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1930 - Das Geheimnis der Na'Call

Titel: 1930 - Das Geheimnis der Na'Call Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auch meine Interessen berücksichtigt werden.
    Was ist es eigentlich, das dich antreibt? Welches sind deine Interessen, deine Pläne, Absichten und Hoffnungen?"
    Der Terraner reagierte nicht einmal auf die listiglästigen Fragen.
    „Wie du willst", sagte die Träumerin von Puydor gelassen. „Du kannst Shabazza berichten, daß ich zwar bereit und willens bin, mir als nächstes jene Galaxis vorzunehmen, die er ins Auge gefaßt hat. Aber verhehle ihm das nicht, wenn du mit Shabazza redest: Ich bin keineswegs bereit, dabei die Basis meiner Macht hier in Puydor aufzugeben und zu opfern. Shabazzas Plan ist kühn und weitgreifend, und er findet meine Zustimmung. Aber ich werde nicht so töricht sein, blindlings in etwas hineinzulaufen, was für mich ein Verhängnis werden kann."
    Michael Rhodan runzelte die Stirn.
    „Was soll das bedeuten?" fragte er unwillig. „Du kannst doch nicht gleichzeitig Puydor beherrschen und die Milchstraße, zwei Galaxien, die Millionen von Lichtjahren voneinander entfernt sind?"
    Jii'Nevever antwortete erst nach einigem Zögern.
    „In jedem Fall", ließ sie sich dann vernehmen, „werde ich Puydor weiterhin als Basis und Grundlage meiner Macht betrachten. Puydor ist meine Heimat, hier bin ich entstanden. Wenn ich eure Milchstraße besuche, dann werde ich auf jeden Fall Puydor als zweite Basis meiner Macht behalten, auch wenn ich meine neue Macht an anderer Stelle erweitern werde. Sag das Shabazza. wenn du mit ihm sprichst!"
    Es war ziemlich augenscheinlich, was Jii'Nevever mit solchen Bemerkungen beabsichtigte. Über die eigentümliche Stellung Michaels im Spannungsfeld zwischen Shabazza und Jii'Nevever war sich die Träumerin völlig im klaren. Was sie zu wissen begehrte, war, wie Michael mit ihrem neuen Partner in Verbindung stand - um daraus vielleicht zu folgern, wo sich Shabazza aufhielt.
    Die Träumerin von Puydor war alles andere als dumm, und unwiderruflich besiegt und geschlagen war sie bestimmt nicht. Michael hätte sich sehr täuschen müssen, wenn Jii'Nevever nicht noch einige Überraschungen in petto hielt - für ihn und vor allem für Shabazza.
    Der Terraner hob mit lässiger Geste die Schultern.
    „Wir werden genügend Generale in Puydor auftreiben", versprach er. „die hier als deine Stellvertreter nach dem Rechten sehen werden. Und wenn es später einen intensiveren Kontakt und hinreichende Nachrichtenverbindungen zwischen Puydor und der Milchstraße gibt, kannst du durchaus zwei Galaxien als deinen Machtbereich betrachten, wenn du willst."
    Die Aura von Ablehnung war deutlich zu spüren. Nein, Jii'Nevever betrachtete sich ganz bestimmt nicht als unterworfen Noch regte sich bei ihr Widerstand das gegen, Shabazza kommentar- und widerstandslos zu gehorchen. Sie betrachtete sich als Partner, nicht als Gefolgsmann. Das wurde in ihren Aussagen sehr deutlich.
    „Keine Stellvertreter!" verwahrte sich Jii'Nevever energisch. „So wird sich meine Herrschaft nicht auf zwei Galaxien verteilen.
    Nein, die letzten Entscheidungen in beiden Galaxien werden von mir selbst getroffen werden. Wenn das geschehen soll, bedarf es allerdings gewisser Vorbereitungen. Ich muß hier in Puydor zuerst die Voraussetzungen schaffen, meine Macht zu festigen. Und dies wird mir Shabazza zugestehen müssen ...!"
    „Müssen? Was oder wer, Jii'Nevever, glaubst du, das du bist, verglichen mit Shabazza?"
    „Ich ahne, was du denkst", sagte die Träumerin von Puydor. „Du glaubst naturgemäß, daß Shabazza die stärkere Macht von uns beiden ist. Aber lasse dich nicht dadurch täuschen, daß ich dem von fliegenden Tieren umgebenen Wesen nachgegeben habe. Ich habe es getan, weil mir seine Logik eingeleuchtet hat, weil ich einen Sinn darin entdeckt habe, zum beiderseitigen Vorteil mit ihm zusammenzuarbeiten. Aber das bedeutet nicht, daß ich mich ihm bedingungslos ausliefere oder an Plänen mitarbeite, bei denen meine Existenz auf dem Spiel steht. Sollte es dazu kommen, wird es tatsächlich zwischen Shabazza und mir ein Kräftemessen geben, und dann ..."
    „Und dann? Du wirst verlieren, Jii'Nevever. Daß du gewinnen kannst, davon kannst du nur träumen!"
    „Aber das sind natürlich nur theoretische Erwägungen", fuhr Jii'Nevever fort. „In der Praxis sieht es so aus, daß ich Shabazzas Pläne mit all meinen Kräften unterstützen werde."
    „Und wie willst du es dann schaffen, ohne Stellvertreter, wie du gerade gesagt hast, über zwei Galaxien zu herrschen?" wollte Rhodan wissen. „Kannst du dich

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