1941 - Wenn Welten verstummen
Immer wieder gab es Pannen, und die führten zu Ergebnissen, die selbst ihn zutiefst erschütterten.
Der echsenartige Vorgen-Atta war ungeduldig. Er war ein gehorsamer Diener Jii’Nevevers und.
Michael Rhodans. Immer näher rückte der Tag, an dem er mit der Flotte zur Milchstraße aufbrechen würde, um einen Brückenkopf zu errichten und die Basis für die Macht Jii’Nevevers zu schaffen. Gleich nach dem Start würde Michael Rhodan zu ihm stoßen und das Oberkommando über die Flotte übernehmen.
Jedes Raumschiff der Invasionsflotte wurde auf Na’Call im Ra’Call-System mit einer großen Menge Tronium-Azint versehen, damit die Flotte eine Tronium-Azint-Brücke zwischen Milchstraße und Puydor errichten konnte. Das war die unabdingbare Voraussetzung dafür, daß Jii’Nevever ihre Macht ausweiten und auch in der anderen Galaxis ausüben konnte.
Aus Gründen der Vorsicht wurden die Schwingquarze auf möglichst viele Raumschiffe verteilt, damit bei einem nicht auszuschließenden Verlust eines Raumers nur eine geringe Menge Tronium-Azint verlorenging. Den gesamten Vorrat auf einem Raumschiff zu verstauen hätte den Vorteil gehabt, daß Jii’Nevever sich jederzeit darin hätte manifestieren können, hätte aber auch das unverantwortliche Risiko in sich geborgen, bei einem Angriff auf die Flotte alles auf einen Schlag zu verlieren.
Nachdem Puydor nun größtenteils an die Träumerin gefallen war, galt die Milchstraße als nächstes Ziel.
Sobald diese Galaxis erreicht war, würde er alles Tronium-Azint zusammenlegen und damit die Voraussetzung für Jii’Nevever schaffen, daß sie jederzeit in die Milchstraße überwechseln konnte.
Dort war man ahnungslos, und er war sicher, daß Jii sie ebenso schnell und problemlos erobern würde wie Puydor. Und dann würde sie auch den Bewohnern der Milchstraße ihre positiven Impulse senden.
Mittlerweile standen Vorgen-Atta einige tausend Kreuzschiffe zur Verfügung. Worauf wartete Jii’Nevever noch? Gewiß, einige Raumschiffe waren noch nicht ausreichend mit Tronium-Azint, Besatzungen und Versorgungsgütern ausgestattet, doch er war sicher, daß er die fehlenden Bestände auf den bewohnten Planeten der Milchstraße auffüllen konnte. Auch dort gab es Tronium-Azint, auch dort stand Material für die Besatzungen zur Verfügung.
Allein die Macht dieser Raumschiffe aber reichte aus, den nötigen Brückenköpf zu errichten und zu verteidigen. Und wenn dieser erst einmal bestand, war das Schicksal der Milchstraße so gut wie besiegelt.
Mit welch Riesenschritten Jii’Nevever in der Lage war, ihre Macht auszudehnen, hatte sich in Puydor gezeigt. Von Stunde zu Stunde wurde Jii’Nevever mächtiger, beugten sich ihr mehr Völker. In wenigen Tagen würde es keinen einzigen bewohnten Planeten mehr geben, der nicht ihrem Machtbereich angehörte.
Wozu also noch warten?
Die Milchstraße war chancenlos. Selbst das Galaktische Ortungssystem, von dem ihm Michael Rhodan berichtet hatte, schreckte Vorgen-Atta nicht. Es würde die Galaktiker auf die Flotte aufmerksam machen, mehr aber auch nicht.
Nein" es war nicht die Frage, ob die Milchstraße dem Machtbereich Jii’Nevevers einverleibt wurde, sondern wann dies geschah.
Zögernd und ängstlich blieb der Gossemarer vor dem Konnektor stehen. Er ließ andere Rawwen vorgehen. Jeweils etwas mehr als eine halbe Stunde blieben sie innerhalb der Maschine, um sie dann auf der anderen Seite zu verlassen.
Vorgen-Atta hatte die Rückseite abgeschirmt und auf diese Weise dafür gesorgt, daß die Gossemarer diejenigen nicht sehen konnten, die dem Konnektor ausgesetzt gewesen waren. Es ging nicht anders.
Immer wieder kam es vor, daß der Konnektor aus einem unerfindlichen Grund versagte. Dann traten nicht voll ausgebildete Raumfahrer der unterschiedlichsten Disziplinen heraus, sondern Rawwen, die einen irreparablen geistigen Schaden davongetragen hatten, mit denen niemand etwas anfangen konnte.
Vorgen-Atta ließ sie jeweils in eine speziell errichtete Energiekuppel am Rande der Stadt bringen. Er plante, die Kuppel hach dem Start der GAAFENOO aufzulösen und die betreffenden Rawwen ihrem Schicksal zu überlassen. In der Stadt lebten nach der Rekrutierung noch weit über hunderttausend Familien, und er war sicher, daß sie sich der Verlorenen annehmen würden.
„Nun geh schon!" befahl er dem Hageren, der ihn um die Erlaubnis zur Jagd gebeten hatte. „Deine Leute werden schon nicht verhungern. Und wenn du dich beeilst, bleibt noch Zeit genug
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