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1970 - Hiobsbotschaft

Titel: 1970 - Hiobsbotschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die durch uns teilweise aktivierte Station", sagte Kreiloz. „Denkt an die zweite Station auf dem Mond des vierten Planeten!"
    „Es ist auf jeden Fall eine mittlere Katastrophe„, sagte Vilea Bromsch düster und packte ihren Karabiner fester. „Wir werden nachsehen." Jon-Pedro Kreiloz hatte das Gefühl, jemand zöge ihm langsam den Boden unter den Füßen weg. Er musste sich einen Ruck geben, um die Station hier im Stich zu lassen und den Rückzug zu befehlen.
     
    4.
     
    Alashan
    17. September 1290 NGZ
     
    Am 17. September 1290 NGZ landeten Benjameen von Jacinta und Tess Qumisha mit der Raumjacht GLIMMER auf dem Raumhafen von Alashan. Mit ihnen kamen die beiden Swoons Treul und Goriph sowie der kleine Elefant Norman. Der Bebenforscher Eismer Störmengord hatte ihnen das Raumschiff leihweise überlassen, weil er ihnen seine Ernennung zum Direktor zehn von Zophengorn verdankte. Da die GLIMMER mittlerweile mit syntronischen Chips aufgerüstet warf war es den Galaktikern möglich gewesen, das Schiff auch ohne den Eigentümer in Eigenregie bis nach Alashan zu manövrieren.
    Benjameen und Tess wurden auf das freudigste empfangen. Was sie zu sagen hatten, war nicht dazu angetan, die Alashaner in Jubeltänze ausbrechen zu lassen. Über ihre Nachricht von vernichtender Brisanz sprachen sie zuerst nur mit Gia de Moleon, der TLD-Chefin, sowie dem gewählten Bürgermeister Stendal Navajo. Nach den üblichen Begrüßungsfloskeln sprach Tess, die Telepathin, die fast sichere Befürchtung aus: „Es handelt sich um ein Kesselbeben - nein, um ein Superbeben. Die Bebenforscher sagen voraus, dass es ganz DaGlausch und Salmenghest innerhalb eines Jahres vernichten wird."
    Niemand in dem kleinen Sitzungssaal des TLD-Towers sprach ein Wort. Nur ihre Blicke verrieten die Gedanken der Anwesenden. „Das ist nicht dein Ernst", sagte Gia halblaut. „Es ist leider mein tödlicher Ernst", erwiderte Tess. „Erkundigt euch bei den Bebenforschern!"
    „Auch deine Freunde können sich irren!" Gia stand auf und ging zu einem Hologramm der bei den auseinanderdriftenden Galaxien, mit dem sogenannten Kessel zwischen ihnen, einer Zone von immenser Hyperaktivität, die für die Kesselbeben in der Doppelgalaxis verantwortlich war.
    Die beiden sich durchdringenden Galaxien DaGlausch und Salmenghest, so die gängige Lehrmeinung in Zophengorn, produzierten durch ihre Kollision eine solche Menge von Energie, dass große Teile davon in den Hyperraum abfließen mussten. Der Hyperraum gab diese Energien dann im weiteren Umkreis des Kessels in unvorhersehbaren Schüben wieder ab, die sich über ganz DaGlausch und Salmenghest verteilten. Als Ventil diente dabei immer eine Sonne, also ein mächtiges Schwerkraftfeld. Die betroffene Sonne wurde zum Hyperstrahler.
    Abschirmung und Schutz dagegen gab es nicht. Es kam zu Dimensionsbeben, in denen die Gesetze der Physik außer Kraft gesetzt wurden. Unberechenbare Gravitationsverhältnisse schüttelten Planeten bis in die Grundfesten durcheinander. Alles geriet aus den Fugen. Auf dem Höhepunkt solcher Beben brachen Planeten in mehr als neunzig Prozent auseinander - falls sich ihre Sonne nicht schon vorher in eine Nova verwandelt hatte. „Eismer Störmengord hat sich schon einmal geirrt", sagte de Moleon. „Vor nicht einmal zwei Monaten sagte er ein Kesselbeben für die Sonne Thorrtimer voraus - und was geschah? Nichts! Statt dessen wurde eine Nachbarsonne von einem Beben heimgesucht."
    „Gia!" sagte Benjameen beschwörend. „Das war ein Einzelfall! Ein Superbeben wird aber die ganze Galaxis erfassen und vernichten. Kannst oder willst du der Wahrheit nicht ins Auge sehen? Wir sind in Lebensgefahr, wir alle! Und wir haben noch maximal ein Jahr Zeit, um uns etwas einfallen zu lassen."
    „Ich weigere mich, mir das anzuhören!" konterte sie. „Das ist doch Humbug! Wir haben uns unsere neue Zivilisation nicht unter viel Mühen und Opfern aufgebaut, um sie jetzt im Stich zu lassen und vor einem Hirngespinst der Bebenforscher zu fliehen!"
    „Von einer Flucht kann ja auch gar nicht die Rede sein", meldete sich Stendal Navajo zum erstenmal zu Wort. Der Mann mit dem Zylinder hatte die Füße auf den Tisch gelegt und die Arme über der Brust verschränkt. Sein frackartiger schwarzer Mantel gab ihm die Ausstrahlung eines altterranischen Advokaten oder Politikers. Er war bisher ruhig geblieben. „Wir haben nicht genug Raumschiffe, um 200.000 Menschen in eine andere Galaxis zu bringen. Wir haben nur die GOOD HOPE III

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