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2011 - Das Fluut von Yuna

Titel: 2011 - Das Fluut von Yuna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lebenskraft. Wir nennen es Energie. Ihr könnt sie euch zunutze machen."
    Kellmis Rüssel ringelten sich ineinander. „Ich verstehe nicht."
    Bré legte lächelnd die Hand auf seinen schuppigen Kopf. „Das macht nichts, Kellmi.
    Hör einfach nur zu! Wir haben einst Blitze gebändigt. Wir haben das Feuer gezähmt; soweit seid ihr schon. Beides half uns, Metall zu formen und zu verarbeiten. Wir konnten stabilere Häuser bauen, immer größer und höher. Wir entwickelten Helfer solche wie die silberglänzenden Stäbe von Morkhero. Das nennt man Technik. Du erschaffst etwas mit deinen Rüsseln, auf deine besondere Weise."
    Kellmis riesige Augen bewegten sich heftig, als suche er nach etwas. Mit dem Fluutrüssel deutete er auf ein Haus. „Das ist Technik?"
    „O ja. Der Beginn."
    Er zeigte nach oben auf die LEIF ERIKSSON. „Das ist Technik?"
    „Ganz genau."
    „Und dieser Stern, mit dem ihr hier gelandet seid, das ist auch Technik?"
    „Richtig."
    „Er ist gebaut worden... aus verschiedenen Stoffen?"
    Bré nickte glücklich. Der erste Schritt zum Verständnis war getan. „Wie dein Speer.
    Auch das ist Technik. Er besteht aus Holz und Stein, verschnürt mit widerstandsfähigen Grasflechten. Du hast ihn selbst gebaut."
    Kellmi versank eine Weile in grübelndes Schweigen. „So habe ich das nie betrachtet", meinte er schließlich. „Aber das Wort Technik für das, was wir selbst erschaffen und bauen, gefällt mir. Ich würde es gern für unsere Sprache übernehmen, wenn du erlaubst. Ihr seid natürlich viel besser als wir."
    „Wir haben Tausende von Jahren dazu gebraucht, Kellmi."
    „Morkhero ist ganz anders als ihr. Aber die Kravven sehen auch nicht so aus wie wir.
    Ist er nicht trotzdem von eurer Art?"
    „Nein."
    „Dann... gibt es also andere, die ebenfalls Technik haben und wie ihr fliegen können?"
    „Aber ja. Sehr viele." Bré fragte sich, worauf Kellmi hinauswollte.
    Die Aussage, von „sehr weit her" zu kommen, war natürlich sehr vage. Aber sie wollte das Rüsselwesen nicht mit Berichten von Sternenreisen überfordern. Es war so schon schwierig genug.
    Außerdem bestand die Gefahr, wenn sie seinen Kopf zu sehr damit füllte, daß seine Artgenossen ihn irgendwann für verrückt hielten. Sie würden nicht verstehen, was er ihnen erzählte, weil er es ja selbst kaum begriff. Und keine Beweise hatte. Damit wäre der Schaden noch größer.
    Die Informationen, die Kellmi bis jetzt hatte, waren vollkommen ausreichend, um ihn zum Nachdenken zu bringen und ihn anzuspornen, sich nicht mit dem jetzigen Stand zu begnügen, sondern weitere Erfindungen zu machen. Das half seinem Volk am besten und er behielt seinen Status als Hochschamake.
    Neugierig sah sie Kellmi an, denn sie erkannte, daß eine Menge in ihm vorging.
    Plötzlich prustete er los: „Dann... dann war das damals also auch kein Stern!"
    Bré merkte, daß in Kellmi auf einmal ein ganzer Lichterkranz aufging, etwas löste sich in ihm und leuchtete wie eine Offenbarung in seinen Augen auf. „Sestiger Blixta!" entfuhr es ihr. „Hast du so was etwa schon mal erlebt?" Sie merkte, daß ihr Herz schneller schlug. „Ich war damals noch jünger, Bré", schnorchelte Kellmi begeistert. „Ein Jäger.
    Niemand hat mir damals geglaubt, und ich habe nicht mehr darüber gesprochen. Ich dachte wieder daran, als ihr angeflogen seid. Aber es war ganz anders. Ich verstand nichts, deswegen schwieg ich. Willst du die Geschichte hören?"
    „Aber unbedingt!"
    „Es war in den Sümpfen von MorrwoMorrwo. Ich sah einen leuchtenden Stern vom Himmel herabsinken. Er brachte den Sumpf zum Kochen und verschwand darin ohne eine Spur. Nie wieder erlebte ich etwas Ähnliches."
    „Die... die... die Sümpfe von MorrwoMorrwo, wo sind die?" stotterte Bré.
    Kellmis Fluutrüssel zeigte nach Westen. „In diese Richtung, mehrere Tagesmärsche weit. Du kannst es nicht verfehlen."
    „Danke, Kellmi. Du bist der einzig wahre Hochschamake." Bré hatte es auf einmal eilig. Heiliger Zestrin, das ist es, das ist es, ich kann's gar nicht fassen...
    Der ominöse Stern war natürlich ein Raumschiff. Morkheros Raumschiff! „Perry!" schrie sie in den Funksender ihres Anzugs. „Ich habe ihn gefunden! Ich weiß, wo er ist!"
     
    11.
     
    Angriff
     
    Die Sümpfe von MorrwoMorrwo lagen rund dreißig Kilometer von Olmo Hirkulum entfernt. Die LEIF ERIKSSON bezog mit aktiviertem Paratron in zehntausend Metern Höhe Stellung. Damit wurde ein direkter Feuerbeschuß vermieden, denn Morkhero würde sich auf

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