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1986 - Kampf der Giganten

Titel: 1986 - Kampf der Giganten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Süppchen zu kochen, mitunter belächelt werden. Aber die Tolkander-Krise hat die gravierenden Nachteile überdeutlich vor Augen geführt! Statt die Kräfte zusammenzufassen, um. sich erfolgreich zu wehren, wurde auf Teufel komm raus intrigiert. Ein Doppelspiel, häufig sogar dreifach oder vierfach verwinkelt, mit Spionage und Gegenspionage, gezielter Desinformation und Auswüchsen wie den fürchterlichen Lagerwelten des Kristallimperiums. Ein überaus fader Beigeschmack stellte sich ein, sobald Regierungsverantwortliche einander trafen, was meist ohnehin nur per Holo-Konferenz geschah, oder wenn sie vor dem Galaktikum auftraten. Blumige Phrasen beschworen zwar Gemeinschaftsgeist und entschlossenen Willen herauf, doch unter dem Strich blieben es Blendwerk und unverbindliche Absichtserklärung.
    Hüsteln und Räuspern rissen den Major aus den Erinnerungen. Im deutlichen Abstand zu den Arkoniden hatte Admiral Garon von BassTeth mit seiner akonischen Delegation Platz genommen. Die tiefsitzende Abneigung der „Stammväter" ihren arkonidischen Nachkommen gegenüber war und blieb ein Thema für sich, über das Heerscharen von Kosmopsychologen Diplom- und Doktorarbeiten verfasst hatten. .Stephs Ansicht nach lag diese Starrheit der gegenseitigen Einschätzung nicht zuletzt vor allem an Aspekten, die mit den galaktischen Informationsgesellschaften an sich verbunden waren: syntronische Rechner, Hypnoschulungssysteme und dergleichen vermittelten einen derart vereinheitlichten Stand der Kenntnisse einschließlich verfestigter Meinungen und Vorurteilen, gegen die dann sogar die Berichterstattung einer freien Presse schwer ankam.
    Sachliche Nachrichten waren eines viel prägender wirkten jedoch häufig die bombastisch aufbereiteten Trivid-Epen inklusive der darin propagierten Klischees plattesten Niveaus: Akonen waren stolz und unnahbar, Arkoniden arrogant, Springer heimtückische Händler, Báalols kultische Esoteriker, Aras bösartige Seuchenbringer, Naats tumbe Kerle und was sonst an Allgemeinplätzen produziert wurde. Intellektuell wusste das einzelne Individuum zwar, gleich welcher Spezies es entstammte, dass derartige Plattheiten nicht der Wirklichkeit entsprachen. Dennoch blieb unbewusst genügend hängen, um unter dem Strich und häufig rein gefühlsmäßig die vorgefassten Meinungen von Generation zu Generation weiterzutragen. „Mit dem Anker gekoppelt ist der HOST-REMOTE-Syntronverbund", fuhr der Major fort, „auf den Roman Muel Chen von der SOL aus per SERT-Haube Zugriff erhalten wird; die Pseudo-SOL wird also auf bestmögliche Weise ferngesteuert - sofern nicht die aufgewühlte Umgebung des Dengejaa Uveso dazwischenfunkt." Der grimmige Blick des LFT-Kommissars entlockte ihm ein inneres Lächeln. Cistolo Khan schien konkrete Ausführungen über die Leistungsfähigkeit der Zweiten Experimentalflotte vermeiden zu wollen. Imperator Bostich und sein Geheimdienstchef hatten den LFT-Kommissar einige Zeit zappeln und sich winden lassen - um dann jovial lächelnd darauf hinzuweisen, dass die Parameter aufgrund von Arkonspionage ohnehin längst bekannt waren.
    Erbitterung und Sprachlosigkeit des Terraners verstärkten sich noch, als gleichlautende Bekenntnisse vom akonischen Befehlshaber Garon von Bass-Teth sowie dem Raglund-Triumvirat geäußert wurden. Zio Trytun, Ruenzi Malayjat und Külük Yppenk galten seit Anfang 1290 NGZ als die starken Männer des neu konstituierten Forums Raglund, dessen Aktivitäten naturgemäß darauf hinausliefen, nicht zwischen den Machtblöcken Arkon und Terra aufgerieben zu werden. Von Bull und Rhodan wusste Steph, dass Dinge dieser Art einen Großteil der Diskussionen bestimmt hatten, und er war ganz froh, nicht an diesem nervenden Procedere beteiligt gewesen zu sein. Wenn die Anteile der galaktischen Flotte ein Spiegelbild für die zukünftige Entwicklung und Machtkonstellation sind, durchfuhr es ihn, müssen sich Khan und die Erste Terranerin einiges einfallen lassen! Mit ihren rund hundert Raumern einschließlich der Würfeltender kann schwerlich von terranischem Einfluss gesprochen werden. Khan hat's erkannt und schmollt ...
    Im Spiel um Macht und Einfluss hatte Imperator Bostich die Vorteile auf seiner Seite. Es war mehr als eindeutig, dass er die Operation am Dengejaa Uveso als seine erste große eigenständige außenpolitische Tat betrachtete. Und diese musste selbstredend ein Erfolg werden. Dass er, um dieses Ziel zu erreichen, auch bereit war, einen Großteil seiner Flotte ohne viele

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