2000 - ES
ES
Eine neue Zukunft für Terra - Die Solare Residenz entsteht
von Robert Feldhoff und Ernst Vlcek
Das Konstituierende Jahr ist vorüber, Thoregon konnte entstehen. Im Kessel, jener nach wie vor mysteriösen Zone zwischen den Galaxien DaGlausch und Salmenghest, haben sechs Superintelligenzen eine neue Heimat gefunden. Die Koalition Thoregon soll künftig für Frieden und Unabhängigkeit in diesem Bereich des Kosmos stehen.Eine von diesen sechs Superintelligenzen ist ES. Der uralte Mentor der Menschheit, von dem Perry Rhodan die relative Unsterblichkeit verliehen bekommen hat, begleitete die Terraner durch alle Epochen ihrer Geschichte, durch Höhen und Tiefen, bis hin zur aktuellen Lage in der Milchstraße.
Diese Lage ist alles andere als erfreulich. Die militärischen Spannungen zwischen den Machtblöcken haben nicht abgenommen, seit Perry Rhodan als der Sechste Bote von Thoregon wirkt. Ganz im Gegenteil: Das aggressiv hochgerüstete Kristallimperium scheint seine Macht immer weiter ausdehnen zu wollen.
Was Perry Rhodan auch macht, seine Taten werden Folgen für Milliarden von Wesen nach sich ziehen. Und während sich in der Milchstraße die Situation stark ändert, erfährt der Terraner eine Geschichte, die Millionen von Jahren in die Vergangenheit reicht. Es ist die Geschichte der Superintelligenz namens ES …
Die Hauptpersonen des Romans:
Perry Rhodan - Der Sechste Bote von Thoregon will Terra in eine neue Zukunft führen.
Ahn-Visperon - Der Vojaride besucht die Insel der Schmetterlinge.
Bostich - Der Herrscher des Kristallimperiums dehnt seine Macht immer weiter aus.
Monkey - Der Oxtorner ist nicht mit allen Plänen Rhodans einverstanden.
Lotho Keraete - Der Mann aus Metall erzählt die Geschichte einer Superintelligenz.
1. Das blaue Blond
Er schleppte sich träge durch die verwüstete Landschaft der Feindwelt Jovinhar. Es war die letzte Bastion der Blauen.
Jovinhar lag in Trümmern. Über die Ruinenfelder spannte sich ein rötliches Glühen, das intensiver wurde, als die letzten Sonnenstrahlen erloschen. Über den Horizont zuckten Lichtblitze wie von Wetterleuchten. Tatsächlich handelte es sich jedoch um Explosionsherde, die sich in Kettenreaktion über die Planetenoberfläche fraßen.
Rezzaga nahm es gelassen, es war bald vorbei. Hinter ihm lagen viele Tage des Tötens, in denen er und seine Mitkrieger unzählige der Blauen ausgelöscht hatten. In Hunderten von Sonnensystemen, auf Tausenden Welten.
Sie waren förmlich durch blaues Blut gewatet. Nun war er vom Töten müde, doch das Ende war in Sicht.
Die Ausrüstung lastete schwer auf seinem Körper. Der kompakte Kampfanzug wies Spuren unzähliger Gefechte auf. Strahlennarben und Risse verunzierten ihn, auch etliche dunkle Spritzer und Flecken, getrocknetes blaues Blut. Die Ortungsgeräte waren ausgefallen, das Schutzschirmaggregat auch. Und wennschon, überlegte der Mun-Krieger vierter Klasse dumpf, der Krieg gegen die Blauen war so gut wie vorbei.
Den Nuklearbrenner hatte er links geschultert, das Multipack baumelte von seiner Rechten. Es war federleicht, fast leer, denn der Proviant und die Stimulanzien waren praktisch aufgebraucht. Der Impulsstrahler steckte verwegen in seinem Gürtel, und das Vibratorschwert schabte an seiner Seite, weil er das verkohlte Futteral weggeworfen hatte.
Irgendwo vor ihm flackerte es noch einmal auf. Er konnte das blaue Blond förmlich riechen.
Da er über keine Ortung mehr verfügte, mußte er sich auf seine Sinne verlassen. Die süßliche, betäubende Duftspur war unverkennbar. Er empfand den Geruch als ekelerregend.
Rezzaga hielt darauf zu, ohne seinen Schritt zu beschleunigen, ohne besondere Vorsicht walten zu lassen. Das Multipack ließ er im Gehen einfach fallen; er hob den Nuklearbrenner von den Schultern und brachte ihn beidhändig in Anschlag. So schritt er fest, aber dennoch ohne Eile aus.
Sein fleischiges Gesicht wirkte angespannt. Muskelstränge zeichneten sich über den ausladenden Kiefern ab, die Augen zogen sich zusammen und bildeten tief in den Höhlen kleine, wachsame Punkte.
Er kam der Quelle des verhaßten Geruchs rasch näher. Nur daß der Blaue seine Position nicht änderte, schien ihm bemerkenswert.
Der Gestank wehte von ein und derselben Stelle zu ihm herüber. Er wurde intensiver, je näher er dem Urheber kam. Das machte ihn mißtrauisch, und er wurde vorsichtiger, durchforschte mit den Blicken das Terrain.
Rezzaga konnte nichts
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