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1979 - Shabazzas Kampf

Titel: 1979 - Shabazzas Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ohne dass ein Volk das andere besiegen konnte, Ich habe die Anführer der beiden Parteien zu einem Friedensessen an einen Tisch geholt. Sie waren ausgehungert, beide am Ende ihrer Kräfte. Ich habe dafür gesorgt, dass sie endlich einmal wieder satt wurden, und dann ist es mir gelungen, sie alle mit geschickt eingestreuten Komplimenten versöhnlich zu stimmen und so den Krieg zu beenden. Obwohl ich neugierig auf andere Organische war, bin ich einige Jahre lang auf diesem Planeten geblieben, bis sicher war, dass sich der Friede stabilisiert hatte und von Dauer war."
    Die Kosmopsychologin war überrascht, dass Shabazza von diesen Erlebnissen sprach. Da er sich gar zu positiv darstellte und sie sich zu gut an Guckys Berichte erinnerte, glaubte sie ihm natürlich nicht und versuchte, ihn mit einer Reihe von geschickt eingestreuten Fragen in Widersprüche zu verwickeln. Doch es gelang ihr nicht. Sie gewann den Eindruck, dass der Gestalter bereitwillig und offen antwortete, und sie nahm ihm schließlich ab, dass er bei seinen ersten Ausflügen vom Schwarm der Gestalter zu bewohnten Welten auch eine Reihe von guten Taten vollbracht hatte.
    Irgendwann später musste jedoch die Wende eingetreten sein. Sie wollte unbedingt herausfinden, was geschehen war und was Shabazza den Ruf eingebracht hatte, die Inkarnation des Bösen zu sein. Immer wieder vergegenwärtigte sich Bré Tsinga, dass Shabazza den Tod vor Augen hatte und dem Ende nicht mehr entfliehen konnte. Daraus leitete sie ab, wie hoch sie seine Aussagen werten konnte, und sie kam allmählich zu dem Schluss, dass er weitgehend die Wahrheit sagte. Um ihn zu prüfen, stellte sie ihm kleine Fallen, vor allem wenn es um relativ unbedeutende Aussagen ging.
    Oft ermattete er und brauchte lange Pausen, um sich wieder zu erholen, oder er war unkonzentriert, weil sein verfallender Körper ihn quälte und das übernommene Hirn in seiner Kapazität nachließ. Doch das führte in keinem Fall dazu, dass er sich in Widersprüche verwickelte oder dass sie ihn bei einer Lüge ertappte...
    Mehr und mehr kam sie zu der Überzeugung, dass er angesichts des nahen Todes die Wahrheit sagte. Oder er war ein besonders geschickter Lügner, der sogar eine Kosmopsychologin zu narren verstand. Immerhin hatte er über lange Tage hinweg jegliches Gespräch mit den Menschen an Bord der SOL verweigert. Als Shabazza ihr nach einem stundenlangen Gespräch zu verstehen gab, dass er nun erschöpft sei und ruhen müsse, ließ ihn Bré Tsinga allein. Bevor sie den Raum verließ, wandte sie sich an Kranna Theyres, die neben ihr stand und sich nachdenklich mit den gespreizten Fingern durch das blaue Haar fuhr.
    Die Praktikantin war 23 Jahre alt. Sie war etwas kleiner als Bré. Sie hatte ein schmales, ausdrucksvolles Gesicht mit leicht aufgeworfenen Lippen, einer kess nach oben gewölbten Nase und nachtschwarzen Augen, die unergründlich zu sein schienen und aus denen zugleich ein steter Vorwurf zu sprechen schien. „Hast du noch eine Frage, Kranna?"
    „Nein", erwiderte die junge Frau. Sie biss sich auf die Lippen und fügte dann rasch hinzu, als fürchte sie, danach nicht mehr zu Wort zu kommen: „Oder doch. Was geschieht mit ...? Also, ich wollte sagen, was tun wir, wenn dieser Körper gestorben ist?" Sie deutete scheu auf Direktor 10.
    „Wenn es vorbei ist, ziehen wir den Körper mit Hilfe eines Traktorstrahls in den Paratronschirm", antwortete die Kosmopsychologin kühl. „Wir gehen nicht das geringste Risiko ein. Niemand wird Shabazza berühren. Auch dann nicht, wenn alles dafür spricht, dass er tot ist.". „Ich verstehe."
    Als sich die Tür hinter ihnen schloss und sie auf den Gang hinaustraten, verharrte Bré Tsinga einen Moment auf der Stelle. Sie spürte, dass sich ihre Nackenmuskulatur verkrampft hatte, und sie rollte mit den Schultern, um sie zu lockern. Dann warf sie der Praktikantin einen um Verständnis bittenden Blick zu und schlenderte mit ihr plaudernd einer Messe zu, um ein wenig zu essen.
    Erst jetzt stellten die beiden Frauen fest, dass sie nahezu vier Stunden mit Shabazza zusammengewesen waren. Wie im Fluge war die Zeit vergangen, und erst jetzt merkten sie, wie anstrengend das Gespräch gewesen war. Die stundenlange Konzentration auf jedes seiner Worte hatte viel Kraft gekostet. Auch wenn natürlich Syntrons die gesamte Unterhaltung aufzeichneten und dabei jegliche Körperregung Shabazzas registrierten, um sie später auswerten zu können, blieb genügend eigene Gedankenarbeit

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