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2012 - Die Neue USO

Titel: 2012 - Die Neue USO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bekannt ist, daß das vielzitierte Restrisiko niemals auszuschalten ist. Mit Blick auf die späteren Einsätze der angehenden USO-Spezialisten ein wichtiger psychologischer Aspekt: Niemand, der Monkeys Hölle betritt, darf sich in der trügerischen Sicherheit wiegen, im Ernstfall doch gerettet zu werden; nur so sind wirklich Höchstleistungen zu erbringen.
    Daß selbstverständlich alles getan wird, die Leute zu retten, wenn es hart aufhört kommt, ist klar - aber das muß „man", wie Kommandant Monkey meint, den Kadetten gegenüber ja nicht an die große Glocke hängen... Sollte der Oxtorner mitunter doch Spuren eines skurrilen Humors entwickeln?
     
    1.
     
    Bericht USO-Kadett Arto Bonning
    Trainingssequenz 945 in Monkeys Hölle, 12. Mai 1303 NGZ
     
    „Sie kommen!" Ich hob das Visier des Helms und starrte zu den Pinien, die sich als düstere Schatten aus der simulierten Morgendämmerung erhoben. Graue Nebelschwaden krochen vom Tal hoch und hüllten alles in dichte Schleier. Feuchtigkeit tropfte und perlte auf Ästen und Felsen. „Robotsicherung?" sagte ich ins Helmmikrofon und lauschte der Bestätigung, bevor ich das Visier wieder schloß.
    Auf der Semitransparenten Flüssigkristallschicht entstand das kombinierte Original- und Falschfarbenbild, von der Minikamera des Helms nach positronischer Aufarbeitung geliefert.
    Rasterlinien und Zahlenreihen gaben Entfernungen an, am Bildrand erschienen knappe Kommentartexte. Vom normalen Bild stachen hellgelb Thermogramme von Gestalten ab, die sich im .Schutz des Nebels näherten.
    Ich befahl: „Angreifer bis auf hundert Meter herankommen lassen, dann zuschlagen! Gruppe zwei übernimmt im Rücken der Angreifer die periphere Grundstücksabsicherung."
    „Verstanden", tönte es aus den Lautsprechern.
    Ich hob den Impulsstrahler und verfolgte die Fadenkreuzprojektion auf der Visiereinblendung. „Cory? Bei dir alles klar?"
    „Ja."
    Zwei Sekunden später überschritten die Angreifer die genannte Markierungslinie. Hunderte Robotkugeln emittierten tödliche Impulse, der ausgelegte Minenteppich detonierte. Lautes Krachen erfüllte die Luft, Bäume wurden zerfetzt, Flammen zuckten durch Nebel und hinterließen grelle Thermogramme, obwohl die Positronik des Kampfanzugs sofort Filter zwischenschaltete. ,Nach erstem Überraschungsmoment setzten sich die Angreifer zur Wehr. Ein feuriger Kometenstrom zuckte aus dem Lauf meiner Waffe; überall, wo die Impulse feste Materie trafen, tobten Sekundärdetonationen. Holz zerbarst laut knallend, und Gestein spritzte in Fontänen.
    Eine Robotstimme meldete: „Peripherie ist abgesichert."
    Ich wechselte den Standort, huschte zum Torbogen und ging hinter der Mauer in Deckung. Schrill pfeifend durchschnitt ein Thermostrahl den Nebel und riß eine Glutfurche in die Mauerkante. Die thermische Spannung sprengte kleine Brocken aus dem Bruchstein, ich sah kurz um die Ecke und gab einen Feuerstoß ab. Anschließend hechtete ich zum Graben, der nach wenigen Metern von Stahlbetonplatten überdeckt war. „Durchbruch in Sektor drei und der Nordperipherie", hörte ich eine Meldung. „Gegner erhält Nachschub per Transmitter!"
    Ich fluchte, wurde von einem Strahlgewitter in die Deckung gezwungen und wich langsam zurück.
    Eine Detonation erschütterte das Haus; das halbe Dach flog davon, rote Schindelsplitter prasselten in den Innenhof. „Plan B!" rief ich. „Die Roboter sollen die Stellung halten, wir setzen uns ab." Ich lief durch den Graben, erreichte die Treppe und stolperte Stufen hinab.
    Dynas Stimme klang eisig, als sie sagte: „Verschwindet, schnell! Ich bleibe - ihr benachrichtigt das HQ!"
    Zusammen mit Cory erreichte ich den unterirdischen Saal, in dem der primitive Helikopter geparkt war; ein Vehikel, das hauptsächlich aus einer Glassitkanzel und dem nach hinten ragenden „Drahtgestell" bestand. Klickend rastete das Sicherheitsgurtschloß ein, ich beendete den Schnellcheck und fuhr die Turbine hoch. Vibrationen rüttelten am Flugschrauber, bis höhere Touren erreicht waren. „Sie brechen durch!" schrie Dyna über Funk. „Ich leite die Sprengung ein."
    Während ich einen Fluch zwischen den Zähnen zerbiß, tauschte ich einen fiebrigen Blick mit meiner Freundin. Daß die Angreifer derart schnell reagieren würden, hatten wir nicht erwartet - ein deutliches Zeichen, daß die Quin-Techs mal wieder Überraschungen in die Trainingssequenz eingebaut hatten.
    Uns bleibt nur die Flucht! dachte ich. Der dreiblättrige Rotor gewann Fahrt,

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