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198 - In der Spiegelwelt

198 - In der Spiegelwelt

Titel: 198 - In der Spiegelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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zahlreichen Aufklebern zusammengehalten wurde.
    »Auto darf man das aber nicht nennen, wie?« fragte Holger grinsend. »Das Ungetüm qualmt ja mehr als ’n Trabi aus’m Osten.«
    »Trabi?« fragte Kevin.
    »Trabant. Noch nie gehört? Das sind die Plastikbomber der Aussiedler, die unsere Autobahnen bevölkern.«
    »Hauptsache, ich brauche nicht zu Fuß zu laufen«, erwiderte Kevin und zuckte gleichgültig die Schultern. Zum erstenmal sahen sie sich in natura und fanden einander auf Anhieb sympathisch. Pechschwarz waren sie von Kopf bis Fuß gekleidet, und Holger hatte sein Gesicht wieder »getüncht«!
    Als er das Flugzeug betreten hatten, hätte die Stewardeß beinahe der Schlag getroffen. Er hatte sie breit angegrinst und ihr einen schönen Tag gewünscht.
    Während der Fahrt erzählte er das seinen Gruftie-Freunden, und sie lachten schallend. Larry Burnett hatte mit seiner Stewardeß ein ähnliches Erlebnis gehabt.
    »Die hatte sogar Angst vor mir«, berichtete er grinsend. »Als befürchtete sie, ich würde verlangen, daß man sie auf meinen Speiseplan setzt.«
    »Wir leben in einer Welt voller Vorurteile«, behauptete Kevin Byrne. »Wenn ich mirdie Haare schneiden lasse und mich in normale Klamotten werfe, bin ich ein braver, anständiger Junge - jeder Mutter recht als Freund für ihre Tochter. Wenn ich aber in der Aufmachung aufkreuze, in der ich mich am wohlsten fühle, kriegen dieselben Mütter einen Schreikrampf, sperren ihre Töchter ein und werfen den Schlüssel weg. Die Leute sind oberflächlich. Sie beurteilen ihre Mitmenschen nach idiotischen Äußerlichkeiten und haben für jeden eine Schublade parat, in die sie ihn werfen.«
    »So ist das nun mal«, brummte Larry Burnett. »Das regt mich schon lange nicht mehr auf. Ich provoziere die Leute gern. Es macht mir Spaß zu sehen, wie mein Outfit sie erschreckt.«
    Sie sprachen über Erlebnisse, die sie als Grufties gehabt hatten, und Kevin kündigte an, daß er sie heute seinen Freunden vorstellen würde.
    Larry war zwar einen Tag vor Holger in London eingetroffen, aber Kevins Freunde hatte er noch nicht kennengelernt. Er hatte vor, ihnen eine haarsträubende Geschichte zu erzählen, und war neugierig, wie sie sie aufnehmen würden.
    ***
    Mona Farnsworth’ Mund wurde zu einer Art Schalltrichter. Die Geräusche, die Noel Bannister und Dr. Keefer hörten, konnten menschliche Stimmbänder nicht erzeugen: das unheimliche Knarren einer Tür, das Näherkommen von hallenden Schritten…
    Der Gerichtsmediziner sah den CIA-Agenten mit großen Augen an. »Was sagen Sie dazu, Mr. Bannister?«
    »Diese Geräusche bestärken mich in meiner Annahme, daß wir es mit einer schwarzen Kraft zu tun haben«, antwortete Noel.
    Dr. Keefer wich zurück, Blässe breitete sich über seine Wangen. »Ich muß gestehen, mir ist das alles nicht geheuer.«
    »Möchten Sie hinausgehen?«
    Der Gerichtsmediziner schüttelte den Kopf. »Ich kann zwar nicht behaupten, daß ich ein besonders mutiger Mensch bin, aber ich bin auf jeden Fall ein sehr neugieriger Mensch, deshalb werde ich bleiben.«
    Die Tote stieß ein markerschütterndes Krächzen aus. Dr. Keefer zuckte wie unter einem Peitschenschlag zusammen.
    »Hörte sich das nicht an wie der Schrei eines riesigen Vogels?« stieß er aufgeregt hervor.
    Wieder ertönte dieses Krächzen, das den Männern durch Mark und Bein ging, und dann hörten sie eine verzerrte Stimme, die nichts Menschliches an sich hatte.
    Für Noel Bannister stand fest, daß ein Dämon zu ihnen sprach. Jenes schwarze Wesen, dem Mona Farnsworth zum Opfer gefallen war. Die Leiche war sein Sprachrohr!
    Undeutlich kamen die Worte aus dem Mund der Toten. Der Dämon kündigte eine Invasion des Grauens an. Den Grundstein dafür habe er bereits gelegt. Es hörte sich an, als würde das Mädchen krächzend lachen. Dann sprach der Dämon von einer gefräßigen Brut, deren Gier nach Menschenfleisch unstillbar sein würde.
    Auf Dr. Keefers Stirn glänzten Schweißperlen. Sein Blick pendelte zwischen der Toten und Noel Bannister fassungslos hin und her. Er schien seinen Ohren nicht zu trauen, aber offensichtlich hörte der CIA-Agent dasselbe. Noel Bannister konzentrierte sich auf die Botschaft des Schreckens. Er hoffte, daß der überhebliche Dämon, der sie verhöhnte, weil er sich sicher fühlte, einen Fehler machte und zuviel verriet, wodurch es möglich wurde, ihm auf die Spur zu kommen.
    »Wer bist du?« wollte der CIA-Agent und Dämonenjäger wissen.
    »Es wird viel Blut

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