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Huff, Tanya

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Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 01 - Blutzoll
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    Tanya
Huff
    Blood
Ties 01
    Blutzoll
     
    Es beginnt mit Blut und Tod in den Straßen des
nächtlichen Toronto. Vicki Nelson, ein früheres Mitglied der Mordkommission und
jetzt Privatdetektivin, wird Augenzeugin des ersten schrecklichen Mordes. Ein grauenhafter
Todesfall folgt dem nächsten, und in der Stadt macht sich die Überzeugung
breit, daß ein Vampir in Toronto sein Unwesen treibt ...
    Scanned by cully
     
     
     
    Eins
    Ian schob die Hände tief in die Taschen und blickte
ärgerlich den leeren U-Bahnsteig entlang. Seine Hände waren eiskalt, er hatte
eine Scheißlaune und keine Ahnung, warum er einverstanden gewesen war, Coreen
in ihrer Wohnung zu treffen. Wenn man es recht bedachte, wäre neutraler Boden
besser gewesen. Er warf einen finsteren Blick auf die Digitaluhr an der Decke.
0:17. 13 Minuten, um von Eglinton West zur Wilson Station zu kommen, weitere
sechs Blocks mit dem Bus zu fahren und dann drei Blocks zu Coreens Wohnung zu
rennen. Das konnte gar nicht klappen.
    Ich komme zu spät. Coreen wird stinksauer sein. Und
das war's dann mit unserer Chance auf eine Versöhnung. Ian seufzte. Es hatte
zwei Stunden gedauert, sie am Telefon zu einem Treffen mit ihm zu überreden.
Eine Beziehung zu Coreen zu unterhalten, mochte zwar zeitaufwendig sein, aber
auf alle Fälle nicht langweilig. Mein Gott, was hatte die Frau für ein
Temperament... seine Lippen kräuselten sich fast unbewußt zu einem Lächeln;
die Kehrseite dieses Temperaments war es absolut wert, sich weiter auf dieses
emotionale Bungeejumping einzulassen. Sein Lächeln wurde breiter. Coreen hatte
einen ganz schönen Schlag für eine Frau, die kaum 1,55 m groß war.
    Ian sah wieder auf die Uhr.
    Wo, zum Teufel, blieb nur der Zug?
    0:20.
    Sei um 0:30 da oder vergiß es, hatte sie gesagt und
völlig die Tatsache ignoriert, daß die Toronto Transit Commission, die
allgegenwärtige TTC, die Anzahl der Züge sonntags drastisch eingeschränkt
hatte und er um diese Uhrzeit Glück haben mußte, wenn er den letzten noch
erwischen wollte.
    Das Positive daran war, daß er, wenn er schließlich
ankam, angesichts der späten Stunde und der Tatsache, daß sie beide um acht Uhr
eine Vorlesung hatten, bei ihr übernachten müßte. Er seufzte erneut. Wenn sie
mich überhaupt in die Wohnung läßt.
    Ian wanderte zum Südende des Bahnsteigs und spähte
in den Tunnel. Kein Lichtschimmer, aber er spürte Wind im Gesicht, und das hieß
gewöhnlich, daß der Zug nicht mehr weit war. Ian hustete, als er sich
abwendete. Es stank, als sei dort drinnen etwas gestorben. Es stank wie im
Landhaus, als eine Maus zwischen die Wände geraten und verwest war.
    „Eine beschissene Maus", murmelte er und rieb
sich mit der Faust an der Nase. Der Gestank füllte seine Lungen, und Ian
hustete wieder. Seltsam, welche Streiche einem der Verstand spielte. Jetzt, wo
er darauf achtete, schien der Gestank immer stärker zu werden.
    Und dann hörte er etwas, das nur Schritte sein
konnten, die den Tunnel entlang kamen, aus der Finsternis heraus. Schwere
Schritte, nicht wie die eines Arbeiters, der sich beeilte, um nach einem Tag
mit Überstunden den Zug noch zu erwischen, und auch nicht wie die eines
Säufers, der zur Sicherheit des Bahnsteigs torkelte. Schwere Schritte, die sich
entschlossen Ians Rücken näherten.
    Ian weidete sich an dem heißen Entsetzen, das sein
Herz in der Brust hämmern ließ und ihm den Atem abschnürte. Er wußte sehr gut,
wenn er sich umdrehte und hinsah, wäre die Erklärung prosaisch, also blieb er
wie angewurzelt stehen und genoß das Unbekannte, solange es unbekannt blieb,
und erfreute sich an dem Adrenalinausstoß der Angst, der jeden seiner Sinne
lebendiger machte und Sekunden zu Stunden auszudehnen schien.
    Er drehte sich nicht um, bis die Schritte sich über
das halbe Dutzend Betonstufen auf den Bahnsteig bewegt hatten.
    Und dann war es zu spät.
    Er hatte kaum noch Zeit zu schreien.
    Das Kinn im Mantel vergraben - es mochte April
sein, aber es war immer noch feucht und kalt und kein Zeichen von Frühling in
Sicht -stieg Vicki Nelson aus dem Eglinton-Bus und betrat die U-Bahn-Station.
    „Was für ein Reinfall", murmelte sie. Der
ältere Herr, der direkt hinter ihr den Bus verließ, gab ein fragendes Geräusch von
sich. Sie warf ihm einen gleichgültigen Blick zu, dann ging sie weiter. Ich bin
also nicht nur eine „lausige Gesellschafterin und so verklemmt, daß ich
quietsche", ich rede

auch noch mit mir selbst. Vicki seufzte. Lawrence
war

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