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2000 - ES

Titel: 2000 - ES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Macht, die im verborgenen agierte. Keine Spur eines Uraltvolkes, das sich tarnte und die Geschicke der rückschrittlichen Rassen lenkte.
    Die Vojariden errichteten einen xenobiologischen Forschungsstützpunkt auf dem dritten Planeten - einen Stützpunkt, der bald mit überaus ungewöhnlichen Entdeckungen von sich reden machte.
    Nun war Ahn-Visperon hier, und außer den verwirrenden Schwärmen von Schmetterlingen gab es nichts zu bestaunen. Er hatte Grund zu der Annahme, daß sich daran „nach nur noch ein paar Schritten", wie Rhe-Brisporee behauptete, nicht viel ändern würde.
    Sie erreichten eine gerodete Lichtung mit häßlichen Gebäuden, von den Vojariden als Forschungsstation eingerichtet.
    Mit einemmal waren die bunt geflügelten Quälgeister fort.
    „Gibt es hier keine Schmetterlinge?" fragte Ahn-Visperon überrascht. „Worauf ist das zurückzuführen, Rhe?"
    „Es ist das Revier viel erstaunlicherer Wesen."
    Der junge Biologe, der Ahn-Visperon um Haupteslänge überragte, öffnete eine Tür, die ins Innere der Station führte. Einige Helfer und zwei Wissenschaftler hatten alles für eine Demonstration vorbereitet.
    Lebensechte Hologramme flackerten auf, in blassen Farben, der Raum wurde in eine Dschungellandschaft getaucht.
    Durch das virtuelle Unterholz brach ein Rudel von sieben lückenlos behaarten Tieren. Nur die Gesichter mit den ausladenden Mundpartien waren von Behaarung frei. Ihre vorderen Extremitäten waren länger als die hinteren. Sie gingen nicht aufrecht, man konnte allerdings auch nicht sagen, daß sie auf allen vieren liefen.
    „Einheimische Halbintelligenzen", kommentierte Rhe-Brisporee, „Tiere an der Schwelle zur Intelligenzwerdung."
    „Das sehe ich selbst", versetzte Ahn-Visperon ungeduldig.
    Zum Rudel gehörten ein stattliches Männchen, zwei Weibchen, von denen eines trächtig war, und vier Junge unterschiedlichen Alters. Zielstrebig eilten sie zu den Tischen, die mit technischem Gerät und verschiedenen Utensilien beladen waren. Allen voran bewegte sich das Männchen. Das Weibchen, das nicht trächtig war, erreichte eine der Sitzgelegenheiten jedoch als erste. Das Männchen richtete sich zur vollen Größe auf; es stieß ein zorniges Brüllen aus und trommelte mit den vorderen Extremitäten auf seine tonnenförmige Brust.
    „Patriarch Gun mit seiner Familie", erläuterte Rhe-Brisporee knapp. „Sie leben im Familienverband.
    Das soziale Verhalten dieser Semi-Intelligenzen ist erstaunlich. Die Trächtige nennen wir übrigens Che, die Aufsässige heißt Ruu."
    Die Semi-Intelligenzen bedienten sich an den Leckerbissen, die die Forscher ausgelegt hatten, dann fiel ihre Aufmerksamkeit auf den Tisch mit den Versuchsutensilien. Was von ihnen erwartet wurde, wußten sie offenbar genau. Die Aufsässige namens Ruu löste Verknotungen verschiedener Schwierigkeitsgrade, Che zerlegte geometrische Körper in ihre Bestandteile und setzte sie wieder zusammen, und alle gemeinsam zogen zwischen numerierten Punkten mit einem Wachsstift Linien, die sie zu vorgegebenen Figuren verbanden; das alles mit wechselndem Erfolg.
    Die Semi-Intelligenzen stellten sich überaus geschickt an, vermerkte Ahn, aber er hatte nichts erblickt, was einem Tier nicht durch Dressur beizubringen war.
    Patriarch Gun verblüffte Ahn-Visperon mit einer ungewöhnlichen Handlung: Als das Männchen nicht in der Lage war, ein Teil des dreidimensionalen Puzzles in eine Öffnung einzufügen, bückte es sich nach einem Stein und bearbeitete das Stück, um die passende Form gewaltsam herzustellen.
    „Erstaunlich", murmelte Ahn.
    „Es hätte einem Primaten zur Ehre gereicht", ergänzte Bre-Bisporee stolz, als handele es sich um seine Leistung. „Von einer solchen Entwicklungsstufe ist Gun nämlich noch Millionen Jahre entfernt."
    Als intelligentestes Mitglied der Familie präsentierte sich die aufsässige Ruu.
    Das dreidimensionale Puzzle, unüberwindlich für Gun, meisterte sie mit Geschick, und sie schaffte es als einzige, die numerierten Punkte in der richtigen Reihenfolge zu verbinden.
    Gun schielte eifersüchtig auf das Weibchen. Mit jedem Erfolg, den sie erzielte, wuchs der Neid in ihm.
    Ahn-Visperon wartete auf den Moment, da sich der angestaute Groll des Semis entladen würde.
    Gun begann plötzlich zu toben; der Patriarch brüllte, hüpfte herum und fegte die Utensilien vom Tisch.
    Als nichts mehr da war, woran er sein Mütchen kühlen konnte, entlud sich sein Zorn gegen Ruu. Das Weibchen krümmte sich schutzsuchend zur

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