Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln

0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln

Titel: 0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Das Leuchtfeuer von Sea-Gate-Corner glitt in Abständen von achtzehn Sekunden über den Parkplatz. Alle achtzehn Sekunden tauchte es den Parkplatz, den alten Ford und den Mann, der an der Motorhaube lehnte, in gleißende Helligkeit.
    Der Mann rauchte und schloß die Augen nicht, wenn das Licht ihn traf. Obwohl er sich noch nie Gedanken über seine Gefühle gemacht hatte, liebte er das Leuchtfeuer. Er hatte drei Jahre in der Kriegsmarine gedient, und während dieser Zeit hatte das Licht der Leuchttürme überall in der Welt die- Nähe von Land, von Girls, Kneipen, von Erlösung aus der Langeweile des Dienstes bedeutet.
    Motorengeräusch veranlaßte den Mann, sich umzudrehen. Von der Einfahrt zum Parkplatz mischte sich das Licht von Autoscheinwerfern in das vorbeigleitende Leuchtfeuer. Ein schwerer Wagen rollte langsam auf den Parkplatz.
    Der Mann spuckte die Zigarette aus und richtete sich auf. Er erwartete von dem Insassen des Wagens den Abschluß eines Geschäftes, die Möglichkeit,' Geld zu verdienen.
    Mit dem Tod rechnete er nicht…
    ***
    Der Wagen stoppte. Die Scheinwerfer erloschen. Der Schlag wurde aufgestoßen. Ein Mann stieg aus. Er hatte den Kragen seines Mantels hochgestellt und den Hut tief in die Stirn gezogen. Mit großen Schritten ging er auf den Wartenden zu. Auf halber Strecke glitt der Lichtkegel des Leuchtfeuers über den Platz. Der Besucher zuckte zusammen, als er sich plötzlich in gleißendem Licht befand.
    Der Ex-Sailor sah die Bewegung und begriff ihre Bedeutung. Er lachte rauh. »Wolltest du dein Gesicht nicht zeigen, Mister? He, gehört sich das für einen zukünftigen Partner? Ich mag keine Maulwürfe. Meine Devise ist: Karten auf den Tisch, aber mit der Farbe nach oben.«
    Der andere hüstelte: »Sie sind Harry Cutter?«
    »Was soll die blöde Frage? Du hast mich zweimal angerufen. Du wußtest meinen Namen, meine Adresse und die Telefonnummer, unter der ich zu erreichen bin. Glaubst du, ich hätte mich zwischen gestern und heute in einen anderen verwandelt?«
    »Schon gut! Sie übernehmen den Job, Cutter?«
    Das grobe Gesicht des Sailors glitt zu einem breiten Grinsen auseinander. »Ist eine harte Arbeit, Mister. Dazu muß sich eine sanfte Seele wie ich mächtig überwinden. Da müssen Sie mir mächtig gut Zureden. Ganz besonders, wenn es sich um einen Mann handelt, der immer…«
    Der andere schnitt ihm das Wort ab. »Ich versprach Ihnen fünftausend als Anzahlung. Hier sind sie!« Er hielt dem Mann ein dickes Geldpaket hin. Cutter griff danach. Er fühlte an der Stärke des Päckchens, daß es sich um einen Haufen Dollar handeln mußte. Habgier loderte in ihm hoch.
    »Du scheinst es ernst zu meinen, Partner«, sagte er und stieß ein röhrendes Lachen aus. »Bisher war ich halb und halb der Meinung, jemand erlaube sich einen albernen Scherz mit mir, und ich war schon ganz darauf eingestellt, deinem Zahnarzt Arbeit zu verschaffen.« Er stieß laut und schnaufend die Luft aus. »Wenn es dir so wichtig ist, sollte es dir auf ein paar Dollar mehr nicht ankommen. Bedenke, daß der Junge immerhin für mich mal so etwas wie ein…«
    »Fünftausend vorher, und dieselbe Summe, wenn ich seine Todesanzeige in der Zeitung gelesen habe. Soweit waren wir uns per Telefon einig geworden.«
    Cutters Blick glitt über den Wagen »Du fährst einen teuren Schlitten, Partner. Du trägst Klamotten, die aus Europa stammen. Ich wette, du schwimmst in Dollarscheinen wie ein alter Kreuzer in der Saragossa-See! Laß einen armen Hund, der das ganze Risiko trägt, auch ein wenig verdienen. Ich kann mich immer noch nicht mit dem Gedanken befreunden, daß ich ausgerechnet den guten alten…«
    Der andere stieß seine Hand gegen den Matrosen. »Noch einmal zweitausend Dollar. Darüber holen Sie keinen Cent aus mir heraus, Cutter.«
    Mit der instinktiven Schlauheit, die ihm eigen war, spürte er, daß er jetzt nicht mehr von dem Mann verlangen durfte.
    »Okay, Partner! Du wirst mit mir zufrieden sein. Bis wann muß ich es ihm besorgen?«
    »Es eilt nicht, aber es sollte nicht länger als einen Monat dauern.«
    »In zwei Wochen habe ich es geschafft. Es macht mir ja keine Schwierigkeiten, an ihn heranzukommen. Und länger will ich auf den Rest nicht warten. Auf welche Weise bekomme ich die zweite Hälfte?«
    »Ich rufe an!«
    Cutter grinste. Keinen Laut des Zweifels gab er von sich. Er hatte sich längst die Nummer des Wagens gemerkt. Über das Auto-Kennzeichen mußte es eine Kleinigkeit sein, seinen Auftraggeber

Weitere Kostenlose Bücher