn in die Seite.
„Glaub mir, Buddy, deine Pechsträhne wird nicht mehr lange anhalten. Bald bist du wieder obenauf.”
„Hoffentlich.” Troy lächelte etwas gezwungen. „Seit drei Monaten kosten mich die Kämpfe nur Geld. Wenn das so weitergeht, bin ich bald bankrott und muss sogar noch mein Pferd verkaufen.”
Der Gedanke war so absurd, dass Rudy fast laut gelacht hätte. Lächelnd schlug er Troy auf den Rücken. „Wenn es so weit ist, ruf mich bitte als Ersten an, denn Danny Boy ist ein fantastisches Pferd. Das tollste, das ich je gesehen habe.” Er tippte gegen seinen Stetson. „Bis bald, Troy.”
„Ja, bis bald.”
Der Verkehrslärm, der vom Highway herüberdrang, wurde sekundenlang ohrenbetäubend, als Rudy die Schwingtür wieder aufstieß und mit seinem Bruder die Raststätte verließ.
Troy sah sich um. Im Lokal herrschte gähnende Leere. Das war auch nicht verwunderlich zu dieser späten Stunde. An der Theke hockte nur ein Pärchen, das sich an einem Kaffee festhielt, und an der gegenüberliegenden Wand, an einem der Tische, saß eine junge Frau. Von der Kellnerin war nichts zu sehen. Wenn Troy nicht solchen Hunger gehabt hätte, wäre er gleich wieder verschwunden.
Er schaute noch einmal kurz zu der Frau hinüber und sah, dass sie ihn anschaute. Es schien ihr peinlich zu sein, dass er das bemerkte, denn sie wurde ziemlich rot.
Die Kleine ist hübsch, dachte Troy. Sie war blond, hatte gro
ße blaue Augen, die unschuldig in die Welt blickten, und schien eine gute Figur zu haben, soweit er sehen konnte. Wenn Pete jetzt hier wäre, würde der keine Minute zögern und ein Gespräch mit ihr beginnen, um sich dann zu ihr an den Tisch zu setzen. Sein Freund war ein Charmeur, und es gelang ihm fast immer, die Frauen für sich zu gewinnen.
Bei dem Gedanken an Pete musste Troy lächeln. Eine Sekunde lang überlegte er, ob er die Gunst der Stunde nicht nutzen und Petes Technik einmal selbst anwenden sollte. Aber schließlich war er nicht Pete. Für ihn wäre eine Zurückweisung sogar noch schlimmer, als alleine zu essen.
Troy nahm die Speisekarte aus dem Ständer und ließ sich an dem ersten Tisch an der Tür nieder. Seinen Stetson legte er neben sich auf die Bank.
Als er die Karte aufschlug, dachte er an seine Freunde Pete und Clayton, mit denen er normalerweise immer zusammen zu den Rodeos reiste und die jetzt sicher auch mit zum Essen gekommen wären. Aber beide waren dieses Mal verhindert. Clayton war seiner Freundin nachgereist, die ihn verlassen hatte, um sie wieder zurückzuholen. Währenddessen sah Pete auf Claytons Ranch nach dem Rechten. Troy hoffte, dass Clayton Glück hatte, denn er mochte Rena sehr und hatte sich schon immer darüber gewundert, dass Clayton sich bisher nie wirklich für sie entschieden hatte.
„Was kann ich Ihnen bringen, Cowboy?” Die Kellnerin war an den Tisch gekommen. Geschäftig hielt sie Block und Bleistift bereit.
Troy lächelte sie an. „Was können Sie mir denn empfehlen?”
Die Kellnerin steckte den Bleistift hinters Ohr und verlagerte ihr Gewicht von einem Bein aufs andere. Ihr tun sicher die Füße weh nach diesem langen Tag, dachte Troy.
„Unser Tagesmenü ist sehr gut. Fleisch mit grünen Bohnen und Kartoffelpüree. Dazu gibt es noch selbst gebackenes Brot und ein Getränk Ihrer Wahl. Macht zusammen sieben Dollar.”
„Hört sich
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