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2011 - Das Fluut von Yuna

Titel: 2011 - Das Fluut von Yuna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gleichzeitig war er neugierig. So mußten sich damals die Gründer der wunderbaren Stadt gefühlt haben, als sie das erstemal von Raubtieren angegriffen wurden und nicht wußten, ob die Mauern hielten. Also war er auch so etwas wie ein Gründer etwas Neues wurde ausprobiert, ein ungeheures Wagnis.
    Damals hatte ein Kraverker die Verantwortung über alles übernommen, und heute war es nicht anders. Diesmal lastete die Bürde auf Kellmis Schultern.
    Langsam entfernte er sich von seinen Artgenossen. Wenn der Zweibeiner angriff, erwischte es zunächst nur den Hochschamaken, wenn er weit genug von den anderen weg war. Sein Volk konnte möglicherweise immer noch fliehen.
    Die Zweibeiner schienen übrigens ähnliche Gedanken zu haben, denn weiterhin kam nur einer auf Kellmi zu. Die anderen schauten aus der Entfernung zu. Hatten sie vielleicht ebenfalls Angst? Sie kannten die Kraverker schließlich nicht. Oder hatten aus Legenden gehört, daß sie große und erfolgreiche Jäger waren.
    Kellmis Rüssel rollten sich ständig halb ein und wieder aus, ein deutliches Zeichen seiner Verwirrung und Unsicherheit. Er fühlte sich keineswegs mutig, aber er wollte auch nicht die Rüssel in den Sumpf stecken. Der sensible Fluutrüssel witterte heftig.
    Der fremde Zweibeiner hatte eine Ausdünstung, die Kellmi gar nichts sagte. Weder flößte sie ihm Angst ein, noch beruhigte sie ihn. Sie ließ sich mit nichts vergleichen. Das half nicht gerade.
    Trotzdem trugen seine kräftigen Beine ihn weiter auf den Fremden zu. Der Zweibeiner war wirklich sehr häßlich.
    Seine Augen waren winzig, er besaß keinen Rüssel, sondern nur einen lächerlich winzigen Auswuchs, unter dem sich ein rot umrandetes Loch befand. Und sein Kopf war behaart!
    Kellmi schnaufte angeekelt. Der Zweibeiner kam ihm wie eine abartige Kreuzung aus einem geflügelten Zunker und einem nackten Sumpfföller vor.
    Er reckte seine beiden Rüssel vor. „Bleib stehen!" trompetete er. „Komm ja nicht näher!"
    Der Zweibeiner verharrte tatsächlich.
     
    *
     
    Immerhin ist er neugierig, dachte Bré Tsinga, als sie den Kraverker auf sich zustapfen sah. Das erleichtert die Sache ungemein.
    Gleich darauf brauchte sie keine Befürchtung wegen der Telepathie mehr zu haben.
    Das blaugeschuppte Rüsselwesen rief ihr etwas zu. Es klang prustend, melodisch flötend.
    Der Translator in ihrem Anzug reagierte sofort darauf, indem er meldete, daß es sich um keine gespeicherte Sprache handelte. Kein Wunder, dachte Bré Tsinga, innerlich lächelnd. Vor zweitausend Jahren gab es den letzten bekannten Kontakt. Immerhin wurden sehr schnell einzelne Wörter identifiziert.
    Bré blieb stehen. Der zweigeteilte Rüssel war ihr entgegengestreckt, und die begleitenden Worte dazu bedeuteten bestimmt: „Bis hierher und nicht weiter!"
    Sie mußte dem anderen klarmachen, daß ihre Absichten friedlich waren. Die Artgenossen des Kraverkers verharrten bis jetzt unschlüssig. Ein paar waren Richtung Dschungel weggelaufen, einige schienen halb auf dem Sprung zu sein, aber der Großteil drängte sich nach wie vor dicht zusammen. „Ich will dir nichts tun", sagte Bré freundlich.
    Der Kraverker verharrte. Die kräftigen Hautlappen seiner beiden Rüssel bewegten sich heftig. Prustend stieß er den Atem aus und saugte ihn mit leisem Pfeifen wieder ein.
    Die Kosmopsychologin hob die Arme und zeigte die leeren Handflächen. Die Geste galt fast überall in der bekannten Galaxis. „Siehst du? Ich trage keine Waffen." Mit einem Finger deutete sie auf den Speer, den das Rüsselwesen an seiner Flanke trug, an einem geflochtenen Leibgürtel befestigt. Daneben hing ein Beutel.
    Dann zeigte sie auf ihre Seite. „Ich habe keinen Speer."
    Der Kraverker beobachtete sie eindringlich. Seine mehr als handtellergroßen Augen bewegten sich unabhängig voneinander.
    Bré wünschte sich, sie könnte das PsIsoNetz abnehmen. Dann hätte sie es wahrscheinlich leichter. Mit ihrer hohen Sensibilität konnte sie sich gut auf fremde Lebensformen einstellen. Wenn sie in etwa erfühlen könnte, was der Kraverker empfand, könnte sie entsprechend reagieren.
    Aber das ging eben nicht. Sie mußte sich auf ihre Erfahrung verlassen.
    Als sie einen Schritt auf das Wesen zumachte, ging es automatisch in Abwehrstellung. Die Rüssel wurden ihr entgegengespreizt, und die kräftigen Muskeln der Beine spannten sich an.
    Dann schien der Kraverker sich an den Speer zu erinnern auf die Idee hatte Bré ihn selbst gebracht ,und er zog ihn mit dem

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