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Als es noch Menschen gab - Roman - Meisterwerke der Science Fiction

Titel: Als es noch Menschen gab - Roman - Meisterwerke der Science Fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D Simak
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Vorwort
von Peter Watts
    Die Geschichten in diesem Roman sind alte Geschichten. Sie verschwanden bereits im Rückspiegel, als ich geboren wurde, und ich habe mittlerweile ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel. Und trotzdem sind sie immer noch von Bedeutung. Zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung war »Als es noch Menschen gab« ein großer Erfolg, gewann den World Fantasy Award und festigte Clifford D. Simaks Ruf als Science-Fiction-Autor der ersten Liga, und noch heute ist diese Zukunftsvision, die sich über unzählige Jahrtausende erstreckt, sein beliebtestes Werk.
    In unserer Gegenwart, sechs Jahrzehnte später, sind wir gerade mal im einundzwanzigsten Jahrhundert angekommen – und können dennoch bereits mit weiseren, abgeklärteren Augen auf »Als es noch Menschen gab« zurückblicken. Wir fragen uns, was in dem Text funktioniert und was nicht und ob man ein Buch, das damals als Klassiker galt, heute immer noch als Klassiker bezeichnen kann. Wir können beurteilen, welche Elemente die Zeit heil überstanden haben und welche nur noch vor sich hin faulen, da ihr Verfallsdatum schon lange überschritten wurde.
    Kann sein, dass Sie von den Antworten auf diese Fragen überrascht sein werden. Mich haben sie jedenfalls kalt erwischt.
    Ich bin mit Clifford D. Simak aufgewachsen: »Blumen aus einer anderen Welt«, »Raumstation auf der Erde«, »Die Kolonie der Kobolde« – und natürlich »Als es noch Menschen gab«. Diese ganzen Bücher habe ich verschlungen, noch bevor ich fünfzehn war. Dabei wusste ich schon damals: Mit diesem Typen stimmt irgendwas nicht. Nicht vergessen – wir befanden uns mitten im sogenannten »Golden Age« der Science Fiction: Alles und jedes war eckig und schnittig, die Raumschiffe starrten vor Waffen und atmosphärischen Stabilisatoren; Arthur C. Clarke schrieb Romane, in denen der Reibungskoeffizient des Mond-Regoliths als gleichberechtigte Figur neben dem Astronauten mit dem kantigen Kinn stand; Isaac Asimov erschuf Roboter mit Zahnrädern in den Gelenken und Handschellen im Kopf, die sie an ihre positronischen Imperative ketteten, an die geradlinigen, von ihren menschlichen Herren niedergelegten Parameter; Robert A. Heinleins liebster Charaktertypus, der »Mr. Fix-it«, trat in Begleitung eines drallen Klons auf, der stets einen lockeren Spruch auf den Lippen hatte; und was Ray Bradbury angeht: Er versuchte sich an einer Art Gruselidyll, begeisterte sich ebenso sehr für dunkle Nächte und fallende Herbstblätter wie für die Raumfahrt – aber meine Güte, wenn sich seine Astronauten ins Raumschiff setzten und zum Mars aufbrachen, ging das auch nicht ohne großes Getöse ab.
    Und dann kommt auf einmal Clifford D. Simak daher, mit seinen mürrischen alten Männern, mit seinen Grashalme kauenden Naturburschen, mit seinen sprechenden Hunden und schollenverbundenen Robotern, die im Schaukelstuhl auf der Terrasse herumhängen – obwohl sie doch eigentlich den Merkur erforschen oder als Anschauungsmaterial in Sachen »Leg dich ja nicht mit den drei Gesetzen an!« dienen sollten. Simaks Texte erinnerten immer eher an großväterliche Lügengeschichten als an ordentliche Science Fiction; und mit fünfzehn war ich mir nicht so sicher, ob mir das wirklich gefiel. Ich wollte Geschich ten über Weltraumgefechte und Außerirdische lesen, und nicht über irgendeinen alten Sack, der seinen automatischen Rasenmäher anödet.
    Aber die Sache ist die: Ich habe trotzdem alles gelesen, was ich von dem Kerl in die Finger bekam. Ich konnte einfach nicht anders.
    Cory Doctorow hat das Golden Age einmal als »vorliterarisches« Zeitalter beschrieben – als eine Ära, bevor die Science Fiction so etwas wie Charaktere oder Stil entwickelte. Kein nettes Urteil, aber es trifft auf weite Teile der damaligen SF-Landschaft zu. Das Golden Age war eine Zeit der Unschuld, in der niemand die Nase gerümpft hätte über die Technik der »einleitenden Informationsverklappung«, in der sich »Zeigen statt Erzählen« noch nicht zum religiösen Dogma ausgewachsen hatte. Damals hielten die Protagonisten ganz selbstverständlich Vorlesungen vor den Lesern – genau wie Simaks Figuren, die sich andauernd Notizen machen, die pausenlos Kapitelüberschriften diktieren oder über den Kontext nachsinnen, den wir Leser eben gerade brauchen, um aus der Erzählung schlau zu werden. Die Hälfte dieser Geschichten sollte man eigentlich anders nennen: Essays. (Allerdings könnte man dasselbe über jeden Roman von Michael Crichton

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