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1977 - Transformation

Titel: 1977 - Transformation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Größe des „Gartens" und kehrte anschließend zur Station zurück.
    Keraete wurde von den Kontakten befreit und ging wieder zur Zentrale, um sich die Auswertungen dessen, was er beobachtet und an die Syntronik weitergeleitet hatte, anzuhören. Nathan folgerte im Prinzip genau das gleiche wie vorher er. Das von ihm so genannte Kobaltmoos diente zur Nahrungsergänzung der CawCadd. „Um was wir dich bitten, Bolphor", sagte die Syntronik, „ist, dass du die Station verlässt und persönlich nach dem Rechten siehst - natürlich unter weitestgehender Einhaltung des Tarnungsdogmas. Wir wissen, dass dieser Ausstieg die von ES verordnete absolute Geheimhaltung gefährdet. Doch Schäden an der HARQUIST stellen ebenfalls eine Gefahr dar."
    Das war deutlich genug. Mehr als das.
    Er sollte - durfte! - nach mehreren hundert Jahren erstmals die Station verlassen!
    Doch Fluchtpläne hatte er im Augenblick nicht mehr. Wohin sollte er sich wenden? Es war noch immer die gleiche Frage wie vor fünfhundert Jahren.
    An die CawCadd etwa? Er schüttelte sich. Mit diesen mordgierigen Gesellen wollte er nichts zu tun haben.
    Also blieb ihm nur die Hoffnung, nach seinem Ausflug wieder heil an Bord der Station zu kommen und dass ES sich nicht gerade während seiner Abwesenheit meldete. Auch das Unwahrscheinliche musste einkalkuliert werden.
    Sein Ausflug wurde für den nächsten Tag geplant. In der Nacht lag er lange wach und dachte an Florence und Negra, an Todd und Ephraim; an alle, die er auf der HUMBOLDT kennengelernt hatte. Wie würden sie reagiert haben, wenn sie ihn mit diesen Armen sähen?
    Wahrscheinlich entsetzt. Er könnte es ihnen nicht verübeln. Aber sie würden sich schnell an seinen Anblick gewöhnt haben. Er nicht, obwohl die neuen Arme leistungsfähiger waren als die alten. Er wusste, dass es unlogisch war, aber er trauerte jedem Stück seines alten Körpers nach.
    Am anderen Morgen bekam er von den Robotern einen Raumanzug, der ihm passte wie eine zweite Haut.
    Außerdem erhielt er einen Laser, mit dem er sich notfalls gegen die CawCadd wehren konnte. Ein Test in einem Lagerraum zeigte ihm, dass der Laser mindestens so durchschlagskräftig war wie ein gewöhnlicher terranischer Thermostrahler.
    Schließlich wurde Keraete mit diversen Messgeräten ausgestattet, deren Funktion ihm James ausführlich erklärte. Komplettiert wurde die Ausrüstung durch einen Deflektor und ein Gerät, mit dem sich eine Lücke in den Prallfeldern der CawCadd schaffen ließ, die von den Spinnenwesen - wenn alles so lief, wie sich Nathan und die Roboter das vorstellten - nicht bemerkt wurde. „Komm gut zurück, Bolphor!" sagte James zum Abschied, bevor er ein Schleusenschott nach innen fahren ließ. „Ich werde sehen, was ich tun kann", versprach der Terraner.
    Damit schloss er seinen Raumhelm und betrat die Schleuse. Das Innenschott fuhr wieder zu. Er wartete auf den Druckausgleich und darauf, dass sich das Außenschott für ihn öffnete. Und dann war er im Weltraum.
    Es war ein phantastischer und beängstigender Anblick zugleich. Das Weltall war erfüllt von den im Rest-Sonnenlicht rötlich glänzenden Gespinsten der CawCadd. Es gab nur wenige Lücken, die groß genug waren, um ihn hindurchschlüpfen zu lassen. Er musste sie auf dem Weg zur HARQUIST einzeln ansteuern und hoffen, dass die kurzen, schwachen Schübe seines Flugaggregates nicht registriert wurden.
    Lotho aktivierte den Deflektor. Ab jetzt war er unsichtbar.
    Dann suchte er sich eine Lücke und stieß sich ab. Er trieb auf sie zu und passierte sie, ohne einen der vermutlich klebrigen Fäden zu berühren. Dies würde mit Sicherheit registriert werden und einen Alarm auslösen. Keraete brauchte all seine Geschicklichkeit, um sich immer wieder neu zu orientieren und durch die nächste Lücke im Netz zu stoßen. Außerdem musste er Prallschirme durchdringen, was ihm mit dem entsprechenden Gerät gelang, ohne bemerkt zu werden. Das Gerät arbeitete nach einem ähnlichen Prinzip wie ein Deflektor: Es leitete die Feldlinien um ihn herum, so dass keine Kontrollstelle auf ihn aufmerksam werden konnte.
    So verging fast eine Stunde, bis er endlich auf der Hülle der HARQUIST landete, dort, wo er das Moos gesehen hatte. Seine Spezialschuhe hafteten sofort und gaben ihm Halt. An mehreren Stellen der Pflanzenkultur liefen ungeschützte CawCadd-Gärtner herum und versorgten das Moos mit Flüssigkeit und Dünger in Form von kleinem Metallschrott, den es wahrscheinlich mit seinen fleischigen

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