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1976 - Das Jesus-Papier

1976 - Das Jesus-Papier

Titel: 1976 - Das Jesus-Papier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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nie gab, und wird als wahrer Historiker gepriesen. Ich bitte Sie, die Folgen abzuwägen.«
    Adrian stand auf und ging ziellos zur Wand. Dieselbe Stelle der Wand, die Land angestarrt hatte: glatt, eben, schwach beleuchtete weiße Tünche. Nichts.
    »Können Sie alles eine Weile hierbehalten?«
    »Man kann es in einer Laborkassette aufbewahren. Ich kann Ihnen eine Empfangsbestätigung schicken.«
    Fontine drehte sich um. »Eine Kassette?«
    »Ja. Eine Kassette.«
    »Es hätte in einer anderen Kassette bleiben können.«
    »Vielleicht wäre das das Beste gewesen. Auf wie lange, Mr. Fontine?«
    »Wie lange?«
    »Wie lang wird es hierbleiben?«
    »Eine Woche, einen Monat, ein Jahrhundert. Ich weiß es nicht.«
    Er stand am Fenster seines Hotels und blickte auf die Skyline von Manhattan hinunter. New York gab vor zu schlafen, aber die Myriaden Lichter drunten auf den Straßen straften es Lügen.
    Sie hatten ein paar Stunden geredet, wie viele wußte er nicht. Er hatte geredet; Barbara hatte zugehört, hatte ihn sanft gezwungen, alles auszusprechen.
    Es gab so viel zu tun, so viel, was zu erledigen war, ehe er wieder zu sich zurückfand.
    Plötzlich - irgendwie erschreckte ihn das Geräusch - klingelte das Telefon. Er fuhr herum, war sich der Panik zu bewußt, die er empfand, wußte, daß sie in seinen Augen geschrieben stand.
    Barbara erhob sich aus ihrem Stuhl und ging ruhig zu ihm hinüber. Sie berührte sein Gesicht mit den Händen. Die Panik legte sich.
    »Ich will mit niemandem sprechen. Nicht jetzt.«
    »Dann tu es nicht. Sag, sie sollen morgen anrufen.«
    Es war so einfach. Die Wahrheit.
    Das Telefon klingelte erneut. Er ging zum Nachttisch und nahm den Hörer ab, war sich seiner Absicht sicher, vertraute auf seine Kraft.
    »Adrian? Wir haben Sie in ganz New York gesucht! Ein Colonel im Amt des Inspector General, Tarkington heißt er, hat uns Ihr Hotel genannt.«
    Der Anrufer war einer der Anwälte aus dem Justizministerium, den Nevins ihnen empfohlen hatte.
    »Was ist denn?«
    »Es ist passiert. Alles, für das wir gearbeitet haben, läuft jetzt wie von selbst. Diese Stadt geht in Stücke. Das Weiße Haus ist in Panik. Wir sind mit dem Rechtsausschuß des Senats in Verbindung. Wir brauchen einen Anklagevertreter. Anders läßt sich das nicht erledigen.«
    »Haben Sie konkrete Beweise?«
    »Mehr als das. Zeugen, Geständnisse. Die Diebe suchen Deckung. Wir sind wieder im Geschäft, Fontine. Machen Sie mit? Jetzt können wir handeln!«
    Adrian überlegte nur kurz, ehe er antwortete. »Ja, ich mache mit.«
    Es war wichtig zu handeln. Gewisse Kämpfe dauerten an. Andere mußten zum Abschluß gebracht werden. Die Weisheit lag darin, das eine vom anderen zu unterscheiden.

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