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2001 Himmelsfeuer

2001 Himmelsfeuer

Titel: 2001 Himmelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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wertvolle historische Hinweise unabsichtlich zerstört wurden. Archäologische Funde in diesem Bergland waren kümmerlich genug, ungeachtet der Tatsache, dass es seit zehntausend Jahren besiedelt war. Die wenigen Höhlen, die man entdeckt hatte, erwiesen sich als herzlich unergiebig, weil man zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts diesem unwegsamen Gebirge mit Bulldozer und Dynamit zu Leibe gerückt war, zugunsten von Straßen, Brücken und dem Fortschritt schlechthin. Begräbnisstätten waren umgepflügt, Umfriedungen von Dörfern eingeebnet, alle Spuren menschlicher Besiedlung zerstört worden.
    »Erica?«, versuchte es Sam abermals.
    »Ich muss da rein«, sagte sie.
    Er wusste, dass sie die Höhle meinte. »Erica, Sie sollten gar nicht hier sein.«
    »Übertragen Sie mir den Job, Sam. Sie werden doch hier graben. Zumal, wie es in den Nachrichten hieß, Knochen gefunden wurden.«
    »Erica …«
    »Bitte.«
    Unwillig machte Sam kehrt und stapfte zurück durch Zimmermans verwüsteten Garten und weiter bis zum Ende der Straße, wo man eine provisorische Einsatzzentrale eingerichtet hatte. Leute hielten Clipboards und sprachen hastig in ihr Handy, drängten sich um metallene Klapptische und Stühle; Sprechfunkgeräte und Überwachungskameras waren aufgestellt worden, dazu ein schwarzes Brett für Nachrichten. Ein unweit geparkter Imbisswagen wurde von unterschiedlich Uniformierten belagert, deren Dienstabzeichen sie als Mitarbeiter der südkalifornischen Gaswerke auswiesen, der Wasser- und Elektrizitätswerke, der Polizei von Los Angeles, des Bezirks-Einsatzkommandos. Sogar von der Humanitären Gesellschaft war jemand da und versuchte, verirrte Tiere aus der evakuierten Zone aufzuspüren.
    Erica schloss zu ihrem Boss auf. »Was ist eigentlich passiert, Sam? Was führt dazu, dass ein halbes Grundstück plötzlich im Erdboden versinkt?«
    »Um das herauszufinden, arbeiten Ingenieure aus der Gegend und staatliche Geologen rund um die Uhr. Die Männer da drüben« – er wies die Straße entlang, dorthin, wo man gerade unter grellem Scheinwerferlicht Bohrgerät einsatzbereit machte – »werden Bodenproben entnehmen, um den Untergrund der Wohnanlage genau zu analysieren.« Jetzt fuhr Sams kräftige Hand über die topographischen Karten und geologischen Gutachten, die auf den Tischen ausgebreitet und an den Ecken mit Steinen beschwert waren. »Diese Unterlagen kamen vor ein paar Stunden von der Stadtverwaltung. Das hier ist ein geologisches Gutachten von 1908 . Und hier eins von 1956 , als das Areal für eine Bebauung ins Auge gefasst, das Vorhaben dann aber nicht realisiert wurde.«
    Erica studierte abwechselnd beide Karten. »Sie stimmen nicht überein.«
    »Offenbar hat der jetzige Bauherr nicht überall auf dem Gelände Bodenproben durchführen lassen – was auch nicht Auflage war. Die Tests, die vorgenommen wurden, weisen fest gefügten Untergrund und gewachsenen Fels aus. Aber, wie sich jetzt herausgestellt hat, wurde nur der nördliche und südliche Rand der Mesa geprüft, das heißt die beiden Bergketten, die den Canyon umschließen. Erinnern Sie sich an Sister Sarah aus den zwanziger Jahren? Hier war ihr religiöses Refugium oder was immer das damals war, und es sieht ganz danach aus, als hätte sie den Canyon aufschütten lassen, ohne Erlaubnis dafür einzuholen oder die Behörden auch nur in Kenntnis zu setzen. An die üblichen Verdichtungsmaßnahmen hat natürlich kein Mensch gedacht, und die Aufschüttung dürfte weitgehend mit organischen Stoffen erfolgt sein – Holz, Pflanzen, Kompost –, die nach und nach verrottet und zusammengesunken sind.« Sam starrte mit müden Augen die Straße hinunter, wo inmitten gepflegter Rasenflächen Springbrunnen und exotische Bäume standen. »Die Leute hier haben auf einer Zeitbombe gesessen. Würde mich nicht wundern, wenn die ganze Gegend über kurz oder lang in sich zusammenstürzen würde.«
    Während er sprach, ließ er Erica nicht aus den Augen, die die Hände in die Hüften gestemmt hatte und wie ein Sprinter, der kaum erwarten kann, dass das Rennen beginnt, von einem Fuß auf den anderen trat. So sah sie immer aus, wenn sie hinter etwas her war. Erica Tyler war eine der engagiertesten Wissenschaftlerinnen, die er kannte, auch wenn ihr die eigene Begeisterung gelegentlich zum Verhängnis wurde. »Ich weiß, weshalb Sie hier sind, Erica«, sagte er müde, »aber ich kann Ihnen den Job nicht geben.«
    Sie wirbelte zu ihm herum, mit hochroten Wangen. »Sam, Sie

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