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1941 - Wenn Welten verstummen

Titel: 1941 - Wenn Welten verstummen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kommando über die RANN-TOL innegehabt, ein Kampfbeiboot, das die Ginkoos bei ihrem gescheiterten Angriff auf die Na’Call unterstützt hatte. Seit damals stand er in den Diensten Jii’Nevevers. Michael Rhodan hatte sein Organisationstalent erkannt, ihn gefördert und ihn schließlich in höchster Funktion an seine Seite gestellt.
    „Ihr braucht kein Fleisch, weil ihr die nächsten Jahre an Bord von Raumschiffen meiner anderen Galaxis verbringen werdet", entgegnete er.
    „Und unsere Familien?" wagte der Gossemarer einzuwenden. „Wie sollen sie überleben, wenn sie kein Fleisch haben?"
    „Sie sind dabei", versprach der Rawwe. „Sie werden in Spezialraumern folgen. Tausende stehen in den nächsten Wochen dafür bereit. Wir werden sie auf fernen Planeten ansiedeln, sogar in fremden Galaxien, wo sie neuen Lebensraum für uns erobern und die bestehenden Intelligenzwesen verdrängen werden.
    Sein Gegenüber wollte etwas einwenden, doch der Stellvertreter Michael Rhodans ließ sich auf keine Diskussion ein. Er befahl dem Mann, augenblicklich in den Konnektor zu gehen, eine etwa dreißig Meter lange und fünf Meter hohe Maschine, die seine Techniker vor der GAAFENOO aufgebaut hatten. Vorgen-Atta schloß seinen Raumhelm, da ihm die Kälte zu sehr ins Gesicht stach, und schritt hinter dem Mann her.
    Ob die Bewohner von Gossemar nach dem Abflug des Flaggschiffs Probleme hatten oder nicht, interessierte ihn nicht. Er hatte eine Aufgabe zu erfüllen, die von höchster Dringlichkeit war, und das konnte er nicht, wenn er Kompromisse einging.
    Kurz reflektierte er die Situation auf dem Planeten. Gossemar war von den Traumimpulsen der Jii’Nevever bislang noch nicht erreicht worden. Aufgrund der angespannten Versorgungssituation konnte Vorgen-Atta auch nicht ausreichend Tronium-Azint bereitstellen, um den Planeten mit Hilfe der Träumerin schneller kontrollieren zu können.
    Zudem galten die Bewohner Gossemars als besonders willensstark und kämpferisch, ja sogar stur. Das machte sie im Zweifelsfall zu hervorragenden Kriegern für die Träumerin, bedeutete aber, daß sie den Traumimpulsen erstaunlichen Widerstand entgegensetzen konnten.
    Vorgen-Atta verstand einen solchen Widerstand nicht. Er wußte zwar als höchstrangiger Rawwe in ihrem Einflußbereich, wie Jii’Nevever auf ihre Untergebenen wirkte - aber er wußte tief ih seinem Innersten, daß ihre Traumimpulse nur zum Besten für alle waren. Wer Jii’Nevever in sich spürte, lebte einfach besser.
    Vorgen-Atta war völlig davon überzeugt, daß Jii’Nevever nur das Beste für die Bewohner der Galaxis Puydor wollte - und für die Bewohner der Galaxis Milchstraße. Auch für die Rawwen von Gossemar war eine solche Reise sicher bereichernd, und deshalb versuchte er sie zu überzeugen.
    Nahezu pausenlos kamen Raumschiffe aus der Werft von Ankorum. Es waren Raumer von höchster Qualität, und sie waren mit einer überlegenen Technik ausgestattet. Dazu verfügten sie über einen Antrieb, der besser war als alles, was bisher in Puydor bekannt gewesen war. Er befähigte die Raumschiffe, mit millionenfacher Überlichtgeschwindigkeit in eine fremde Galaxis zu fliegen.
    Die Raumer ergänzten die bestehende Flotte Jii’Nevevers. und bauten sie weiter auf. Bisher hatte Ankorum mehr als 600 Kampfeinheiten geliefert, und Tag für Tag kamen weitere hinzu. Doch damit war es nicht getan. Fraglos halfen die Raumer, die Macht Jii’Nevevers. zu erweitern, doch solange sie nicht mit der benötigen Besatzung versehen waren, konnten sie nicht ihre ganze Schlagkraft entfalten. Geschulte Raumfahrer mit der erforderlichen Qualifikation standen jedoch nur in geringem Umfang zur Verfügung. Sie stammten hauptsächlich von Handelsraumern.
    Also war Vorgen-Atta gezwungen, die Besatzungen auf den verschiedenen Planeten Puydors zu rekrutieren und in einem Schnellverfahren auszubilden. Ein geradezu gigantisches organisatorisches Unterfangen, bei dem er sich vor allem auf Rawwen stützte. Reichte es aber aus, wenn er die Raumschiffe mit Rawwen vollstopfte, die nicht qualifiziert waren, die nicht intelligent genug waren, um den an sie gestellten Aufgaben gerecht zu werden, und die über keinerlei Raumerfahrung verfügten?
    Ankorum hatte auch in’ diesem Fall geholfen, eine Lösung gefunden und den Konnektor geliefert.
    Offenbar war die Konstruktion dieses Gerätes jedoch so aufwendig und schwierig, daß die Werft nur ein einziges Exemplar hatte herstellen können. Und selbst das war nicht perfekt.

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