2011 - Das Fluut von Yuna
unversehrt." Perry Rhodan saß in seiner Privatkabine; das Holo schwebte knapp über dem Tisch. „Ich hoffe nur, daß sie es ebenso übersteht. Vielleicht kann sie Licht in diese Angelegenheit bringen."
Die Psychologin musterte ihn prüfend. „Wir sollten uns mal darüber unterhalten.
Diese Attentate können nicht spurlos an dir vorübergehen."
„Es gibt Wichtigeres", wiegelte er ab. „Na klar. Ihr Unsterblichen seid ja alle unfehlbar." Bré seufzte. „Was unternimmst du jetzt?"
„Ich schaue mir das Logbuch der LEGl44 an. Wenn deine Theorie stimmt, hat Morkhero mit der Übernahme wertvolle Energie verbraucht. Ich nehme an, daß der nächste Überfall demnächst stattfindet."
„Wir kriegen ihn, Perry. Bis dann."
Rhodan setzte sich bequem hin und rief das Logbuch des Gleiters auf. Sein Terminal war mit dem Zentralsyntron verbunden und konnte die Daten entsprechend auswerten. In diesem Sektor bestand keine KorraVirGefahr, deswegen konnte er getrost den im Vergleich zur Positronik um ein vielfaches leistungsfähigeren Syntron in Anspruch nehmen. Ein Holo baute sich auf, und er erlebte den Einsatz mit, als wäre er selbst dabeigewesen.
*
Der Kampfgleiter auf Shiftbasis war mit fünf Personen besetzt, deren Namen am unteren Bildrand eingeblendet wurden. Reca Baretus hatte die Steuerung übernommen.
Zwei Drittel der Aufzeichnungen konnten getrost im Schnelldurchlauf abgespult werden, doch dann wurde es interessant. „Dort unten ist eine Siedlung", meldete die Orterin. „Diese Hütten sind wirklich so klein und einfach errichtet, daß man sie praktisch erst im letzten Moment entdeckt. Ah, und da ist auch der Orterposten. Es ist wirklich ein Glücksspiel, was von beidem wir als erstes wahrnehmen."
Die Optik zeigte am Dschungelrand schwerstbeschädigte Hütten und tote Kraverker.
Die Überlebenden falls es welche gegeben hatte waren bereits weit verstreut.
Der Dschungel war schon dabei, sich sein Terrain zurückzuerobern. Schnell wachsende Bodengeflechte streckten bereits ihre ersten Schlingen aus. Zwischen den Leichen kämpften meterlange, gürteltierartige Raubtiere mit reißzahnbewehrten Kegelköpfen um die Überreste. Aus den Sümpfen waren zehn Meter lange, schleimige Amphibien mit riesigen Köpfen herbeigekrochen und machten sich ebenfalls an den Toten zu schaffen. „Abscheulich", murmelte jemand. „Es liegt im kraverkischen Glauben", versetzte die Ertruserin. „Der Kreislauf wird nach ihrer Ansicht damit geschlossen. Jäger und Beute erhalten sich gegenseitig am Leben. Wir werden uns daher nicht einmischen."
Sie meldete an die LEIF ERIKSSON, daß sie zu spät gekommen waren.
Dann landete sie den Gleiter am Dschungelrand, in der Nähe des Orterpostens. „Wir werden die Umgegend erkunden", kündigte sie an. „Vielleicht finden wir Spuren, die Morkhero hinterlassen hat. Schließt eure Anzüge! Seid wachsam, diese Tiere und auch einige Pflanzen sind sehr gefährlich. Schießt aber nur im Notfall, schließlich folgen sie lediglich ihrem Instinkt."
Reca schaltete auf die Außenkameras um. „Vorsichtshalber lassen wir die Aufzeichnung mitlaufen, falls wir etwas übersehen."
Das Erkundungsteam verteilte sich aufs Gelände. Die in der Nähe befindlichen Tiere, zumeist Baumbewohner, zogen sich mißtrauisch zurück. Die Räuber, die sich noch in der Siedlung aufhielten, ließen sich nicht stören. Nachdem die Menschen aus dem Blickfeld verschwunden waren, geschah lange Zeit nichts. „Schnelldurchlauf, bis eine Veränderung eintritt!" befahl Rhodan dem Syntron.
Der Durchlauf verlangsamte sich, als die ersten Besatzungsmitglieder zurückkehrten.
Sie unterhielten sich über die fehlgeschlagene Suche. Schließlich waren alle da bis auf Reca Baretus. Sie wurde angefunkt; in diesem Moment tauchte ihr grüner Sichelkamm zwischen den Büschen auf. Obwohl sie über hundert Meter entfernt war, benötigte sie den Funk nicht. „Ich habe dahinten eine Höhle in einem felsigen Gebiet entdeckt", dröhnte ihre Stimme gut verständlich herüber. „Wartet hier, ich sehe mir das mal kurz an."
Die Ertruserin verschwand. Die anderen warteten, tauschten ihre Ergebnisse aus oder gingen gelangweilt auf und ab.
*
„Weiter!" forderte Rhodan. 15 Minuten rasten in wenigen Sekunden vor seinem Auge vorbei. „Stopp!"
Reca Baretus kehrte zu ihren Begleitern zurück. „Hast du etwas entdeckt?" lautete die hoffnungsvolle Frage.
Aber sie schüttelte den Kopf. „Leider nicht. Die Höhle war leer. Wir
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