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1977 - Transformation

Titel: 1977 - Transformation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Roboter in seinem Körper einen ausgefeilten Kreislauf eingerichtet. „Wir haben die inneren Organe entnommen und sie durch Gerätschaften ersetzt, die es dir erlauben, das Hirn optimal zu versorgen - unter anderem durch internes Wertstoff-Recycling", erläuterte James. „Du bist jetzt nur noch alle paar Wochen auf Nahrung angewiesen, die in einem körpereigenen Bioreaktor zerlegt und in die benötigten Stoffe umgewandelt wird. Im Notfall kannst du aber auch längere Zeit ohne Nahrung auskommen. Wasser brauchst du überhaupt nicht wie früher zu dir zu nehmen. Du kannst es nötigenfalls durch einen Filter im Mundbereich aus der Luft extrahieren."
    Lotho Keraete nickte. Er bekam diesmal keinen Tobsuchtsanfall - im Gegenteil. Zu seiner eigenen Überraschung empfand er so etwas wie Erleichterung darüber, dass der Prozess der Umwandlung jetzt abgeschlossen war. Nun konnten ihm die Roboter nichts mehr nehmen. „Wieviel Zeit ist vergangen?" erkundigte er sich. „765 Jahre, Bolphor", sagte James. „Und das Konstituierende Jahr - ist es angebrochen?"
    „Nein, Bolphor", musste James zugeben. „Aber eine neue Gefahr ist aufgetreten. Es sieht nämlich so aus, als steige die Zahl der Kesselbeben in DaGlausch dramatisch an. Wenn es so weitergeht, wird in einigen hundert Jahren ein Superbeben die Doppelgalaxis vernichten."
    „Und deshalb weckt ihr mich jetzt auf? Was sollte ich dagegen tun können?"
    James' Lichtbänder wechselten nur langsam die Farbe - ein Zeichen seiner Resignation? „Es ist wegen der CawCadd, Bolphor. Sie haben um das Heim herum einen dichten Kokon gesponnen und ebenso um die HARQUIST und den Sender."
    „Die gleiche Antwort, James: Was soll ich dagegen tun?"
    „Sieh es dir wenigstens an. Komm bitte mit in die Zentrale!"
    Lotho seufzte. Er war sicher, die Roboter könnten ihm auch hier Holos erzeugen und ihn so optisch und akustisch informieren. Aber er war nun einmal wach und tat ihnen den Gefallen.
    Nathan begrüßte ihn. Lotho sah auf den Schirmen das Gespinst, das jetzt dichten rötlichen Wolken glich. Es lag rings um die Station herum. Die Holos vermittelten den Eindruck, als reiche es in die Zentrale hinein. Ab und zu waren CawCadd darin zu erkennen, die das Heim wohl zu bewachen hatten. „Wie können sie nach so langer Zeit noch existieren?" fragte der Cyborg. „Wir sind davon ausgegangen, dass ihre Technik sich zurückentwickelt und sie kaum noch Überlichtflüge absolvieren können. Also können sie auch keine Planeten mehr erreichen, die sie nicht schon leer gefressen haben. Und von dem Kobaltmoos allein können sie sich als Fleischfresser nicht ernähren."
    „Sie sind zu wirklichen Kannibalen geworden, Bolphor", antwortete die Syntronik. „Sie fressen ihre Alten und einen Teil ihrer Jungen. Sie lassen gerade so viel von ihrer Brut übrig, um den Fortbestand ihres Volkes zu sichern."
    Lotho war erschüttert, aber er musste die Erklärung akzeptieren. Es war die einzig logische. „Nathan meinte, dass du vielleicht noch einmal einen virtuellen Rundgang machen könntest", sagte James. „An Bord eines ihrer Schiffe, damit wir auf dem laufenden über sie sind. Was wir bis jetzt über sie wissen, verdanken wir Lautäußerungen von ihnen, die durch die Außenmikrophone in der Hülle des Heims aufgefangen worden sind. Und das ist nicht viel."
    Lotho erklärte sich schweren Herzens einverstanden. Es graute ihn bei der Vorstellung, den Spinnenartigen noch einmal gegenüberzutreten, wenngleich nur als virtueller Schatten. Aber er wusste, dass ihm in dieser Form nichts passieren konnte. Und er war auf alle Abscheulichkeiten vorbereitet.
    Doch diesmal klappte es nicht mehr.
    Der virtuelle Schatten wurde erzeugt, doch als er aus der Station hinausschwebte, geriet er in einen Störfunk hinein, den die CawCadd offenbar inzwischen entwickelt hatten und der ihre ganze orbitale Stadt zu erfüllen schien.
    Damit schied dieses Beobachtungsinstrument aus. Ob die CawCadd diesen Störfunk gezielt gegen den Schatten erzeugt hatten, konnte Lotho schlecht sagen. Eigentlich war es unmöglich, denn woher sollten sie von der Existenz des Schattens wissen? Außerdem verfügten sie bestimmt nicht über eine so hochentwickelte Technik wie die Roboter der Station. Keraete tippte eher auf einen Zufall, aber Tatsache war, dass es keine virtuellen Rundgänge mehr geben würde. „Können wir nicht über den Sender Kontakt zu ES aufnehmen und uns erkundigen, wie lange es noch bis zum Konstituierenden Jahr dauert?" fragte

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