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1936 - Im Para-Bunker

Titel: 1936 - Im Para-Bunker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einsetzen können. Nein, du brauchst keine Angst zu haben, wir nehmen dich nachher wieder mit nach draußen, wo es viel schöner aussieht. Glaubst du mir das?"
    Tuyula blickte sie an und machte dann eine schwache Geste der Zustimmung. Ovelo Kerren grinste zynisch.
    „Ganz offensichtlich kannst du sehr gut mit Kindern umgehen", verspottete er Lionella.
    „Nicht nur mit Kindern!" antwortete Lionella, etwas schärfer als beabsichtigt.
    Oeelo Kerren hielt sich für nahezu unwiderstehlich als Mann und hatte schon einige Male auf ziemlich alberne Art versucht, sie anzumachen. Daß er dabei keinerlei Aussicht auf Erfolg hatte, schien er nicht begreifen zu können.
    Ario Vabigo hatte seinerzeit den Eltern dringend angeraten, Tuyulas Gabe zu verschweigen, um das scheue, fast schon verstörte Kind keiner zu großen seelischen Belastung auszusetzen. Aber das hatte die Eltern nicht gehindert, auch diese Tochter gewissermaßen zu vermarkten mit schrecklichen Folgen für Tuyula. Was genau damals geschehen war, wußten nur wenige Eingeweihte, zu denen Lionella nicht gehörte. Ihr war nur bekannt, daß Tuyula von Gatasern, die man nur als Sklavenhändler bezeichnen konnte, gefangen, entführt und geradezu verschachert worden war. Die letzten „Käufer" hatten zufällig zum Terranischen LigaDienst gehört, und so war Tuyula nach Mimas gebracht worden, in die Talentschmiede für ParaBegabte.
    Lionella wußte nicht, ob man Tuyula jemals darüber informiert hatte, daß die TLD Tuyulas Weg zurückverfolgt und die Eltern aufgesucht hatte. Und daß diese Eltern nur zu gerne bereit gewesen waren, für eine großzügig bemessene „Abfindung" Tuyula in den Händen des TLD zu belassen ...
    „Und hier leben Menschen?" fragte Tuyula scheu.
    Wahrscheinlich machte der Para-Bunker den gleichen Eindruck auf sie, den er auch bei Lionella von Zar bei deren erstem Besuch hinterlassen hatte. Wer ihn betrat, hatte unweigerlich den Eindruck, bei lebendigem Leib begraben zu werden. Lionella von Zar hatte Aufnahmen aus dem Inneren der großen Pyramide von Gizeh gesehen - sie hatten auf sie den gleichen Eindruck gemacht. ‘ „Menschen?" ließ sich Ovelo Kerren zynisch vernehmen.
    Lionella bedachte ihn mit einem verweisenden Blick.
    „Menschen und andere Galaktiker", bestätigte Lionella die Frage der jungen Blue. „Diese Leute sind gewissermaßen krank, sie wissen mit sich „und ihren besonderen Fähigkeiten nicht richtig umzugehen."
    „Ach was, es sind einfach nur Verbrecher!" sagte Kerren. „Monströse Verbrecher, die man am besten ..."
    „Deine Ansichten interessieren niemanden, Ovelo Kerren!" sagte Lionella scharf und wandte sich wieder an Tuyula.
    „Sie müssen behandelt werden, damit sie wieder ein ganz normales Leben als gute Galaktiker führen können", versuchte sie Tuyula zu erklären. „Und deswegen sind sie vorübergehend hier untergebracht worden."
    Sie kannte Kerrens Standpunkt zu dieser Frage. Ovelo Kerren gehörte zu einem Typus, der auf der Erde und den anderen galaktischen Welten sehr oft anzutreffen war. Nach fast allen Kriterien, nach denen man Menschen beurteilte und einstufte, gehörten sie bestenfallszum Durchschnitt, und es zerriß sie fast vor Neid und Eifersucht, daß andere Geschöpfe von der Natur mit besonderen Gaben und Vorzügen ausgestattet worden waren. Für Kerren und seinesgleichen gehörten Mutanten oder Para-Begabte jeglicher Art in die Kategorie Monster, die man nicht frei herumlaufen lassen durfte.
    Daß Kerren nach diesem Maßstab die Insassen von PAKS betrachtete, konnte Lionella noch einigermaßen verstehen. Hier war beispielsweise einer der wichtigen Anführer der Galactic Guardians, der Überschwere Mongeracza, untergebracht. Aber auch Flyr Berungue, eine vielfache Mörderin, die die Gabe hatte, selbst die komplexesten und fälschungssichersten Identitätsausweise mit ihren Paragaben zu fälschen - sie hatte Dutzende von wohlhabenden Menschen und Galaktikern getötet und deren Ausweise auf sich selbst gefälscht, um an Geld zu kommen.
    Außer diesen beiden und Vincent Garron gab es noch vier andere Personen, die in PAKS verwahrt wurden, und es war niemand darunter, dem nicht mehrere Tötungsdelikte zur Last gelegt wurden. In jedem dieser Fälle hatten sich die Mordtaten durch besondere Brutalität und Skrupellosigkeit ausgezeichnet.
    Ein Gutachter hatte behauptet, daß Menschen mit einer Para-Begabung sehr oft zwischen zwei sehr extremen Ansichten hin und her schwankten. Sehr oft betrachteten sie

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