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2012 – Das Ende aller Zeiten

2012 – Das Ende aller Zeiten

Titel: 2012 – Das Ende aller Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D’Amato
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und genug zu begreifen, um herausarbeiten zu können, was wirklich richtig ist, und dann das Richtige zu tun und nicht das, womit man sich gut fühlt. Höre auf die A’aanob, dachte ich. Sie wissen, wovon sie sprechen. K’a’oola’el, k’a’oltik. Wer weiß, der weiß.
    Die Weisen, die den Codex schrieben, haben uns nicht gesagt, was geschehen wird, sondern was geschehen sollte.



(0)
    Das Kellnermädel schob sich näher. Zum ersten Mal schaute ich sie wirklich an. Sie hatte frappucinofarbene Haut, eine punkige Frisur und ein offenes Gesicht. Ich schätzte sie auf etwa fünfzehn. Obwohl ich nicht in der Spielzeit war, sah ich um ihre Taille eine Aureole in dieser schrecklichen Yaj-Farbe, diesem blaustichigen Grau von heißem Zinn. Irgendwelche Unterleibsbeschwerden, dachte ich. Eine schwierige Schwangerschaft? Nein, das wäre zu sehen. Ein Magengeschwür? Eine Gebärmutterzyste vielleicht. Frag sie nicht. Du bist zwar ein guter Analytiker, aber du bist kein Arzt.
    Ich zahlte. Sie schlenderte davon.
    En todos modos.
    Eines störte mich allerdings. Wie konnte Koh nicht gewusst haben, was der Codex mir zu tun raten würde? Oder anders herum – natürlich hatte sie es gewusst, aber wieso hatte sie es mir verschwiegen, oder genauer, Jed 2 ?
    Ich nehme an, sie hatte nur gewollt, dass wir – um genauer zu sein, ich  – die Nachricht erhalte. Gut, dazu hatte sie Jed 2 ein wenig angeführt. Bislang nichts Neues. Aber wie konnte er in dieser Hinsicht so nichtsahnend sein?
    Nur dass ich diese Art von Schwierigkeiten bei vielen Dingen gehabt habe. Ich meine, ich bin manchmal ganz schön leichtgläubig. Besonders, wenn eine gut aussehende junge Dame beteiligt ist.
    Nun, egal, er würde es nie erfahren. Jed 2 , meine ich.
    Ich trank den Rum aus. Ich wünschte ihm viel Glück, dem Bastard.
    Ich holte meine Brieftasche wieder heraus und hinterließ Kellnermädel ein Fünfhundertprozenttrinkgeld, denn – was sollte es? Ich trank den Kaffee aus. Dann aß ich noch einen Marshmallow.
    Parasiten also? Mierditas? Na gut. Vielleicht vertragen sie keinenAlkohol. Ich leerte den letzten Tropfen aus dem Glas. Dann lehnte ich mich zurück.
    Also bleibt es an mir hängen, dachte ich. Ich hatte ein Gefühl von … nun, einer gewaltigen Verpflichtung. Aber niederschmetternd war sie nicht. Sie flößte mir Energie ein.
    Wie ich gesagt hatte, musste es jemand sein, der sich die Welt angesehen hatte und sie ganz und gar ablehnte. Richtig? Jemand, der die Größenordnung dessen, was geschehen musste, zu erfassen vermochte, und der imstande war, die Pflicht zu schultern und sich ihrer zu entledigen.
    Esta bien. Kein Problem.
    Ich hatte die Mittel. Ich hatte den Willen. Ich hatte den Abscheu und die Verzweiflung. Und am besten von allem – ich war kein in der DNA gefärbter Versager wie Madison. Er hätte es am Ende wahrscheinlich doch nur vermasselt. Entweder in der Antarktis oder irgendwo anders hätte es ein paar bakterienfreie Zufluchtsstätten gegeben, und schließlich hätten sie das Ganze von Neuem begonnen, und alles wäre für die Katz gewesen. Nun, diesmal würde es nicht schiefgehen. Nicht, wenn ich die Dinge in die Hand nahm.
    Es war eine große Verantwortung, doch ich konnte sie bewältigen.
    Im Grunde würde es sogar ziemlich einfach sein, nahm ich an. Sie würden mir eine Nachricht schicken, was getan werden musste; vor allem aber ließen sie mir auch das Werkzeug zukommen, das ich brauchte, um das Ziel zu erreichen.
    Ich schloss das Opferspiel-Programm und stand auf. Ich wusste endgültig und unwiderruflich, was ich zu tun hatte.
    Ende des ersten Buches

GLOSSAR
    ahau  – Herr, Oberherr
    ahau-na  – Frau, Edelfrau
    bacab  – »Weltträger,« einer der vier örtlichen ahauob , die dem k‘alom‘te untertan sind
    b‘ak‘tun  – eine Periode von 144000 Tagen, etwa 394,52 Jahre
    b‘alche‘  – Fliederbaumbier
    b‘et-yaj  – Necker, Folterer
    Ch‘olan  – die Variante der Sprache der Ixianer und anderer, die im 21. Jahrhundert gesprochen wird
    grandeza  – ein Beutel voller Kiesel
    h‘men  – ein Kalenderpriester oder Schamane. Wird auch als »Sonnenaddierer« oder »Tageshüter« übersetzt
    hun  – »eins« oder »ein« als bestimmter Artikel
    k‘atun  – ein Zeitraum von 7200 Tagen (annähernd 20 Jahre)
    k‘iik  – Geblüt; ein Mann, der einer Kriegergemeinschaft angehört
    k‘in  – Sonne, Tag
    koh  – Zahn
    kutz  – ein neotropischer Pfauentruthahn
    milpa

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