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201 - Die Rachegöttin

201 - Die Rachegöttin

Titel: 201 - Die Rachegöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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oberste Kriegerin der Perons. Verzeiht unseren vorschnellen Angriff, aber mein Volk ist im Krieg.«
    »Dein Volk?« Matts Stimme klang ruhig, trotz der extremen Situation. »Seid ihr keine Technos?«
    »Tek-noos?« Die Frau zögerte. »Wir sind Perons. So heißt unser Volk. Unser Land ist dieser Paak, aber wir wurden daraus vertrieben. Die Adoors raubten uns alles, als die Göttin uns den Stroom nahm.«
    Rulfan glaubte zu verstehen. Als der weltweite EMP auch hier zuschlug und die Technik versagte, hatte vermutlich eine Gruppe Barbaren die Perons aus ihrem eingezäunten Park geworfen.
    Die graugrünen Augen der Kriegerin funkelten. »Aber wir wollen unser Land zurück!«, fuhr sie fort. »Deshalb brauchen wir den Flugwagen! Mit ihm können wir unsere Waffen aus der Stejchon holen und unser angestammtes Gebiet endlich zurückerobern.«
    »Und wenn wir euch den Flugpanzer nicht geben?« Matt sprach langsam, vorsichtig.
    »Dann müssen wir kämpfen. Die Göttin will es so. Wir brauchen den Flugwagen.«
    Rulfan fragte sich, wie weit die Verdummung hier um sich gegriffen hatte. Die Frau vor ihnen sah zwar hübscher aus als irgendein verlauster Barbarenlord aus Britana, aber sie war nicht minder gefährlich. »Haben die Adoors eure Leute getötet?« Er wies auf das Feuer am Rand der Lichtung.
    Für einen kurzen Moment sah er Betroffenheit in Airins Gesicht. »Ja. Die Toten sind Perons. Leider können wir kein Gebet mehr für sie sprechen. Wir müssen uns beeilen, bevor die Adoors auf uns aufmerksam werden. Führt uns zum Flugwagen!«
    »Das werden wir nicht«, erklärte Matt freundlich.
    »Zumindest jetzt noch nicht. Erst möchte ich mit eurem Anführer sprechen und mehr über euch und eure Ziele wissen.«
    Airins Gesicht verzerrte sich vor Wut. Sie holte aus, um Matthew den Schaft ihrer Waffe ins Gesicht zu schlagen. Matt wehrte den Schlag ab und packte sie am Handgelenk. Es kam zu einem kurzen Kräftemessen.
    Chira knurrte. »Ruhig«, befahl Rulfan, ehe sie losspringen konnte.
    Airin trat einen Schritt zurück, und Matt ließ sie gehen.
    »Der blonde Mann ist hartnäckig, aber nicht dumm. Marii wird mit ihm reden können. Wir nehmen sie mit.« Sie deutete auf Matts Laserwaffe. »Ihr werdet sicher verstehen, dass wir euch entwaffnen müssen.«
    Matt legte mit dem Daumen die Sicherung des Blasters um, als er ihn Airin reichte. Um ihn wieder in Betrieb zu nehmen, musste man zwei Knöpfe gleichzeitig drücken; unwahrscheinlich, dass einem der Perons das gelingen würde.
    Auch Rulfan ließ sich, wenn auch widerwillig, entwaffnen.
    In seinem Stiefel kam ein Messer zu Tage. Auch das nahm man ihm ab.
    Airin wies auf das Funkgerät an Matts Handgelenk. »Was ist das?«
    Matt ließ sich nichts anmerken. »Ein Zeitmessgerät, das mir mein Vater vererbte.«
    »Eine Uhr?« Airin starrte misstrauisch auf den schwarzen Kasten. »Sie zeigt nichts an.«
    »Sie geht nicht mehr«, erklärte Matt. »Ich behalte sie zum Gedenken an meine Familie.«
    »Na gut. Ihr geht vor.« Die Kriegerin warf Chira einen missmutigen Blick zu. »Und haltet dieses Tier fest, wenn ihr nicht wollt, dass ich ihm das Fell über den Kopf ziehe.«
    Airin musterte die beiden Männer und den Lupa verstohlen.
    Sie gingen in der Mitte der Gruppe. Ihre Schultern hielten sie gerade, und sie wirkten keineswegs so verschreckt, wie Airin gehofft hatte.
    Besonders der Blonde schien kaum zu beeindrucken zu sein.
    Er war schlau. Schlauer als sie. Sie wusste nicht einmal, wie die Waffe funktionierte, die sie ihm abgenommen hatte. Sie hatte schon versucht, den Abzug zu betätigen, ohne Erfolg.
    Die beiden Fremden schienen schon viel erlebt zu haben. In einem Flugwagen, mit dem man an ferne Orte gelangen konnte, sah man sicher eine Menge.
    Nachdenklich strich Airin eine schwarzbraune Haarsträhne über ihre Schulter. Auch sie hatte einiges erlebt. Während sie neben den Männern herging, erinnerte sie sich an den Tag vor fast zwei Jahren, als die Adoors ihnen das gelobte Land nahmen…
    ***
    Der Tag des Falls
    »Sie sind drin!« Liira schrie es in den Gang.
    Gehetzt sah Airin sich um. Es waren nur noch wenige Perons in der Stejchon, die meisten waren draußen im Paak.
    Wenn sie noch lebten! Die Adoors hatten das Haupttor des großen Zauns aufgebrochen, nachdem der Stroom ausfiel, und waren in den Paak eingefallen. Schreckliche Mutationen trieben sie vor sich her, bis hinunter zum Dorf an der Küste.
    Den ganzen Tag hatte es Kämpfe gegeben. Gegen die mutierten Biester. Gegen die

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