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1930 - Das Geheimnis der Na'Call

Titel: 1930 - Das Geheimnis der Na'Call Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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duplizieren? Oder so etwas wie Ableger von dir erzeugen?"
    Jii'Nevever ließ Heiterkeit aufkommen.
    „Das nicht, Michael Rhodan. Ich habe andere Mittel und Möglichkeiten, in zwei Galaxien präsent zu sein. Die sechzehn Millionen Lichtjahre Entfernung zwischen deiner Heimat und der meinen spielen da keine besondere Rolle. Du wirst es noch erleben, sehr bald sogar, wenn du meinen nächsten Auftrag erfüllt hast."
    Michael runzelte mit kritischer Miene die Stirn.
    „Und wie lautet dieser Auftrag?" wollte er wissen.
    „Du wirst dir deine GAAFENOO und fünf weitere Kreuzschiffe nehmen und damit den Kugelsternhaufen Roy'Camar anfliegen. Er ist rund fünfundfünfzigtausend Lichtjahre von Curayo entfernt, in der Westseite von Puydor gelegen."
    Michael Rhodan nickte. „Und was soll ich mit nur sechs Schiffen dort anfangen? Sechs Schiffe, das ist keine besonders beeindruckende Streitmacht!"
    „Einen Planeten erobern", antwortete Jii'Nevever gelassen. „Einen Planeten, der Na'Call genannt wird."
    Michael Rhodan verschlug es für einen Augenblick die Sprache. Er kannte die Verhältnisse von Puydor mittlerweile gut genug, um mit dem Begriff Na'Call etwas anfangen zu können. Seit er als General der Träumerin aktiv war. hatte er sich eingehend mit ernsthaften wissenschaftlichen Erkenntnissen über die Galaxis beschäftigt, sich aber auch dem Studium uralter Mythen unterzogen.
    Auf dem Planeten Na'Call lebte, sehr geheimnisvoll und zurückgezogen, von zahlreichen Legenden umwoben, ein Volk, das den gleichen Namen trug wie der Planet. Man nannte sie entweder Na'Call oder - mit einem gehörigen Unterton von Respekt - die Weisen von Na'Call, nicht selten auch die Unberührbaren, weil sie es keinem Raumschiff gestatteten, sich ihrem Planeten auf mehr als vier Millionen Kilometer zu nähern.
    Über die besonderen Fähigkeiten der Na'Call kursierten in Puydor wilde Gerüchte: Mal hieß es, sie seien Zauberer mit unvorstellbarer Macht, bis hin zu der Fähigkeit, Planeten absterben zu lassen. Dann wieder galten sie als Bewahrer allen Wissens von der Entstehung des Kosmos an bis zum Ende aller Zeiten. Wieder andere bezeichneten sie als Propheten, die die Zukunft vorhersehen und voraussagen konnten. (Wenn das stimmte, war es aus naheliegenden Gründen wohl keine besonders gute Idee, diesen Planeten überfallen zu wollen.) Die Na'Call, die Weisen, die Unberührbaren, zeigten sich als Leuchterscheinungen, die durch die Schiffe der Besucher geisterten und die Besatzungen maßlos erschreckten. Raumfahrer bedienten sich zwar der modernsten Technik, aber das hatte sie nicht gegen schrecklichen Aberglauben gefeit. Es waren zahllose beeindruckende Geschichten von Sternenkobolden, von Raumgeistern, von Sonnengespenstern und den unheimlichsten Dingen im Umlauf, die in der Regel ebenso heftig diskutiert wie inbrünstig geglaubt wurden.
    Die Na'Call nahmen offenbar nur auf rein geistiger Basis Kontakt mir ihren Besuchern auf. Da diese an solche Begegnungen meist nicht gewöhnt waren, reagierten sie in der Regel völlig erschreckt.
    Auf Fragen gaben die Na'Call für gewöhnlich keine präzisen Antworten. Sie äußerten sich eher in verschlüsselter Form, in Gestalt von Reimen, Bildern und Gleichnissen, die der Interpretation bedurften. Immerhin - so wurde gesagt und geraunt, wie Michael Rhodan wußte -hatten sich die Prophezeiungen der Na'Call bisher ausnahmslos als richtig erwiesen.
    Sehr oft wurden sie von den Ratsuchenden völlig falsch interpretiert, aber nachher hatte sich immer herausgestellt, daß der Orakelspruch mit bemerkenswerter Präzision gepaßt hatte. Der Frager war nur zu dumm gewesen, die Antwort richtig zu lesen und zu verstehen.
    „Ich weiß nicht recht", murmelte Michael Rhodan nachdenklich.
    „Ausgerechnet die Na'Call?"
    „Spricht etwas dagegen?" wollte Jii'Nevever wissen.
    „Ich habe Zweifel", antwortete der Terraner nach kurzem Zögern, „ob ich mit nur sechs Schiffen imstande sein werde, diesen Planeten zu erobern und auch zu halten."
    „Du fürchtest dich vor den Na'Call?"
    „Pah!" machte Michael, begleitet von einer wegwerfenden Geste.
    „Furcht ist mir fremd, besonders die vor Geistern. Aber dank des Treibens der drei Verräter gibt es langsam einen Widerstand in Puydor gegen deine Macht. Zur Zeit gibt es in Puydor drei Fraktionen - die unsrige, die der Verräter und die jener Völker, die wir noch nicht besucht haben. Die Na'Call sind in ganz Puydor bekannt und beliebt, vielleicht auch gefürchtet. In jedem

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