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GK326 - Die Satansbrut

GK326 - Die Satansbrut

Titel: GK326 - Die Satansbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Etwas lag in der Luft!
    Mr. Silver spürte es ganz deutlich: Gefahr!
    Der Ex-Dämon warf dem Mädchen, das im Wagen neben ihm saß, einen kurzen Blick zu. Vicky Bonney lehnte an der Tür. Es war ihr anzusehen, daß sie müde war.
    Der Abend war für sie ein voller Erfolg gewesen. Sie hatte im Wiener English Theatre aus eigenen Werken vorgelesen.
    Vor ausverkauftem Haus. Das Publikum war verständnisvoll und reizend gewesen. Sie war am Schluß mit frenetischem Beifall bedacht worden. Es war fast zuviel des Guten gewesen. In Wien gibt es eben noch ein Publikum, das gute Leistungen zu würdigen weiß.
    Vicky hatte ihr blondes Haar hochgesteckt. An ihren Ohrläppchen blitzten und funkelten kleine Clips mit Diamantsplittern, die ihr Tony Ballard, ihr Freund, zum Geburtstag geschenkt hatte.
    Das einfach geschnittene dunkelblaue Kleid zeichnete die üppigen Kurven des Mädchens nach.
    Sie ist sehr schön, dachte Mr. Silver. Ich werde niemals zulassen, daß ihr etwas zustößt.
    Das war auch der Grund, weshalb der Hüne mit den außergewöhnlichen Fähigkeiten Vicky Bonney auf ihrer Tournee durch Europa begleitete.
    Tony Ballard hatte ihn darum gebeten. Der Feind aller Dämonen wußte seine Freundin gern behütet. Niemand vermochte auf Vicky besser aufzupassen als Mr. Silver, denn der Ex-Dämon war kein Mensch – und deshalb konnten ihn die Gegner aus dem Schattenreich auch nicht so einfach wie einen Menschen mit ihren Attacken überfahren.
    Nach dem Vortragsabend hatte die Direktion des English Theatre eine kleine Party zu Ehren des britischen Gastes gegeben.
    Es wäre unhöflich gewesen, die Einladung nicht anzunehmen.
    Doch schon auf der Party hatte Mr. Silver hin und wieder eine gefährliche Strahlung bemerkt.
    Unheil lag in der Luft. Dämonische Kräfte schienen sich hier in Wien zusammengerottet zu haben, um aus dieser Stadt für Vicky Bonney eine tödliche Falle zu machen.
    Natürlich sollte dieser Schlag nicht Vicky, sondern ihren Freund, den Dämonenhasser Tony Ballard, treffen…
    Mr. Silvers Blick streifte die Uhr am Armaturenbrett. Mitternacht.
    Vicky Bonney fielen die veilchenblauen Augen zu, während die Sinne des Ex-Dämons hellwach waren. Er glaubte mit Sicherheit zu wissen, daß sich über ihren Köpfen etwas Schlimmes zusammenbraute.
    Aber was würde es sein? Woher kam die Bedrohung? Geradewegs aus der Hölle? In welcher Form würde der Angriff erfolgen?
    Mr. Silver versuchte seine magischen Fähigkeiten zu aktivieren. Er war in der Lage, Dinge zu tun, von denen ein Mensch nicht die leiseste Ahnung hatte. Aber zumeist gelang es ihm nur, diese übernatürlichen Fähigkeiten in Streßsituationen auszuspielen.
    Unter normalen Umständen waren sie eher verkümmert, schlummerten in ihm, warteten auf die Krise, um dann von selbst aus dem Hünen mit den Silberhaaren hervorzubrechen.
    Konzentriert versuchte der Ex-Dämon, Impulse aus der Schattenwelt aufzufangen. Er spürte mit jeder Faser seines koloßhaften Körpers, daß sie vorhanden waren, aber er bekam sie nicht in den Griff.
    Seine Wangenmuskeln zuckten vor Ärger. Seine Miene war finster. Er zog die silbernen Brauen zusammen und blickte mit seinen perlmuttfarbenen Augen geradeaus.
    Der Wagen rollte durch das nächtliche Wien. Mr. Silver hielt sich nicht zum erstenmal in dieser Stadt auf. Immer wieder zog es Tony Ballard und ihn hierher. Vielleicht deshalb, weil sie hier einen guten Freund hatten: den Weltenbummler und Brillenfabrikanten Vladek Rodensky, mit dem sie bereits einige gefährliche Abenteuer erlebt hatten.
    Ihm gehörte auch der Wagen, in dem Mr. Silver und Vicky Bonney saßen. In Vladeks Villa in Döbling wohnten sie. Und dorthin war der Ex-Dämon nun unterwegs.
    »Ich werde morgen früh Tony anrufen«, sagte Vicky träge.
    »Darüber wird er sich freuen.«
    »Ob es ihm gutgeht?«
    Mr. Silver grinste. »Warum sollte es dem Schlitzohr schlechtgehen? Als Strohwitwer hat er doch jetzt alle Möglichkeiten. Wenn man dann auch noch ins Kalkül zieht, daß er verdammt gut aussieht…«
    »Silver, du bist ein Scheusal!« sagte Vicky.
    »Tja, man tut eben, was man kann. Schlaf weiter, Engelchen.«
    »Wie weit ist es noch bis Döbling?«
    »Dies hier ist die Wänringer Straße. Vor wenigen Augenblicken haben wir das Schottentor hinter uns gelassen.«
    »Dann haben wir ja noch nicht einmal die Hälfte der Strecke…«
    »Ich kann’s nicht ändern, schönes Kind.«
    »Warum fährst du nicht ein bißchen schneller? Die Straßen sind wie

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