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1929 - Der General der Träumerin

Titel: 1929 - Der General der Träumerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß sie aus der Höhe auf den Boden herabfielen und dabei zwangsläufig in eine äußerst entwürdigende Situation gerieten. Einmal hatte er seine Vorbereitungen dafür so weit getrieben, daß nur noch ein Knopfdruck nötig gewesen wäre, um sein Vorhaben auszuführen. Im letzten Moment hatte er mit Rücksicht auf seinen Vater auf einen derartigen Streich verzichtet.
    Ogal-Achua trug weite, seidige Hosen und weiße Stiefel. Seinen Oberkörper hüllte er in ein rotes, mit Felltupfern versehenes Tuch.
    Zahlreiche mit Edelsteinen besetzte Ringe zierten seine Finger und seine Handgelenke.
    Neben seinem Vater stand Xaxxo auf einem meterhohen Würfel, der ein dreidimensionales Puzzle darstellte und aus bunten Steinen zusammengesetzt war. Der Schuppenputzer und Körpermaler polierte die Fingernägel des Bygoon, die er zuvor mit vielfarbig glänzenden Mustern versehen hatte. Er tänzelte auf dem Würfel herum, als würde er von seiner schwachen Blase geplagt, was sicherlich nicht der Fall war. Ogal-Borstik hatte ihn noch nie still stehen gesehen. „Du willst dich selbst verwirklichen, Bygoon?" rief er. „Was für eine gute Idee! Ich mache mir Vorwürfe, daß ich nicht schon früher darauf gekommen bin, dir so etwas zu empfehlen."
    Ogal-Borstik blickte seinen Vater verblüfft an.
    Respektlos lästerte er: „Ich will mich selbst verwirklichen, sagte der Realist - und begann zu träumen! Meinst du das?"
    „Ein schlechter Scherz des Schuppenmalers!" rief Kantal-Artas, die Oberste Kommunikatorin des Hofes. Es handelte sich um eine magersüchtige Frau mit schmalen Lippen und häßlichen, tief in den Höhlen liegenden Augen. Sie wollte dem Bagarn gar nicht erst die Gelegenheit geben, weitere Bemerkungen zu machen. „Der Bygoon hat anderes zu tun, als sich mit solchen Albernheiten zu befassen."
    Strafend blickte sie den Sohn des Regenten an. Besonders erzürnte sie, daß er auf die mit Hörnern versehene Fellkappe nicht verzichtet hatte. Ogal-Borstik wußte, daß sie ihn dafür am liebsten in den tiefsten Psychokerker verbannt hätte, in dem hirnfrequente Strahler dafür sorgten, daß aufmüpfige Geister rasch zur Räson gebracht wurden. In seinen Augen war die Frau gefährlich und unberechenbar, sie war machthungrig, und ihr Intelligenzquotient lag weit über dem Durchschnitt. Gleichzeitig hatte sie Ansichten, die der junge Bagarn nur als erzkonservativ ansehen konnte.
    Er ließ sich nicht einschüchtern. Er fühlte sich sicher. Er war der Bagarn, und er war der einzige Sohn Ogal-Achuas, der vor vielen Jahren bei einem Kampf mit einem Attentäter schwer verletzt worden war und seine Zeugungsfähigkeit verloren hatte. Geschwister hatte Ogal-Borstik also nicht mehr zu befürchten, so daß ihm niemand die Nachfolge auf den Thron streitig machen konnte. Diese Tatsache verlieh ihm eine Aura der Unangreifbarkeit.
    Die ganze Hoffnung des Bygoon ruhte auf ihm, und niemand wagte es, etwas gegen ihn zu unternehmen. Er wäre sicherlich ein ganz anderer Charakter geworden, wenn er Geschwister gehabt hätte. So aber konnte er buchstäblich tun und lassen, was er wollte. „Weshalb hast du mich zu dir gerufen?" fragte er seinen Vater. „Weil ich versuchen will, dir klarzumachen, daß deine Kindheit vorbei ist", antwortete der Bygoon mit unheilschwangerer Stimme.
    In seinen Augen war etwas, das den Bagarn warnte, die Dinge nun nicht mehr so leicht zu nehmen. Er mußte zumindest vorübergehend Ernsthaftigkeit beweisen. „Es geschieht einiges in Puydor, was unbedingt der Aufklärung bedarf", fügte sein Vater hinzu. „Eine bislang unbekannte Macht scheint aufgetreten zu sein. Wie es heißt, hat sie unter anderem eine der Hauptwelten der Ginkoos in Besitz genommen. Ich spreche von Zovork, dem vierten Planeten des Angeemo-Systems. Betroffen sollen aber auch einige andere Planeten sein. Zuverlässige Informationen konnte unsere Abwehr noch nicht vorlegen."
    „Tatsache ist, daß die Verbindungen zum Angeemo-System zumindest teilweise abgerissen sind und daß unsere Händler, die dort zu tun haben, nicht zurückkehren", ergänzte Kantal-Artas.
    Ogal-Borstik gähnte, war dabei aber vorsichtig genug, sich wenigstens die Hand vor den Mund zu halten. Er wußte, daß es Grenzen gab. Ging es um die Sicherheit des Staates Wanseroo, konnte der Regent hart, rücksichtslos und zielstrebig handeln. „Angeemo und seine Planeten sind weit weg von uns", entgegnete er. „Müssen wir uns wirklich damit befassen?"
    „Welches Glück könnte den Koraw

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