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2008 - komplett

2008 - komplett

Titel: 2008 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 3 Romane
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rief die anderen zurück.
    Die Flucht zu ergreifen, war hoffnungslos. Sich ihnen zu stellen, konnte dagegen nur den Tod bedeuten.
    „Steig ab und lauf nach Woldingham. Hier nach links und dann immer geradeaus.“ Er ließ die Zügel los und zog sein Schwert.
    „Nein ...“
    „Gehorch mir, Joan.“
    Der Goldene Löwe hatte gesprochen, und nach einem Moment, der ihr fast das Herz brach, saß Joan ab. Er konnte nicht kämpfen, solange sie hinter ihm saß – aber sie lief nicht davon.
    Vielmehr duckte sie sich, um hinter Immergrün Schutz zu suchen, und bewegte sich so schnell und so leise wie möglich weiter. Laute Rufe und das Geräusch von Metall, das auf Metall traf, ließen sie zusammenzucken. Sie spähte hinter einem großen Baum hervor und sah ein Gewirr aus Männern, Pferden und Schwertern.
    Sie würden ihn umbringen!
    Gerade noch konnte sie sich davon abhalten, ihm zu Hilfe zu eilen, da ihr bewusst wurde, wie vergeblich ein solcher Akt gewesen wäre.
    Dann trat Thor aus, und ein Pferd ging mit lautem Wiehern zu Boden, der Reiter wurde abgeworfen und war zumindest für den Moment bewusstlos. Sofort wich Thor zurück und erschreckte ein weiteres Pferd, das ängstlich das Weite suchte. Ein Glück, dass keiner der Angreifer auf einem Schlachtross saß. Edmund holte mit seinem Schwert aus und beförderte einen Reiter aus dem Sattel.
    Joan erwartete, dass Blut floss, doch als nichts dergleichen geschah, erkannte sie, dass der Goldene Löwe nicht zu töten versuchte. „Du edler Narr“, murmelte sie, aber sie verstand seine Beweggründe. Jedes weitere Opfer würde den Graben zwischen den Familien nur noch verbreitern und vertiefen.
    Der abgeworfene Reiter erlangte das Bewusstsein zurück und erhob sich, und obwohl er noch keinen sicheren Stand hatte, zog er sein Schwert. Edmund hätte vermutlich davonreiten können, doch er versuchte, Joans Flucht zu decken. Sollte sie wirklich weglaufen?
    Dann sah einer der Reiter zu der Stelle, wo sie sich versteckt hielt, und rief: „Lady Nicolette! Kommt heraus, Ihr seid in Sicherheit.“
    Der Mann hatte eine eigenartige Vorstellung von Sicherheit, doch sie war froh, dass man immer noch glaubte, Nicolette sei die geraubte Jungfrau. Wenn sie es nach Woldingham schaffen konnte ... Dann jedoch kam ihr der Gedanke, diese Männer könnten schon die ganze Nacht in den Wäldern unterwegs gewesen sein. Wenn man inzwischen Nicolette entdeckt hatte, würden sie davon gar nichts wissen.
    Unentschlossen stand sie da und war einen Moment lang unfähig, eine Entscheidung zu treffen. Auch die Reiter verharrten reglos, da niemand zu wissen schien, was man tun sollte.
    Plötzlich stürmte der abgeworfene Reiter mit erhobenem Schwert los. „Er will sie umbringen! Er will Lady Nicolette umbringen!“
    Als hätte er sie angestachelt, attackierten auch die beiden anderen, und Edmund musste sich gegen alle zur Wehr setzen. Wie durch ein Wunder gelang es ihm, drei Klingen gleichzeitig abzuwehren, dennoch trug er eine blutende Wunde an seinem rechten Arm davon. Zwar schwang er weiter sein Schwert, doch wie lange würde er dazu noch in der Lage sein? Sie konnte nicht weglaufen und ihn im Stich lassen.
    Ihre Kehle brannte, als sie nach Luft ringend zum Flussufer lief, ohne sich darum zu kümmern, ob sie durch ein Geräusch oder durch ihre Bewegungen auf sich aufmerksam machte. Sie sammelte ein halbes Dutzend faustgroßer Steine und legte sie in ihr gerafftes Kleid, dann lief sie zurück, um sich dem Kampfgeschehen so weit zu nähern, wie sie es wagen konnte. Bei jedem Schritt schlugen die Steine schmerzhaft gegen ihre Oberschenkel.
    Edmund musste sich inzwischen nur noch gegen zwei Männer zur Wehr setzen, von denen lediglich einer beritten war. Doch Edmunds Kräfte ließen immer mehr nach, und der abgeworfene Reiter schlich sich von hinten an ihn heran. Sie nahm einen Stein, schickte ein Stoßgebet zum Himmel und schleuderte ihn mit aller Kraft dem Angreifer an den Kopf.
    Der Stein traf den Helm, den der Mann trug, und der Lärm des Aufpralls musste für ihn ohrenbetäubend sein. Er schwankte einen Moment lang hin und her, dann drehte er sich instinktiv in die Richtung, aus der der neue Feind ihn angegriffen hatte.
    Joan war jedoch längst hinter einem Baum verschwunden und musste mit ansehen, wie Edmund die Gelegenheit ungenutzt ließ, sein Schwert in den Leib des Mannes zu treiben. Stattdessen gelang es ihm aber, den Reiter am Schwertarm zu treffen und ihn zu entwaffnen, um ihn dann aus dem Sattel

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