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2012 - Die Neue USO

Titel: 2012 - Die Neue USO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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darin die lasterhaftesten Vergnügungen feilboten. Es gab Sommer- und Winterdistrikte, aber auch Extremweltszenarien. „Nun, jedem das Seine", murmelte ich träge und genoß das Streicheln der Biodroidin. Kunstwesen wie sie waren auf anderen Welten illegal - auf Lepso dagegen gang und gäbe.
    Wie lautete ein galaxisbekanntes Motto? Auf Lepso gibt es nichts, was es nicht gibt - und sollte es doch mal nicht direkt zu haben sein: Spätestens innerhalb eines Tages wird es geliefert, selbst verständlich gegen entsprechenden Aufpreis ...
    Unwillkürlich dachte ich an die Gerüchte um die Neue USO. Die ersten Hinweise auf diese Organisation, an der ein Oxtorner maßgeblich beteiligt sein sollte, tauchten schon vor einige Jahren auf, blieben jedoch mehr als vage. Parallel dazu hatten sich die Aktivitäten der Handelorganisation Taxit intensiviert, von der behauptet wurde, daß sie der Zellaktivatorträger Homer G. Adams leitete.
    Früher hatten seine schlauen Händler offensichtlich vor allem der Geldbeschaffung für Camelot gedient. Doch auf Lepso war es ein offenes Geheimnis, daß Camelot - diese Welt kannte ich von meinem Großvater unter dem Namen Phönix - seit fast einem Jahrzehnt aufgelöst war.
    Weshalb also noch Taxit, da Rhodan als Terranischem Residenten doch die in die LFT integrierte Kosmische Hanse zur Verfügung stand? Ausgerechnet der Finanzmann der Galaxis sollte weiterhin eigene Wege gehen? Für mich war klar, daß an den Gerüchten um die USO viel mehr dran sein mußte, und auch, daß Taxit zweifellos zu ihrer Finanzierung diente, mehr oder weniger getarnt.
    Der Versuch, dezente Nachforschungen anzustellen, hatte bislang stets in einer Sackgasse geendet.
    Beweise für meine Vermutungen besaß ich nicht. Ich konnte allerdings nicht verhehlen, daß deshalb der Reiz noch größer geworden war, den der Begriff USO auf mich ausübte.
    United Stars Organisation - das hatte Klang, verband sich mit der fernen Vergangenheit, für die ich mich so sehr interessierte. Nach wie vor hatten, von diversen Trivid-Epen angeheizt, Lordadmiral Atlans USO-Spezialisten einen legendären Ruf; quasi Supermutanten und High-Tech-Profis in Personalunion, stets erfolgreich, ungeschlagen und von hehren Zielen erfüllt. Rächer der Armen und Leidgeplagten, stahlharte Typen mit sarkastischem Grinsen, die jemanden wie Bostich mit bloßer Faust zerdrückt hätten - oder so ...
    Ob man bei denen wohl einen Mikropositroniker gebrauchen könnte? überlegte ich versonnen, um mich zugleich wieder zur Ordnung zu rufen: Mit einem Lepsoter können die wohl wenig anfangen; wir alle gelten doch als spitzbübisch, verbrecherisch, kriminell. Wer hier geboren ist und sich durchgeschlagen hat - sprich überlebt -, muß doch von vornherein asozial sein... Mist, verfluchter!
    Daß wir ein beachtliches Überlebenspotential unser eigen nannten, ein beachtliches Gespür für Gefahren und Intrigen und daß das Leben vieler Lepsoter an sich ein permanenter Undercovereinsatz war, schien man in gewissen Kreisen weniger zu bedenken. Irgendwie war es ein geheimer Wunschtraum: USO-Spezialist hier auf meiner Welt zu sein, um Informationen aus dem brodelnden Sumpf zu schöpfen, der nahezu bodenlos erschien. „Schlag's dir aus dem Kopf, mein Lieber", murmelte ich im Selbstgespräch. „Der Lepsoter Arto Bonning hat keine Chance; jemanden wie mich nimmt die USO nicht - sofern sie überhaupt existiert und nicht nur ein Hirngespinst der Gerüchteküche ist. Außerdem bewirbt man sich bei solch einer Organisation nicht, sondern man wird berufen."
    Plätschern und warmes Wasser verleiteten zum Dösen, dem Träumen mit offenen Augen-Manchmal war es ganz schön, auf diese Weise dem harten und brutalen Alltag dieser Welt zu entrinnen. Aber ich machte mir keine Illusionen. Solche Träume sind und bleiben Schäume. „Arto?" Der Anruf riß mich aus der Entspannung; der winzige Ohrclip des MultiKoms vibrierte.
    Am vor meinen Augen aufblitzenden Icon erkannte ich Stephen Gham.
    Ich antwortete: „Ich höre."
    „Wir treffen uns zur Siegesfeier? Später, im Todesturm?"
    „Klar. Ich fliege zuerst noch nach Hause."
    „Gegen dreiundzwanzig Uhr, wenn richtig was los ist?" vergewisserte er sich. „Sonthrax kommt auch?"
    „Ich hole ihn ab. Bis dann."
    Die Droidin half beim Abtrocknen und reichte mir meine Kleidung, die ebenfalls auf historischen Erkenntnissen beruhte. Der dunkle Maßanzug war ebenso archaisch wie das Hemd mit Spitzenkragen. Eine bunt gemusterte Krawatte,

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