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195 - Verloren im Outback

195 - Verloren im Outback

Titel: 195 - Verloren im Outback Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Seidel und Ronald M. Hahn
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sich an die Arme des Wesens, und ihr Frühstück drohte hochzukommen. Tentakel! Mit Saugnäpfen!
    Rätzchen, kam Hellas drängender Gedanke durch das nicht leiser werdende Gekreisch ihrer Häscher. Bist du okee?
    Aruula machte einen Versuch, den Kopf zu heben, doch der Schmerz war unerträglich.
    Um Hella ein Zeichen zu geben, dass sie noch lebte, stöhnte sie leise. Die Pein in ihrem Kopf ließ nach. Erst jetzt begriff sie, dass sie Hellas mentale Ausstrahlung verstanden hatte, ohne sich anzustrengen. Es konnte nur bedeuten, dass ihre Gefährtin sich schreckliche Sorgen um sie machte.
    »Ich… lebe… noch.« Aruula zwang sich, tief und regelmäßig zu atmen.
    Nun erstarb das schrille und hysterische Gackern. Schatten flogen über ihr im Zwielicht dahin. Als Aruula den Blick hob, sah sie mehrere tückische Augen und baumelnde Schweinerüssel. Die unter der Dunkelwolke lebenden Menschen hatten sich beim göttlichen Verteilen der Schönheit nicht vorgedrängt. Dass sie auch das Klischee »Hässlich ist gleich böse« erfüllen mussten, hatte vielleicht andere Ursachen.
    Jedenfalls fühlte Aruula sich plötzlich hochgerissen, und während sie von mehreren Pranken gehalten wurde, tat man Hella das Gleiche an. Sie waren von einem Dutzend Schauergestalten umgeben. Während die einen sie gepackt hielten, drängten sich zwei besonders eklige Exemplare in den Vordergrund und hielten ihr zuckende rosa Würmer vors Gesicht, die so dick wie ein Daumen waren.
    »Protiine!«, kreischten sie. »Gesunde Protiine! Sind gesund! Ihr essen! Los! Machen unsterblich! – Machen euch so wie wir!«
    Trotz der sengenden Kopfschmerzen nahm Aruula all ihre Kräfte zusammen und trat um sich. Sie wollte lieber sterben, als das zu verspeisen, was diese Mutanten ihr aufdrängten.
    Auch Hellas Beine zuckten hoch. Sie traf den ersten Schweinemann unters Kinn, sodass er seine Hand öffnete und die Leckereien verlor.
    Zwei oder drei seiner Genossen stießen empörte Laute aus.
    Offenbar war es Blasphemie, Nahrung auf den Boden fallen zu lassen, denn sie stürzten sich auf das Gewürm und versuchten es einzufangen.
    Aruulas Fuß traf den Brustkorb ihres halbnackten und mit Borsten bedeckten Bedrängers und warf ihn zurück. Er stolperte über einen am Boden krauchenden Wurmsammler und stürzte. Das Chaos entfesselte sich schnell. Schon hatte Hella sich befreit, drosch einem Häscher die Faust auf den Rüssel und befreite ihn von seiner Waffe, einer kleinen, beidseitig geschliffenen Axt.
    Dies erzeugte Panik unter den Bleichlingen. Sie wichen mit schrillem Quieken zurück – und jene, die Aruula hielten, ließen sie sofort los. Aruula taumelte auf Hella zu, die gerade von einem Rüsselmenschen angesprungen wurde. Die Axt flog hoch; der Kopf des Angreifers machte sich selbständig. Wüstes Gequieke, wie in einem Koben. Hella bückte sich, riss dem Toten die Waffe aus der Hand und warf sie Aruula zu. Ohne die Mutanten aus den Augen zu lassen, gingen sie rückwärts auf eine offene Tür zu, von der sie annahmen, sie führe nach unten. Erst jetzt hatte Aruula Gelegenheit, die Umgebung zu betrachten: Sie befanden sich wohl in dem Baanhoif: Der Raum hatte nur zwei Wände, unter der Decke verlief das eiserne Gerüst, unter ihnen rauschte der Fluss in der Dunkelheit.
    »Es sind vermutlich keine Menschen, sondern mutierte Piigs«, sagte Hella und schaute von links nach rechts. »Ich sage das nur, damit du nicht etwa Mitleid entwickelst, wenn ich jeden aufschlitze, der sich uns in den Weg stellt.«
    »Ist okee. Vor allem will ich lebend hier raus!« Aruula machte einen Ausfallschritt und hieb auf einen Bleichling ein, der mit einen Dreizackspieß nach ihr stach. Der Schweinemann grunzte und wich zurück. Doch er und sein Rudel waren sieben oder acht. Es würde nicht einfach sein, an ihnen vorbeizukommen.
    »Die Tür ist genau hinter uns«, sagte Hella. »Ich zähle bis drei, dann springen wir zurück und schlagen sie zu.«
    Gesagt, getan. Als die Tür ins Schloss knallte und Aruula einen Blick durch das Fenster daneben warf, empfand sie es aber als eigenartig, dass die Rüsselnasen eine Art Freudentanz aufführten. Einer stürzte sogar an die Tür und klemmte den Griff seines Schwertes unter die Klinke – als hätten Aruula und Hella freiwillig ein Verlies betreten.
    Aruula drehte sich um und erbleichte. Da war keine nach unten führende Treppe. Draußen ertönte nun wieder das kindische Gelächter der Mutanten, die sich über die Dummheit der Menschen vor

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