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1990 - Der Silberwolf

Titel: 1990 - Der Silberwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fassungslos sank Ganzetta neben den Toten. „Geranet" ,krächzte er. „Wo immer du jetzt bist, dein Tod soll nicht umsonst gewesen sein."
    Er flehte Nisaaru an, sie möge ihm Erleuchtung schicken. Hernstal, der Weltenschöpfer, musste seine Gebete endlich erhören und die Geräte der Siganesen zerstören. Damit er ohne Gewissensbisse in die Schlacht aller Schlachten ziehen konnte. Ganzetta wusste, dass er sich nur etwas vormachte.
    Aber er klammerte sich an diesen Strohhalm, um nicht den Verstand zu verlieren. Er sprang auf und eilte davon, hinunter und hinaus aus dem Gebäude. „Die Roboter sollen die Toten bestatten", informierte er seine Männer. „Ganz oben unter der Kuppel liegt Geranet. Sein Leichnam wird nach Gunjar überführt." Überhastet kehrte er zum Raumhafen und von dort in sein Flaggschiff zurück. Für die übernächste Stunde kündigte der Funker das Eintreffen der ersten Schiffe an. Als wolle das Schicksal die schrecklichen Ereignisse durch zusätzliche Fakten untermauern, entdeckte Ganzetta im Schleusenkorridor seiner GANIRANA die Gestalt eines Tazolen. Der Flottenkommandeur riss den Strahler aus dem Gürtel und legte an.
     
    13.
     
    18. April 1291 NGZ
     
    „Weg mit der Waffe, Ganzetta!" Hinter dem Tazolen tauchte die Gestalt des Arkoniden auf.
    Der Wlatschide senkte den Arm und stieß ein grimmiges Knurren aus. „Du hast kein Recht, mich daran zu hindern", sagte er. „Das ist mein Schiff."„Keiner macht es dir streitig." Atlan schob sich zwischen ihn und den Tazolen. „Aber es wäre töricht, dieses Wesen zu töten. Es ist Vil an Desch, der ehemalige oberste Scoctore. Du kennst ihn doch."
    „Er gehört zum Abschaum aus Algion, der meinen besten Freund und Tausende meiner Artgenossen auf dem Gewissen hat. Er muss ebenso sterben wie alle anderen auch."
    „Irrtum." Der Arkonide schüttelte den Kopf. Seine Mähne flatterte. „Vil an Desch wird uns helfen, die Algioten zu befrieden", fuhr er fort. „Er wird sie auf seine Seite ziehen. Bald wird Dro ga Dremm ohne seine Streitmacht dastehen."
    „Das glaubst vielleicht du", knurrte der: Silberwolf, wie Atlan ihn einst genannt hatte. „Was planst du mit dem Scoctoren?"
    „Du wirst ihn hinab nach Lynkor begleiten. Er soll mit seinen Artgenossen sprechen.
    Wenn jemand in der Lage ist, sie über ihren Irrtum aufzuklären, dann er."
    Der Tazole kreischte auf. „Nur Atlan allein will das. Ich habe keine Veranlassung, mich erneut in die Gewalt von Meuchelmördern zu begeben."
    Ganzetta stieß ein kurzes Bellen aus. Selbstverständlich erinnerte sich der Scoctore nur zu deutlich an jene siebzehn Fanatiker, die von Myles Kantor als Gefangene aus dem Sonnentresor mitgebracht worden waren und die Vil an Desch beinahe den Garaus gemacht hätten. „Du gibst also zu, dass deine Leute eine Bande von Verbrechern sind!" rief der Wlatschide und griff nach dem Tazolen. „Dro ga Dremm hat sie verführt. Längst ist er vom ursprünglichen Ziel unseres Kreuzzuges abgewichen. Er will nur noch Algion erobern. Dass mit dem Sonnentresor und Gaintanu etwas nicht stimmt, hat er längst gemerkt." Ganzetta wandte sich an den Arkoniden. „Es wäre besser, wenn ich ihn statt nach Lynkor sofort nach Enderrhome brächte. Dort könnte er bis an sein Lebensende in den Bergwerken schuften."
    „Das würdest du für mich tun?" kreischte Vil an Desch. „Du schaffst mich nicht zu meinen Artgenossen?"
    Ganzetta stieß ihn unsanft vorwärts und bugsierte ihn in einen Hangar. Der Tazole erkannte seine Absicht und setzte sich zur Wehr. Der Wlatschide hatte alle Hände voll zu tun, den Tobenden zu bändigen. Als sich endlich die Schleuse des Beiboots hinter ihnen schloss, atmete Ganzetta auf. Jetzt gab es für den Algioten kein Entrinnen mehr.
    Vil an Desch verzichtete auf weiteren Widerstand. Schweigend und mit nach vorn gesunkenem Oberkörper ließ er die Ausschleusung und den Landeanflug über sich ergehen. Das Panoramafenster mit dem Ausblick auf die Oberfläche Lynkors und später auf Arsynel ignorierte er. „Es ist Zeit", sagte Ganzetta, als das Beiboot am Rand des Raumhafens zur Ruhe kam. „Dort draußen warten Hunderte deiner Artgenossen und Angehörige anderer Völker Algions auf dich. Dein Platz ist bei ihnen."
    Der ehemalige Anführer der Invasoren fuhr auf. „Du kannst alles mit mir tun, was du willst. Aber nicht das! Es ist mein Todesurteil. Bitt- lass mich am Leben!"
    „Es kostet mich Mühe, dich nicht mit eigenen Händen umzubringen", gab der Wlatschide zur

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