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194 - Die Hölle der Erkenntnis

194 - Die Hölle der Erkenntnis

Titel: 194 - Die Hölle der Erkenntnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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mit ihm womöglich ihre zerstörerische Kraft hierher zum Wandler gebracht?
    Fassungslos musste Grao’sil’aana mit ansehen, wie Daagson im Wasser untertauchte, auftauchte, und dem Wandlermassiv entgegen schwamm.
    (Mein Sol…!) Grao’sil’aana spannte alle seine mentalen Kräfte an. (Mein Sol, spürst du denn meine Aura nicht?) Zum ersten Mal in seiner langen Existenz fragte der Daa’mure sich, ob der Tod möglicherweise angenehmer war als das Leben, so maßlos erschöpft fühlte er sich. (Ich berühre dich, mein Sol, so antworte doch…!)
    ***
    Matt Drax saß wie vom Donner gerührt. Hatte er richtig verstanden? Ein Echsenwesen hatte Daagson entführt? Waren es also die Daa’muren, die vom Finder und seiner Truppe als Feind bezeichnet wurden?
    Ganz offensichtlich!
    Denn nun ergab auch das eben Gehörte Sinn, zumindest einiges davon. Gauko’on hatte vom Wandler gesprochen, der Raumarche der Daa’muren, die vor einem halben Jahrtausend auf der Erde gestrandet war. Damals inaktiv, hatten die Daa’muren sie vor knapp zwei Jahren durch die Atombombenkette am Kratersee anscheinend wieder starten wollen – und mit dem EMP den Finder auf sich aufmerksam gemacht.
    Matt unterbrach seine Gedanken, denn der greise Schamane, der sich nach und nach in Rage redete, war noch lange nicht am Ende. »Der Echsenartige hat dem Ersten Wächter des Uluru seinen Willen geraubt!«, rief er von seinem steinernen Podest herab. »Er hat ihn auf ein fliegendes Wesen gebunden, das mehr einem Rochen als einem Vogel glich, und Daagson verschleppt!«
    Die Menschen um sie herum machten erschrockene Gesichter. Manche stießen Rufe des Entsetzens aus.
    »Ein Todesrochen!«, entfuhr es Matthew Drax. »Das ist die Bestätigung – er spricht von Daa’muren!«
    Rulfans Augen hatten sich zu lauernden Schlitzen verengt.
    »Was, bei Orguudoo, verbindet die verfluchten Echsen mit dem Uluru?« Der Albino zog eine grimmige Miene. »Ich habe in all den Jahren, die wir gegen sie gekämpft haben, nie von einem Feind der Daa’muren gehört.«
    »So nah ist der Feind also!«, rief Gauko’on am Rand des Steinpodestes. »Und nicht nur der Ersten Wächter des Uluru fiel in seine Hände – ein zweiter Diener des Feindes hat einen von euch überfallen, einen Gedankenmeister, und ihn samt seines Luftschiffes entführt!«
    »Victorius!«, zischte Rulfan. »Die Echsen haben also auch ihn. Verdammt!«
    »Hängt es vielleicht mit uns zusammen?« , flüsterte Matt in einer plötzlichen Eingebung. »Könnte es sein, dass die Daa’muren ihre Jäger in alle Welt ausgeschickt haben, um die Überlebenden der Allianz einzufangen?«
    »Ich habe noch nicht gemerkt, dass sie mich verfolgen«, flüsterte Rulfan. »Und Victorius hatte nichts mit der Allianz zu schaffen.«
    »Vielleicht ging es ihnen nur um sein Luftschiff«, mutmaßte Matthew.
    »Und Daagson?« Rulfan schüttelte den Kopf, doch ganz überzeugt schien er nicht mehr.
    Matt wurde es schwindlig bei der Vorstellung, erneut im Visier der Daa’muren zu sein. Immerhin galt er unter den Daa’muren als Todfeind, nicht erst seit er an der Spitze der Allianz gegen sie ins Feld gezogen war.
    »Wir müssen darauf vorbereitet sein, dass weitere Echsenwesen in der Nähe lauern! Niemand entfernt sich ohne Begleitung und unbewaffnet vom Lager!« Gauko’on gab Verhaltensanweisungen, und die Telepathen lauschten ergriffen. Wut und Kampfeslust spiegelte sich in ihren Mienen.
    Matt war sicher, dass der Finder unbemerkt ihre Emotionen schürte. »Neben euren mentalen Übungen werdet ihr künftig auch in Waffenkunde unterrichtet«, rief Gauko’on, »denn die mörderischen Echsendiener des Feindes werden wiederkommen und versuchen, den HERRN selbst anzugreifen!«
    »Hör doch!« Matt Drax beugte sich zu seinem Blutsbruder.
    »Er redet von zwei Parteien! Einerseits spricht er vom Feind – und andererseits von dessen Dienern!«
    »Du hast Recht.« Rulfan nickte. »Er hat von Echsendienern geredet. Aber wenn die Daa’muren nur Diener sind – wer ist dann der eigentliche Feind?«
    »Wahrscheinlich ihr Anführer«, vermutete Matt. »Der Sol.«
    Sie wussten von dem Obersten der Daa’muren, seit sie vor Jahren in Berlin eine Daa’murin gefangen und verhört hatten.
    Ganz einleuchtend erschien ihm die Erklärung aber nicht.
    Unterdessen hatte sich die Stimmung rund um den Steinblock weiter aufgeheizt. Viele Telepathen waren zu kleinen Gruppen zusammengerückt. Überall wurde getuschelt und palavert. Einige Männer und Frauen

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