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1977 - Transformation

Titel: 1977 - Transformation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und seinen Helfern benutzt."
    Keraete atmete tief ein. „Dann höre und leite es weiter", sagte er. Die Spinnen waren auf dem Weg zu ihm. „Lotho Keraete ruft ES!
    Die Dreiheit im Gopplersystem existiert nicht mehr! Ich befürchte, dass auch der Sender den CawCadd zum Opfer fallen wird. Es gibt keinen Ort mehr, an den ich mich retten könnte! Alles ist Geflecht. Wenn du mich brauchst, ES, dann hol mich, und zwar bald! - Ende."
    „Der Spruch wurde abgestrahlt und empfangen", teilte die Syntronik mit. „Danke. Erfolgt eine Antwort?"
    „Willst du auf sie warten?"
    In diesem Moment erschienen die ersten CawCadd im Eingang der Zentrale und eröffneten sofort das Feuer. Keraetes Schutzschirm flammte auf, aber er handelte in Sekundenschnelle und vernichtete die Hälfte der Angreifer mit seinen Thermostrahlen, bevor sie seinen Schirm mit Punktbeschuss ausschalten konnten. „Nein, ich will nicht warten!" schrie er und kämpfte sich seinen Weg aus der Zentrale frei.
    Hinter ihm erfolgten die ersten Explosionen. Er hatte es geahnt: Auch von dem Sender würde nichts übrigbleiben außer ins All driftenden Trümmerstücken. Er flog durch die Korridore und tötete die Spinnenwesen überall dort, wo sie ihm Widerstand leisteten. Sie waren für ihn längst das pure Feindbild, und er machte sich keine Vorwürfe. Außerdem handelte er in Notwehr. Wenn er nicht schoss, feuerten sie konzentriert auf ihn, und er wusste nicht, welche Belastung sein Schutzschirm verkraften konnte.
    Die ersten Explosionen erschütterten den Sender, genau wie im Heim und in der HUMBOLDT. Es schien immer das gleiche zu sein, was er erleben musste. Und er hasste es.
    Endlich erreichte er die Außenhülle und schoss aus der Schleuse hinaus in den Weltraum, in dem CawCadd damit beschäftigt waren, ihr Geflecht zu reparieren. Es ging so schnell, dass er es mit ansehen konnte. Die Lücken in den Netzen schlossen sich durch herumhuschende CawCadd, so dass bald wieder ein dichtes Gespinst entstanden sein würde.
    Hinter Lotho Keraete erschütterten Explosionen den Sender. Vor ihm arbeiteten die Spinnenartigen an ihrem Netz. Er verlor die Beherrschung und schrie laut auf. Dann stieß er sich ab und gab Dauerfeuer mit breiter Fächerung auf die neuentstandenen Netze.
    Er flog mitten zwischen den CawCadd hindurch und benutte wieder seinen eigenen, vorhin erzeugten Korridor. Doch wohin sollte er sich nun wenden? Sollte er im Geflecht bleiben oder versuchen, es zu durchstoßen und ins freie Weltall zu entkommen, hoch über der orbitalen Stadt mit ihren Hunderten von Nestern?
    Der körpereigene Syntron übersetzte die Schreie der CawCadd. Offenbar sahen sie das Reich des Todes nun für gekommen, die uralten Mythologien schienen einzutreffen. Zu allem Überfluss schalteten sich nun auch noch die Schiffe der CawCadd in den Kampf ein. Ein Treffer aus einer schweren Energiekanone wäre auch für Lothos neuen Körper und den Schutzschirm nicht zu überstehen gewesen. Die Salven der Schiffe waren zum Glück ungezielt. Überall zerschnitten armdicke Energiestrahlen das Gespinst und töteten mehr CawCadd als ihre Gegner - soweit es diese noch gab.
    Lotho Keraete sah seine einzige Chance darin, nach oben aus dem Geflecht auszubrechen. Also gab er Schub und schaffte sich mit der rechten Hand einen brennenden Korridor. Dabei wusste er, dass er gerade dadurch die Zieloptiken der CawCadd-Schiffe auf sich ziehen konnte. Sein Ausbruchsversuch musste einfach geortet werden.
    Tatsächlich fuhren Energiestrahlen dicht an ihm vorbei. Er arbeitete sich weiter nach oben. Irgendwo musste das Netz doch ein Ende haben. CawCadd stellten sich ihm in den Weg, als wären sie hierher dirigiert worden. Er schoss auf sie, aber er konnte nicht alle töten. Er bahnte sich weiter seinen Weg, immer weiter nach oben, schneller als die Spinnen, die ihn verfolgten. Und endlich lag das Gespinst, lag die orbitale Stadt der CawCadd hinter ihm.
    Die Spinnen konnten ihn im Augenblick anscheinend nicht mehr verfolgen. Er war frei, zum erstenmal wirklich frei. Unter sich sah er die grellen Lichter von Explosionen, und er wusste, dass dies das Heim und der Sender waren. Sie setzten das Geflecht in Brand.
    Es war eine schreckliche Vorstellung mitzuerleben, wie seine Heimat der letzten zweitausend Jahre unterging. Aber er konnte nichts daran ändern. Er konnte froh sein, dass er noch lebte.
    Wann endlich antwortete ES ihm? Oder hätte er deshalb an Bord des Senders sein müssen?
    Eineinhalb Stunden musste er

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