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2001 - Odysee eines Mutanten

Titel: 2001 - Odysee eines Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Technik, um ihn nach allen Regeln der Kunst zu durchleuchten."
    „Nie und nimmer!" lehnte Elara heftig ab. Sie schauderte bei dem Gedanken, ihren Jungen roboterhaften Medizinern zu überlassen, um ihn nach „allen Regeln der Kunst" durch deren sterile Diagnosefabrik schleifen zu lassen. Sie kannte Mimas. Nicht als Patientin, nur als Exkursionsteilnehmerin, aber das reichte ihr. „Ich stecke Trim in keine solche moderne Folterkammer. Lieber versuche ich, ihm durch Liebe und Zuneigung zu helfen."
    Diesem Argument hatte Doc Ed nichts entgegenzuhalten.
    Trims Zustand besserte sich allmählich. Es gab Phasen, da verhielt er sich tagelang völlig normal. Er nahm mit Heißhunger seine Nahrung zu sich, schlief ruhig und ausgiebig, wie es bei einem Kleinkind seines Alters zu sein hatte, und widmete sich sogar dem Spielzeug, mit dem Elara oder Netah ihn köderten.
    Einmal brachten sie ihn sogar dazu, ein fröhlich glucksendes Babylachen von sich zu geben. Aber das gelang ihnen nur dieses eine Mal. Trim blieb ein Wesen, das aus irgendwelchen Gründen außerstande war, herzliches Lachen von sich zu geben.
    Die Phasen, in denen sich Trim ruhig verhielt, wurden länger. Doch stets wenn Elara Hoffnung hatte, daß sein Zustand sich dauerhaft normalisiert haben könnte, bekam er einen Rückfall. Trims Anfälle änderten sich. Er schrie und weinte nicht mehr so herzzereißend wie früher, sondern klagte wimmernd, als weine er in sich hinein, anstatt seinen Seelenschmerz in die Außenwelt zu entlassen.
    Doc Ed war mit Trims Entwicklung überaus zufrieden. Der Arzt beglückwünschte Elara zu ihrem Entschluß, ihn mit ihrer Zuneigung und Aufopferungsbereitschaft zu behandeln, anstatt ihn der Heilmaschinerie einer Klinik zu überantworten.
    Daß ihre Entscheidung richtig gewesen war, das stand außer Frage. Aber sie fragte sich besorgt, ob Trims Zustand sich wirklich besserte oder ob er vielleicht zu lernen begann, sich der Welt zu verschließen und seine Probleme, welcher Art sie auch immer waren, in sich selbst zu verarbeiten.
    Trim lernte sehr rasch, was von einem hohen Intelligenzgrad zeugte. Das erleichterte Elara, und Netah war überzeugt, daß sich alles zum Guten wenden würde.
    Als Trim zu sprechen begann, da legte Elara größten Wert darauf, ihm möglichst rasch zu einem großen Wortschatz zu verhelfen und ihm auch die richtige Aussprache einzudrillen. Sie ging erst gar nicht auf sein Babygelalle ein, sondern sprach mit ihm fast wie mit einem Erwachsenen. Das tat sie nicht ganz ohne Hintergedanken. Eines Tages wollte sie ihn darüber ausfragen, was ihn während seiner Anfälle denn so fürchterlich plagte.
    Aber Trim ließ sich nicht mehr gehen, würgte alles in sich hinein, schluckte es tapfer - oder ängstlich? - hinunter. Wurde er darauf angesprochen, bestritt er zornig, daß ihm etwas Kummer beschere.
    „Ich liebe dich doch über alles, Trim", sagte sie mit tränenerstickter Stimme und versuchte ein vertrauenerweckendes Lächeln. „Mit mir kannst du über alles sprechen, was dich bedrückt."
    In Trims schmalem Gesicht zuckte es, aber es schien, daß er seine Empfindungen nicht zeigen konnte, sosehr er sich auch bemühte.
    „Ich liebe dich auch, Ma", sagte er in feierlichem Ernst und hob hilflos die Schultern, wie er es von den Erwachsenen abgeschaut hatte. „Aber wie soll ich es dir sagen?" Er drehte sich um und ging davon.
    „Versuch es doch wenigstens, Trim!" rief sie ihm nach. „Bitte!"
    Aber sie hätte ebensogut die Wand vor sich anflehen können. War Trim denn gefühlsarm? Nein, das glaubte sie nicht.
    Es war wenige Wochen nach dieser mißglückten Aussprache, als sie eines Nachts feststellte, daß Trim nicht in seinem Bett war. Sie fand ihn im Garten. Er stand mit geschlossenen Augen wie in Trance da. Die windige Herbstkälte schien ihm nichts anzuhaben, obwohl er nur mit seinem Nachthemd bekleidet war.
    Elara stürzte zu ihm, um ihn durch ihre Umarmung zu wärmen und diesem Zustand der geistigen Abwesenheit zu entreißen. Sie war in diesem Moment hysterisch vor Angst, daß sie ihn verlieren könnte.
    Es gelang ihr tatsächlich, ihn aus diesem tranceartigen Zustand zu holen. Aber er gebärdete sich dabei wie verrückt. Er schlug um sich und schrie. Trim riß sich von ihr los und wich von ihr ab. Dabei schleuderte er ihr mit sich aufgeregt überschlagender Stimme anklagende Worte entgegen, die sie nicht verstehen konnte. Es klang wie eine fremde Sprache. Aber dann erkannte sie, daß er in seiner heftigen

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