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200 - Die Hölle stirbt!

200 - Die Hölle stirbt!

Titel: 200 - Die Hölle stirbt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ungläubig den Kopf. »Ein was? Ich glaube, ich höre nicht richtig? Was soll ich sein? Ein Werwolf? Seid ihr denn von allen guten Geistern verlassen? Es gibt keine Werwölfe!«
    »Doch, die gibt es, und das weiß niemand besser als du!«
    »Sind Sie mit einem kurzen Test einverstanden, Cobb?«
    fragte ich.
    Er tänzelte unruhig hin und her. »Nein! Was für ein Test denn? Wollt ihr mich mit einem Messer aufschlitzen und sehen, ob schwarzes Blut herausrinnt?«
    Ich zeigte ihm meinen magischen Ring. »Ich werde Sie damit berühren. Wenn Sie's vertragen, werden wir uns in aller Form bei Ihnen entschuldigen.«
    »Davon habe ich nichts. Hören Sie, ich will diesen idiotischen Test nicht. Wer weiß, was das für ein komischer Ring ist. Ich möchte nicht, daß Sie mich damit berühren, okay? Wenn ich sage, daß ich kein Werwolf bin, hat Ihnen das zu genügen, und nun scheren Sie sich aus meiner Wohnung!«
    »Siehst du, wie er schwitzt, Tony?« sagte Anthony Ballard.
    »Merkst du, wie nervös er ist? Er hat Angst, weil er Dreck am Stecken hat. Wie viele Menschen hast du auf dem Gewissen, verfluchter Bastard?«
    »Raus aus meiner Wohnung!« schrie Steve Cobb.
    Ich machte den nächsten Schritt.
    »Bleib mir vom Leib, Ballard!« brüllte Cobb.
    »Brauchen wir noch einen Beweis, daß er ein Werwolf ist, Tony?« fragte der Hexenhenker. »Warum zögern wir noch? Warum töten wir ihn nicht sofort?«
    Ich wollte auf Nummer Sicher gehen. Mein Ring würde uns verraten, woran wir waren. Im Moment sah Cobb noch wie ein normaler Mensch aus. Seine Behauptung, er wäre kein Werwolf, konnte stimmen. Anthony Ballard konnte sich irren.
    Es ging nicht an, daß ich eine geweihte Silberkugel auf Cobb abfeuerte. Das durfte ich erst tun, wenn alle Zweifel ausgeräumt waren.
    »Halt!« knurrte Cobb. »Kommen Sie keinen Schritt näher, Ballard! Sie haben kein Recht…«
    »Wir nehmen es uns!« unterbrach ihn der Hexenhenker. »Im Interesse der vielen Menschen, denen wir das Leben retten, indem wir dir deines nehmen!«
    Cobb wich zurück.
    »Wie heißen die andern?« wollte ich wissen.
    »Welche andern?«
    »Du bist nicht allein!« herrschte Anthony Ballard den Mann an. »Ihr jagt gemeinsam, habt euch zu einer Mordbande zusammengeschlossen, die sich ›Wolfsklaue‹ nennt. Wie du siehst, sind wir bestens im Bilde!«
    Cobb lachte schrill. »Das ist ja nicht zu fassen. Ihr seid wahnsinnig!«
    Er stieß mit dem Rücken gegen eine Holzsäule und zuckte erschrocken zusammen, weil er nicht weiter vor mir zurückweichen konnte.
    Was ihm Anthony Ballard an den Kopf geworfen hatte, konnte stimmen. Aus welchem anderen Grund flippte Cobb sonst dermaßen aus?
    Würde er sich verraten? Würde er den Beweis für unseren Verdacht liefern, indem er sich vor unseren Augen in eine reißende Bestie verwandelte?
    Ich wollte ihn mit dem schwarzen Stein meines magischen Rings berühren, da geschah etwas, womit weder der Hexenhenker noch ich rechneten.
    Haarscharf zischte etwas an mir vorbei. Ich glaubte, den Luftzug an meiner Wange zu spüren. Dann ein hackendes Geräusch. Cobb zuckte heftig zusammen und stieß ein markerschütterndes Röcheln aus, und ich sah einen silbernen Pfeil, der aus dem Hals des Mannes ragte. Jemand hatte ihn damit an den Holzpfeiler genagelt!
    ***
    Es wurde ernst in der Hölle, das spürten alle, die dort lebten.
    Asmodis' Lebenslicht war am Erlöschen. Niemand schien das mehr verhindern zu können.
    Man rechnete mit dem Ableben des Höllenfürsten in der allernächsten Zeit – und dann würde man dem neuen Herrscher huldigen müssen.
    Das würde vielen nicht leichtfallen, denn Loxagon, der kriegerische Teufelssohn, stand allein da. Er hatte keine Freunde, wurde gefürchtet und gehaßt, und jene, die vor ihm die Knie beugten oder den Kopf neigten, taten es aus Falschheit, oder weil es ihnen ihr Selbsterhaltungstrieb gebot.
    Es würde ein neues Machtgefüge in der Hölle geben.
    Loxagon würde die Kräfteverhältnisse neu verteilen. Er würde seine Feinde schwächen und jene, die klug genug waren, zu ihm zu halten, stärken.
    Es waren Stimmen laut geworden, die den Verdacht äußerten, Loxagon könnte mit dem Siechtum seines Vaters etwas zu tun haben, doch niemand konnte es beweisen.
    Es stimmte. Asmodis ging an einem seltenen Gift zugrunde, das ihm sein Sohn kaltschnäuzig verabreicht hatte. Mit einer offenen Feindschaft hatte Loxagon bereits einmal Schiffbruch erlitten. Er hatte seinen Vater damals frontal angegriffen, und das hätte ihn

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