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198 - In der Spiegelwelt

198 - In der Spiegelwelt

Titel: 198 - In der Spiegelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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könnten Spuren von Krallen sein.«
    Noel Bannister dachte an Ghouls, aber die hätten die Leiche nicht auf dem Friedhof liegen lassen, sondern unter die Erde geholt und gefressen. Wer mochte Mona Farnsworth so grausam getötet haben?
    »Sie sagten vorhin, in ihr befände sich noch Leben«, sagte Noel Bannister. »Wie haben Sie das gemeint, Dr. Keefer?«
    »Mona Farnsworth ist seit zweiundsiebzig Stunden tot, aber so sieht sie nicht aus. Der Leichnam hätte sich verändern müssen. Sehnen und Muskeln zeigen sogar noch Reflexe.« Der Gerichtsmediziner bewies diese Behauptung sofort.
    Noel Bannister preßte unwillkürlich die Lippen zusammen.
    »In einigen Adern fließt sogar noch das Blut«, sagte Dr. Keefer, »obwohl kein Herz vorhanden ist, das es mit Pumpbewegungen weiterbefördert.« Auch davon konnte sich Noel Bannister mit eigenen Augen überzeugen. »Was schließen Sie daraus?« wollte er wissen.
    »Ich habe so etwas noch nie erlebt. Es ist medizinisch nicht erklärbar. So etwas kann und darf es eigentlich nicht geben.«
    »Etwas scheint von dieser Mädchenleiche Besitz ergriffen zu haben. Eine geheimnisvolle Kraft verhindert, daß die Natur zu ihrem Recht kommt.« Noel Bannister murmelte diese Worte, als würde er nur laut denken.
    »Sie befassen sich mit Phänomenen, die abseits jeder medizinischen Erklärbarkeit liegen, nicht wahr?«
    Der CIA-Agent nickte ernst. »Haben Sie schon mal von der schwarzen Macht gehört, Dr. Keefer?«
    »Sie meinen… die Hölle?«
    Wieder nickte Noel Bannister. »Ich sage Ihnen, ein Teil davon befindet sich in dieser Toten. Mona Farnsworth muß von einer Kreatur des Bösen überfallen und getötet worden sein. Und es hat nicht nur sichtbare, sondern auch unsichtbare Spuren hinterlassen.«
    »Bedeutet das, daß diese Leiche… gefährlich ist?« fragte Dr. Keefer stockend. »Meinen Sie, Mona Farnsworth könnte sich irgendwann erheben und schreckliche Dinge tun? Bisher dachte ich, so etwas würde es nur in Gruselfilmen geben…«
    Der Gerichtsmediziner unterbrach sich, denn aus dem offenen Mund der Toten drangen plötzlich eigenartige Geräusche.
    ***
    Agassmea, die Katzenkönigin, hatte viel zu leiden gehabt - und das hatte sie Höllenfaust, dem Anführer der Grausamen 5, zu verdanken. Sie würde nie vergessen, was ihr dieser starke Magier-Dämon angetan hatte, und deshalb schrie eine Stimme in ihr immer lauter nach Rache. Die schöne dunkelhaarige Tigerfrau war sehr stolz, und Höllenfaust hatte sie bis zum letzten erniedrigt. Das konnte sie nicht auf sich sitzenlassen, und sie wußte auch schon haargenau, wie sie Vorgehen würde.
    Das Kapitel Frank Esslin war für sie abgeschlossen. Sie wollte von ihm nichts mehr wissen. Er hatte sie enttäuscht, war nicht mehr wert, ihren prachtvollen Körper zu besitzen. Im nachhinein vertrat Agassmea die Ansicht, daß sie sich unter ihrem Wert verschenkt hatte, als sie diesen Mann verführte.
    Einen solchen Fehler wollte sie nie wieder machen. Nie mehr würde sie einem Mann gehören. Ob Mensch, Mord-Magier oder Schwarzblütler. Kein männliches Wesen durfte sie jemals wieder besitzen , damit war es ein für allemal vorbei. Wenn ihr Körper nach einem Mann verlangte, würde sie sich einen nehmen und hinterher wieder fallenlassen - oder gleich töten, sobald er getan hatte, was sie von ihm erwartete.
    Doch vorläufig hatte sie dafür keine Zeit Sie war auf dem Weg nach Coor, denn dort lebte Höllenfaust mit seinen Komplizen Thoran, Vulkan, Radheera und Zero in einem schwarzen Wolkenschloß, und Agassmea wollte ihn da aufsuchen.
    Höllenfaust war sehr wütend auf sie gewesen, als er sie mit Frank Esslin erwischte, doch mittlerweile war einige Zeit vergangen, und Agassmea konnte davon ausgehen, daß sich sein Zorn inzwischen gelegt hatte.
    Es würde ihn in Erstaunen versetzen, daß sie den Mut aufbrachte, zu ihm zurückzukehren, aber sie rechnete damit, daß er nichts mehr gegen sie unternehmen würde.
    Es würde ihm schmeicheln, wenn sie ihm sagte, daß sie ohne ihn nicht leben könne! In Wirklichkeit aber würde er durch sie sterben!
    ***
    Holger Altmann beherrschte die englische Sprache in Wort und Schrift recht gut. Er hatte sein Schulenglisch mit mehreren Intensivkursen und gelegentlichen Englandaufenthalten untermauert. Nun kamen ihm seine Sprachkenntnisse zugute. Kevin und Larry holten ihn von Gatwick ab. Kevin besaß eine entsetzlich laute, blauen Rauch zum Auspuff hinausjagende Rostschüssel, die anscheinend nur noch vom Dreck und

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